Freitag, 27. Mai 2011

Zigeunerleben... aber mit Stil!

Seit einer Woche vom Camino runter, doch die Entzugserscheinungen noch nicht überwunden. Ja, lacht nur… es ist wirklich so! Nur gut, dass zumindest "das jede Nacht woanders und in einem anderem Bett/Ort schlafen", noch zu Tagesordnung gehört. Einer Seite hat man es satt, doch auf der anderen Seite, fehlt was. Genauso ist es mit den Wanderstiefeln, Klamotten, etc.


Jetzt bin ich gerade in Berlin bei meiner Schwester und „Schwiegerbruder“. Und muss auch gleich das erste Foto erklären. Viele erkennen sicher auf dem ersten Blick; das ist ein Inukshuk. Doch dieser hier, bin eigentlich ich. Ich habe ihn im vorletzten Jahr meiner Schwester mitgebracht, so wie die Steine und sogar der Sand ist original kanadisch. Nur finde ich es süß, wie sie diese Mischung in einem Herzkarton auf ihren Schreibtisch stehen hat. Ich frage mich heimlich, hat sie auch hin und wieder die Kerze darin angezündet? Vielleicht als es mir nicht gut ging? Wie auch immer, ich freue mich, dass sie das kleine Figürchen in Ehren hält.


Viel Zeit ist vergangen, seit ich meinen letzten Post eingestellt habe… ich muss da anknüpfen wo ich aufgehört habe.

Am Sonntag, der 22. War mein Rückflug aus Santiago mit der immer pünktlichen und billigen Fluggesellschaft aus der grünen Insel. Eigentlich verlief alles nach Plan, doch dann sah ich aus dem Fenster und bemerkte, dass wir den Flughafen in Hahn gerade vorbei flogen… dann eine Schleife und wieder vorbei… die Nasenstimme über die Lautsprecher erklärte uns, wir sollen Geduld haben, denn eine Landung sei nicht möglich, da ein anderes Flugzeug, dass dort ungeplant notlanden musste, die Bahn blockierte. Wir kreisten und kreisten… aus nicht zu hoher Höhe ist die Moselschleife ja wunderschön… muss aber nicht sechsmal sein. Wir mussten wegen Treibstoffmangel letztendlich nach Baden-Baden fliegen, dort Tanken und im Flieger hocken bleiben bis der andere Flughafen wieder habilitiert wurde. Immerhin besser als aussteigen und mit dem Bus nach Hahn zurück. So war dann die siebte Moselschleife auch die letzte.


Außerplanmäßig bin ich dann erst am Abend bei Elma und Michael in Taunusstein angekommen. Endlich die Wanderstiefel ausziehen!!! Ein eigenes Bett! Alleine duschen! Eine tolle volle Mahlzeit! Nur eine Sprache zu sprechen… Ich übertreibe jetzt nicht, aber glaubt mir, es war so ungewohnt und schon fast peinlich, aber so schön auch! Danke liebe Elma und Michael, es war auch so schön ein wenig länger bei euch zu bleiben.


Vor lauter ungewohnten Wohlfühlgefühl, vergaß ich total noch Fotos zu machen… erst als ich schon beim wegfahren war…Dann ging es weiter nach Hamburg/Hasloh zu Stephen und Anna. Wieder wurde ich total verwöhnt. 8Kg. meines Gewichts, ließ ich nach und nach auf den Camino zurück… Jetzt werde ich überall gemästet und muss schon befürchten, nach meiner Rückkehr in Canada, wieder 14 Tage Kohlsuppe essen zu müssen. Aber das schöne ist, vor drei Jahren habe ich meiner Schwester viele Klamotten von mir gegeben, die mir viel zu klein und eng waren… inzwischen passt sie nicht mehr rein und heute Morgen bekam ich wieder so einiges zurück, die jetzt wieder passen.


Von Anna und Stephen bekam ich auch „PI-BO“ anvertraut… so kann ich mich frei vom öffentlichen Verkehrsmitteln, frei bewegen. Danke euch beiden, es ist ein Traum ihn zu fahren!


Am Dienstag hatte ich eine Verabredung mit der Inge aus Heidegeist. (Schnacken, lachen, trinken, essen, rauchen und auch dort schlafen…) Ich war früh dran, so fuhr ich eine Ausfahrt weiter und besuchte überraschen eine Freundin, die ich aus meiner Au-pair Zeit in England, vor fast 40 Jahren kenne und viel gemeinsam Erlebt habe. Doch seit über 20 Jahren hatte ich Anke nicht mehr gesehen. Anders als ich und zum Glück, lebt sie mit ihrer Familie immer noch im gleichem Haus und Ort… ich fand auf Anhieb ihr Haus und traf sie und ihren Mann auch an! Welch eine Freude! Es war wie früher, dieselbe Vertrautheit und Freundschaft… einfach nur schön!


Noch schnell ein Foto und es ging weiter. Bei Inge und Albert angekommen, ich kannte ja schon vieles aus dem Block. Ich kannte die beiden auch schon kurz persönlich, doch dieser Abend und bis ich wieder am nächsten Morgen abreiste, verlief so schön und vor allem viel gelacht... diese Bild braucht wohl keine Erklärung! Abendessen. Das war aber noch nicht alles. Inge überraschte mich mit einem dicken Ordner… ich war paff! Sie hat doch tatsächlich meine gesamten Camino-Einträge und alle Kommentare, kopiert und ordentlich zu einem dicken Buch gemacht. Zusätzlich war ich total überrascht, dass ich so viel über den Camino von unterwegs geschrieben hatte. Was für einen schönen Einfall! Danke dir liebe Inge! Das Ding ist zwar sehr schwer, aber auch wenn ich es im Hosenbund stecken muss, ich nehme es mit nach Canada und werde noch oft meine Freude daran haben. (Besonders, da ich ja grundsätzlich nie in meinem Blog zurückblätter.) Das war meine dritte Nacht, zurück in Deutschland und immer noch Herbergen mäßig, nur viel schöner! Das ist auch keine Geburtstagstorte, es ist ein echtes Bett, und ich durfte auch drauf schlafen! Am Mittwoch ging meine „PI-BO-Wanderung“ weiter… nach Lüneburg, zu Elsita und Hans. Meinen ersten Spargel in diesem Jahr! Wir waren essen und es war sowas von lecker… wie ihr merkt, langsam fallen die Pilgerschuppen von mir.Hier beim Frühstück und bevor es weiter nach Berlin ging. Danke euch für die liebe Gastfreundlichkeit. Es ist immer so schön bei euch. Auch wenn wie dieses Mal nicht wandern/spazieren waren.








Fasziniert haben mich schon immer diese „Hühnergötter“ die ihr immer am Zaun hängen habt… heute kommen sie in meinem Blog! Hans reiht immer die Steine die Löcher haben auf eine Schnur und diese wird am Zaun gehängt und soll Glück bringen. Ganz liebe Grüße nach Lüneburg!Nun bin ich in Berlin und fahre am Sonntagmorgen nach HH zurück. Verbringe noch einen Tag mit Sohn und Schwiegertochter und am Montag geht’s nach Baden-Württemberg. Und zwar fahre ich mit einem 6€-pro-100Km-Taxi. (Hört sich doch besser an als „Mitfahrzentrale“, oder?)



Dort werde ich noch einige liebe Leute treffen und darauf freue ich mich schon. Besonders freue ich mich auf ein Treffen vom Club Paraguay am Katzenbach See, bei Pfaffenhofen in der Nähe von Heilbronn. Wer Lust hat, ist herzlich eingeladen und wir treffen uns ab 11:00Uhr in der Nähe vom Grillhäuschen.


Einen Tag später fliege ich zurück nach Canada.


Bis dahin, kommen aber bestimmt noch ein paar Einträge.


Ganz liebe Grüße!


11 Kommentare:

  1. Liebe Ela, schön, dass du noch ein paar Tage Zeit (und vor Allem schon wieder die Kraft) hast, um Freunde zu treffen. Ich wünsche dir schöne Tage in Deutschland und viel Spaß.
    LG
    Bärbel

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  2. Liebe Ela,ich wünsche Dir auch noch schöne Tage in Deutschland.Schade Heilbronn ist zu weit weg von Basel.
    Ich wäre sonst gerne gekommen.
    Mach es gut und guten Rückflug nach Canada wünscht Dir Christa.

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  3. Liebe Ela,
    ich habe es bei Inge im Blog schon gesehen ... einfach toll! Wie Du rumkommst und das alles mehr oder weniger noch zu Fuß. So weit laufen noch dazu mit Gepäck, da würde meine Wirbelsäule absolut nicht mitmachen .... schade ... wäre auch gern mal den Jakobsweg gegangen ...

    Noch schöne Tage wünsche ich Dir und einen guten Rückflug!

    Alles Liebe
    Sara

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  4. Liebe Ela,
    du bis ja total rastlos. Wie machst du das nur?
    Ich wünsche dir noch viel Spaß weiterhin.
    LG Sabine

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  5. Hallo Ela-- es ist schön daß Du so viele Deiner Freunde treffen kannst und ich freue mich daß Du bei uns warst!
    Wir hätten Dich gerne noch länger verwöhnt!

    Meine Küche ist übrigens fertig!Herrlich , wenn man wieder kochen kann!
    Regina kommt mich Sonntag 1 Woche besuchen- freue mich schon!
    Für den Rest Deiner Reise wünschen wir Dir noch viel Spaß---- und guten Heimflug

    Elma + Michael

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  6. Du liebe Zigeunerin!
    Schön, wieder von Dir zu lesen. Von den Fotos her hab ich gesehen, dass Du gaanz schmal geworden bist. Ich hoffe sehr, dass Deine Freunde und Familie dich wieder etwas "mästen", (wenigstens ein klein bischen...) ;-)
    LG Kilchen

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  7. Huhuuu. Wir haben uns riesig gefreut, das es mit dem Treffen geklappt hat. Und wie du ja gemerkt hast, die Torte ist lange haltbar..... Jederzeit wieder gerne, wenn du mal wieder im Lande sein solltest, ok ?? Grüße bitte die Berliner recht herzlich von uns und LG nochmal von den Geistern aus der Heide.

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  8. Man ist das toll, Deine "Ehrenrunde" auch miterleben zu duerfen. Falls Dein Flieger naechste Wochen nicht in Toronto landen kann, soll er nach Saint John fliegen, wir holen Dich dann ab ;o)).
    Knuddels,
    Susi

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  9. hallo, Ela

    es ist schön, dass du dir noch die Zeit genommen hast, einige Blogfreunde zu besuchen.
    Wünsche dir noch eine wunderbare Zeit in Deutschland und einen guten Rückflug!

    Liebe Grüße Regina

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  10. Hola Ela,

    wenn du wieder in Canada bist, dann musst du wahrscheinlich erst einmal Urlaub machen *lacht*

    Du hast wirklich "Hummeln im Mors", was ich aber klasse finde, genauso wie das "Buch-Geschenk". Eine wundervolle Idee, denn deine Berichte haben mich wirklich mit auf deine Reise genommen.

    Noch viel Spaß in Deutschland und ich freue mich dann wieder etwas von dir zu lesen.

    liebe Grüße
    Nova

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  11. Liebe Ela,
    herzlich Willkommen in Deutschland.
    Du bist ja ein "Landstreicher" :-)
    Erst Wochen auf dem Camino und nun von Ort zu Ort quer durch Deutschland - ohne Rast und Ruh! Du wirst bestimmt Monate brauchen um diese ganzen Eindrücke zu verarbeiten.
    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und eine gute Reise zurück nach Canada.
    Liebe Grüße Leppine

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