Montag, 30. November 2009

Was sind Macken?

…Angewohnheiten und Vorlieben die wir ausüben und pflegen. Für unsere Auffassung steckt auch immer (meistens) einen Sinn dahinter. Sie machen uns glücklich und geben uns eine gewisse Bestätigung, auch wenn man dreimal um die Ecke denken muss um sie zu verstehen. Sobald aber unsere nähere menschliche Umgebung damit nicht klar kommt, sie komisch, lustig, oder bescheuert findet und darüber den Kopf schüttelt, dann haben wir eine „Macke“!
Stellt Euch vor, auch ich habe Eine! Ok, ok… vielleicht noch ein paar kleine… die bezeichne ich aber als „Adoptivkinder der Großen“.
Wie Ihr es schon von mir gewohnt seid, gebe ich Dinge immer einen Namen. Hoppla, das ist dann ja auch eine Macke… egal. Über meine Macke „Dinge einen Namen zu verpassen“ wollte ich nicht schreiben, sondern über meine „Monk-Manie in light Version Macke“.
Ihr kennt doch sicher den Adrian Monk aus TV-Krimiserie. Da geht es schon damit los, das ich auch nicht auf die Linie zwischen zwei Pflastersteinen trete.
Siehe Beispiel hier wie es Jake macht.
Das kommt sicher daher, dass ich als Kind dieses Spiel mit meiner Freundin „Beba“ (Wewa) immer auf dem Weg zur und von der Schule spielte. Wir hatten einen Spruch der fing immer so an: „wer auf Linie tritt ist dumm/blöd/hässlich… oder so Dinge wie; “bleibt sitzen/kriegt kein Freund/stirbt früh/usw.“ Wir hatten uns Jedesmal was ausgedacht.
Beba war zwei Jahre jünger als ich. Wegen Umzug sah ich sie vorerst das letzte Mal als sie 13 war. Ein Jahr später traf ich sie verheiratet und hoch Schwanger wieder.
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht einmal so richtig wie sie das geschafft hat… (das schwanger werden meine ich). Ich kam mir schon ziemlich blöd vor und überlegte, ob ich nicht doch hin und wieder auf die „böse Linie“ getreten war?
Unbeirrbarer bin ich mit meiner sortieren und ordnen Monk-Manie. Zu meiner Verteidigung; ich sehe einen Sinn dahinter! Vielleicht weil ich ein vorausdenkender Mensch bin und mir so das Leben im Endeffekt einfacher machen. Eigentlich sind es auch nur ein paar Dinge die immer strikt nach Regel gehen; Z.B.: Wäsche aufhängen und Bonbons essen.
Die Wäsche müssen alle nach vorne schauen. Alle Hemden nebeneinander. Auch T-Shirts und Blusen extra. Kurzärmlig nicht zwischen Langärmlig. Socken nur in Paare und Fersen alle in einer Richtung schauen. Unterhosen… Vorderseite nach vorn, Gummi entweder Alle rechts oder Alle links. Dann spielen auch noch die Farben eine Rolle. (Sorry, kein Foto) Manchmal ertappe ich mich dabei, dass sogar die Klammern einheitlich zu jeder Gruppe passen… dann muss ich selber lachen und nehme sie wieder so wies kommt aus dem Beutel. (Vorteil: hatte noch nie ein Problem mit dem Phänomen; „Waschmaschine frisst Socken“ und habe es leichter beim falten, bügeln und wegräumen.)
Ich hasse nun mal „Kraut und Rüben“ oder unüberlegtes, strukturarmes und ineffizientes Arbeiten!
Bonbons essen: Erst werden die Farben sortiert… dann werden die „Beschädigten“ gegessen… anschließen die die ich nicht so sehr mag… gefolgt von der kleinsten Gruppe… so weiter aufsteigend bis zuletzt die von denen am meisten da sind. Ach ja… sollten die Süßigkeiten beschriftet sein, oder ein Logo drauf sein, dann muss der natürlich nach oben zeigen! Hier auf dem Bild sind so ein paar süße Knöpfe! Vorteil? … mmmmm … eigentlich nicht.
Also eine waschechte Macke!
Kann aber auch gut möglich sein, dass ich beim sortieren schon die Kalorien verbrenne, die ich anschließend mit dem Bonbons zu mir nehme! Ich sagte doch; manchmal muss man eben dreimal um die Ecke denken bis es Sinn macht!
Welch eine Vereinfachung! Gestern habe ich die hier entdeckt! Extra Saison gerecht in Grün und Rot! Das bedeutet nur drei Häufchen! Ja, ja… es gibt Hell- und Dunkelgrüne!
Dafür mehr Kalorien… ha ha.
Ich liebe alle Farben und Formen. Aber nur unter der Voraussetzung, dass sie zusammen passen, harmonieren, fließen, oder Kontraste die sich ergänzen. Ist das nicht der Fall und es grrrrrrrr beißt sich, dann habe ich das starke Bedürfnis es zu ändern oder davonlaufen bevor meine Augen „platzen“. (Das sagt Jake wenn er was nicht sehen möchte. Bzw. wenn zu laut; „platzen“ seine Ohren.)
Wenn ich montags zur Arbeit gehe, dann denke ich so für mich; „wieder ein wenig meine Monk-Manie ausleben“. Dort habe ich die Möglichkeit mit Farben, Motive und Mustern zu spielen. Egal ob es darum geht eine Decke (Quilt) zu entwerfen oder einfach nur Stoffe sortieren!
Das sind einzelne Macken von mir.
Ansonsten habe ich gelernt, einige monkische Eigenschaften abzulegen und oft mal Dreizehn schlagen lassen.
Mitunter und mit zunehmenden Alter, kann ich auch bis Dreiviertelvierzehn haushalten!
Ich grüße Euch!

Sonntag, 29. November 2009

Bin spät dran.

Advent, Advent... mein erstes Kerzlein brennt!
Normalerweise habe ich zum 1. Advent so ziemlich alles Weihnachtliche unter Dach und Fach. Heute habe ich gerademal die Gestecke rechtzeitig fertig bekommen. Genau zum Zeitpunkt um die erste Kerze anzünden wenn’s duster wird.
Kurt hat draußen die Beleuchtung angebracht. Jetzt leuchtet alles!
Gebacken habe ich noch Garnichts. ;-(
Morgen muss ich arbeiten, aber ich denke mal dass aus Dienstag ein back Tag werden könnte. Oder Mittwoch? Aber später ist dann wirklich schlecht. Dann kommen meine Sachen irgendwann, da ist nix drin mit Weihnachtsfirlefanz. Höchstens nebenher ein wenig. Will auch so viel wie möglich machen, denn es hat sich Besuch angesagt. Sonja und Familie kommen! Da will ich doch auch noch Einiges vorbereiten, aufräumen und zumindest mal dem Besen durchs Haus ziehen.
Ach, ich freu mich jetzt schon. Mein jüngster Enkel sein Reisepass ist schon beantragt. So wie es mal früher war, einfach nur mit der Geburtsurkunde über die Grenze, ist nicht mehr! Aber was soll’s, „wat mut, dat mut“ (das hab ich in NRW gelernt, ob‘s richtig geschrieben ist? Na ja… lassmasmal dahingestellt.)
So meine Lieben, ich wünsch Euch allen eine schöne Vorweihnachtszeit. Macht Euch nicht zu viel Stress, im nächsten Jahr kommt ja schon wieder ein Weihnachten, dann früher anfangen!Wie gewohnt melde mich zwischendurch wenn ich hier und da was für Euch habe.
Liebe Grüße!


Freitag, 27. November 2009

Die letzte Hürde

Gestern Morgen, nach einer sehr kurzen Nacht bin ich sehr späht wach geworden. Wie das passt ohne zu feiern? Ich konnte nicht einschlafen… wieder die „Affen“… (Ihr wisst schon, die im Kopp von einem Ast zum Anderem hüpfen und keine Ruhe geben). Als ich morgens endlich zu mir kam und die Sonne auch noch schien, war es genau der richtige Zeitpunkt um einen Anruf zu erledigen. Bei Sonnenschein bin ich nämlich besser drauf wenn ich nicht so gut drauf bin.
Ich habe meinen Umzugsladen in Deutschland angerufen um zu erfahren was nun ist.
Das letzte was ich hörte war „Wir wollen Geld“ und „Sachen gehen heut aufs Schiff“. Seither „Nada“. Ich hatte auch gleich den Herrn B. von der Firma R. in W. aus Deutschland dran. (ich mach doch hier keine Schleichwerbung).
Hr. B.„Ja, das dauert ca. vier Wochen“
Ich„schön, schön… dann sind es ja bald vier Wochen. Aber, was muss ich tun? Zoll? Papiere? Was muss ich vorlegen?
Ich habe keine Bestätigen ihrerseits, dass überhaupt was weg ist.“
Hr. B. – „Lassen sie mich mal reinschauen.“ (es dauerte) (Ich hörte ihn schlucken) (2x)
Hr. B. – (mit gedämpfter Stimmer) „Fr. Dreyer, ich kümmere mich darum und rufe sie gleich zurück.“
Das erste Gespräch war beendet. Ich lief runter und füllte den Kessel um mir eine Tasse Löslichen zu machen. (in der Hinsicht bin ich ein Gourmet Banause, Aber ich liebe meinen Nescafé!) (jetzt doch Schleichwerbung.) Das Wasser kochte noch nicht, da klingelte das Telefon. Nein, nicht Hr. B. der Fa. R. aus W. Es war eine Dame die Englisch mit einem Akzent sprach. Es war die Dame von der Spedition hier in Canada! Meinen Sachen seien da, ich muss nur noch zum Zoll, alles klären, die Papiere abstempeln lassen, dann könnte sie den Transport bis zu unserer Haustür veranlassen…
Ich war erst paff, ein wenig erschrocken und sowas von aufgewühlt!
Gemischte Gefühle… und; Oh mein Gott!
Wir haben noch kurz alle Vorgänge und Formalitäten besprochen. Aufgelegt tief Luft geholt… Ring, ring… Das Telefon! Es war der Hr. B. der Firma R. aus W. in Deutschland!
Hr. B.„Frau Dreyer, ihre Sachen sind schon in Kanada angekommen.“
Ich „Ach wirklich?“ und ein wenig ironisch; „Habe es eben von einer Dame der hiesigen Spedition erfahren.“
Hr. B.„Ja, ja… ich habe mich ja auch sofort darum gekümmert.“
Na ja, noch ein wenig Bla, Bla…
Im Nachhinein frag ich mich; Supermann? Oder was? He, he… purer Zufall!
Teils meiner Sachen sind schon seit 01.10.2008 in Kartons verpackt. Da ist es verständlich, dass ich sie endlich haben möchte! So sind wir heute Morgen mit Papieren bewaffnet und Herzklopfen nach Mississauga gefahren! Das ist ein Vorort von Toronto, dort ist der internationale Flughafen. Wir mussten zum Cargo, das zuständige Zollamt. So zu sagen der Flughafen von Hinten. Natürlich auch eine Piste für kleine Flieger.
Im Hintergrund Mississauga
Und das ist das Zollamt. Als ehemalige deutsche Einwohnerin, bin ich ja so ein wenig „Beamtengeschädigt“ und habe schon fast ein Horror wenn ich zu einer Behörde muss. (an dieser Stelle; sorry an allen netten Beamten). Und als ehemalige paraguayische Einwohnerin, erst recht geschädigt! Da habe ich Angst vor Geiern in Behörden!
Über England kann ich nicht viel berichten. Dort hat sich die Army um alles gekümmert. Es reichte den Spruch „God save the Queen“ überzeugend auszusprechen.
In dem einem Jahr hier in Kanada, ließen sich die Behördengänge leider nicht vermeiden. Immer und immer wieder was zu erledigen. Führerschein, Gesundheitscheck, Krankenversicherung, Einwanderungsbehörde und weis der K-K was noch alles. Doch jedesmal war ich vom neuem Paff wie freundlich, liebenswert, fürsorglich und hilfsbereit die Kanadier sind! Man wird grundsätzlich mit dem Vornamen angesprochen und am Anfang fragte ich mich im Stillen; „woher kennen die mich alle?“
Auch so war es heute, ein junger Beamter erledigte meine Anliegen. Erst lobte er mich wie gut ich vorbereitet sei, dann stellte er fest, dass ein Formular fehlte. Ich hätte vor einem Jahr als ich hier ankam, schon am Flughafen ein Wisch abgeben sollen, wo drin steht, dass meine Hab und Gut nachkommt mit kompletter Liste. Das tat ich nicht, weil ich befürchtete, sie schicken mich gleich wieder Heim. Aber das war nicht schlimm. Musste es nachholen. Ob ich Alkohol, Tabakwaren, Betäubungsmittel, Waffen, Tierprodukte, etc. dabei habe. Dann noch Auto, Motorrad, Boot oder Flugzeug? Ja echt!
Alles abgestempelt, nochmal kurz anstehen und auf meine Quittung für die Speditionsfirma warten. Da ich ja vorgeschädigt bin, fragte ich ganz zart; was kostet das? Er musste nur lächeln und sagte; „Natürlich nichts“.
Da die Spedition in der gleichen Stadt war, fragten wir nach dem Weg. Er wusste es nicht. Doch er ging in einen anderen Raum, kam zurück und wusste es immer noch nicht. Dann ging er zu einem Kollegen und schon bekamen wir den Weg beschrieben. Man hat uns noch einen schönen Tag gewünscht, dann sind wir los.
Bei der Spedition angekommen, wieder die schon gewohnte Freundlichkeit. Die Dame die mich am Vortag anrief war nicht im Hause, die Empfangsdame rief „Ella“ an, die aber auch nicht da war. Sie sagte Ella kümmert sich sofort um ihre Angelegenheit, wir können Nachhause und werden benachrichtigt. Dann fragten wir so spaßhalber; wo sind denn meine Sachen? Am Hafen in Quebec oder wo? Da sagte sie; nee, die sind hier im Lager. Oh mein Gott, ich wurde fast ohnmächtig und fragte schnell nach der Toilette.
Ich traute mich aber nicht zu fragen, ob ich die Sachen sehen und kurz streicheln darf.
Kaum hier angekommen rief mich Ella an und versicherte, am Montagmorgen alles zu arrangieren.
Es kann gut sein, dass ich noch in der kommenden Woche mit dem Auspacken anfangen kann!
Das war die letzte große Hürde! Es ist irgendwie so endgültig geworden.
Kanada ist jetzt meine Heimat! Ob ich heute Nacht schlafen werde?
Ganz liebe Grüße! Jetzt vermisse ich nur noch Euch!

Montag, 23. November 2009

Ich liebe es Bunt!

Gestern (Sonntag) bin ich heimgefahren. Super gute Fahrt gehabt, trotz 20 Minuten Anstehen an der Grenze, war ich nach sechs Stunden angekommen. Wiedermal ging alles so schnell, aber bestimmt werde ich noch lange davon zehren. Es war eine sehr schöne Zeit bei Sonja und ihre Familie. Natürlich mit dem Höhepunkt, dass die Familie um einen kleinen süßen Winzling gewachsen ist.
Am Samstagabend, zum krönenden Abschluss, sind wir alle zusammen zu einer Heißluftballon-Show gefahren. Wie ihr auf die folgenden Fotos sehen könnt, ging es hier um Farben und Formen die sich im Wasser reflektierten. Die Ballons sind nicht abgehoben zum fahren, die blieben am Boden. Sie wurden nur aufgeblasen, eingeheizt, aufgestellt… wie nennt man das? Hab keine Ahnung! Oder so; sie wurden mit Heißluft aufgeblasen bis sie standen, he-he das passt…
Ja, dann mussten wir warten bis es dunkel wurde, um den Zauber richtig zu genießen. Zwischendurch wurden mehr Ballons in die Senkrechte gebracht und immer wieder rauschte und leuchtete der eine oder andere. Dann hörte man „Ooooh’s und Aaaah’s und ein Klick-klick Konzert der Kameras.
Nach und nach brach immer mehr die Dunkelheit ein und mit ihr die Vielfalt der Farben!
Dann war es endlich soweit; es wurde von fünf rückwärts gezählt und WOW!!!
Wie überall wo was los ist, gab es Zuckerwatte, Würstchen (hier heißen sie „heiße Hunde“) und allerlei. Saisongerecht kam auch schon der Weihnachtsmann (hier Santa Claus) und nahm die Bestellung der Kinder auf.
Selbstverständlich musste Jake auch anstehen und auf sein Drankommen warten. Und was bestellt er? Ein Gewehr! Bestimmt lag es daran; ein paar Tage früher durfte er sich ein Geschenkchen im Kaufhaus aussuchen. Was wohl? Ein Gewehr! Wir haben uns auf eins mit Saugmunition geeinigt. Gut und schön, das sollte es sein. Eine extra Packung Munition, denn die sechs mitgelieferten wären eh bald unterm Sofa oder sonstwo verschwunden. Zum Glück ist der kleine Finn mit Hunger aufgewacht und musste gestillt werden. Der ideale Zeitpunkt um bei Starbucks im gleichen Kaufhaus einen Kaffee zu trinken. Ich hin zum Kundenservice, mir eine Schere ausleihen und das Gewehr aus seiner Verpackung zu lösen.
Das Fenster in Starbucks war die ideale Zielscheibe für Saugknopfgeschosse. Oma hat’s vorgemacht und Jake fand seinen Spaß. Doch leider hielt der nicht an. Jake, ich und das neue Gewehr zum Kundendienst und haben ein neues geholt. Gleiche Prozedur; Schere, auspacken, laden, auf Starbucks Fenster schießen, kaputt (das Gewehr, nicht das Fenster)… jetzt hatte ich die Schnauze voll! Wieder Jake, ich, das Gewehr und die angebrochene Packung Munition zum Kundendienst. Diesmal wollte ich keinen Umtausch, ich bekam mein Geld zurück. Wieder zur Spielwarenabteilung und Jake hat sich für ein Spiel entschieden. Fand ich schön, wir konnten es gemeinsam spielen, alles super, alle glücklich! Nur… ich bin ja nicht über den Namen des Spiels hinweggekommen. Es heißt „Pop the Pig“! ich muss es wohl nicht übersetzen… aber gemeint ist; „bring das Schwein zum Platzen“!
Na ja, das war die Story, warum Jake den Weihnachtsmann um ein neues Gewehr bat!
Um zum Abschied; noch einmal der kleine Finn, wie er in meinem Arm schläft...
...und mit seine fünf Wochen schon so schön lächeln kann!
Liebe Sonja, Scot, Jake und Finn; Danke für die wunderschönen Tage bei Euch! Ich werde Euch sehr vermissen und hoffe, dass Ihr uns bald besuchen kommt!

Freitag, 20. November 2009

Family

Hier bin ich wieder. Wusste gar nicht dass „Oma sein“ auch anstrengend ist. Aber schön anstrengend und es macht richtig Spaß! Besonders, wenn die Enkel so liebevoll und süß sind!
Am Dienstag bin ich her gefahren. Eine gesamtstrecke von rund 600Km. Davon sind die ersten 585 monoton und schon fast langweilig. Die Geschwindigkeit auf 120 einstellen und fahren und fahren und fahren… Wie immer bei einer längeren Fahrt, habe ich aufn Beifahrersitz meine Wegversüßung. Quantitätsmäßig, eine Monatsration Süßigkeiten für normale Naschkatzen.
Ja, das ist so eine alte Angewohnheit von mir.
Die letzten 15Km dauern immer am längsten, besonders wenn man im Feierabendverkehr reinkommt und es regnet. Das nächste Mal muss ich darauf achten, dass es nicht mehr passiert.
Als ich ankam, musste Sonja gleich nach der Begrüßung weg. Sie musste die gesamte Nacht vor Jakes neue Schule anstehen, um ihm um 06:00Uhr Mittwochmorgen anzumelden. Einige haben schon seit den Montagmorgen vor der Schule gecampt. Jetzt denkt ihr sicher, gibt es denn in Cincinnati keine Schulen? Natürlich gibt es die. Doch nicht alle Schulen sind gleich. Diese Gegend gehört noch zur Innenstadt was Schulen angeht und diese „Alleweltschule“ für diese Gegend hat nur eine „Fünf“ aus einer zehn Punkten Bewertung. Die besseren Schulen sind natürlich auch dem entsprechend begehrt und die Plätze limitiert.
Scott sollte Sonja um 02:30Uhr ablösen und musste deshalb schon vorschlafen. Ich hatte irgendwann zwei Enkel im Bett! Es war aufregend und schön. Erstaunlich auf wie viel Altvertrautes man in so einer Nacht stößt. Ich kann meine Schwester jetzt besser verstehen, warum sie früher nie mit mir schlafen wollte. Angeblich legte ich immer mein Bein auf sie… ja, Jake hat die gleiche Angewohnheit. Sonja als Baby brauchte ununterbrochen den Körperkontakt um ruhig zu sein und schlafen zu können… der kleine Finn ist genauso! Ich habe ihn zig Male schlafend und ganz, ganz langsam in sein Bettchen gelegt, er ist immer wieder aufgewacht. Stunden später habe ich aufgegeben und ihm auch mit ins Bett genommen… Da gab‘s aber ein Problem; zwischen mir und Jake konnte ich ihn nicht legen. Ich in der Mitte ging auch nicht. Kann das Baby ja nicht auf der Seite lassen, es würde mir vom Bett fallen. Zuletzt und erschöpft habe ich mich mit ihm am Fußende gelegt. Jake konnte weiterhin sein Bein auf meine Beine lege und nicht aufs Baby. Und Baby konnte auch nicht mehr vom Bett fallen.
Kurz nach 06:00Uhr morgens kamen Sonja und Scott nachhause und Jake sein Platz an der begehrten Schule ist für August 2010 gesichert.
Morgen, Samstag bin ich noch hier und am Sonntagmorgen fahre ich wieder zurück nachhause. Höchste Zeit für einen Eintrag. Habe extra „Harry“ mitgebracht. Ein paar Fotos habe ich auch schon gemacht.
Der kleine Finn sieht total aus wie Sonja als Baby aussah. Er hat auch alle Vorlieben und Angewohnheiten von ihr. (trotz sein sehr junges Alter) Sonja schlief auch am liebsten auf der Brust mit angezogenen Beinchen und Popo in die Höh!

Er ist wie Sonjas Zwilling!
Jake liebt es auf dem Bett herum zu turnen.
Oder, vom Schrank aufn Bett springen.
Heute war ich mit Jake und „Hacke-du“ spazieren.
Wenn ich morgens aufwache und aus dem Fenster schaue, sehe ich das:
Gestern lief ein Reh entlang. Eichhörnchen jede Menge! Raus schauen und keine sehen, gibt es nicht!
Morgen nochmal viel Spaß mit der ganzen Familie!
Euch liebe Grüße und ein schönes Wochenende!

Montag, 16. November 2009

Ich freu mich so...

...hätte ich ein Foto auf dem ich tanze, würde es an dieser Stelle kleben!
(Deshalb Farbschrift, damit zumindest etwas bunt ist.)
Vor ein paar Tagen sagte Kurt zu mir; „schnapp Dir das Auto und Fahre zu Deiner Tochter damit Du Deinen Enkel siehst.“ Das brauchte er mir nicht zweimal sagen!
Hey Leute, morgen früh fahre ich nach Cincinnati und besuche die fast halbe Großfamilie! Ich freu mich riesig, denn schon morgen Abend kann ich dort sein. Orangen, sonstiges Obst, Gemüse, Tiere oder Pflanzen werde ich bestimmt nicht mitnehmen! Und hoffentlich haben die an der Grenze nichts gegen mein Grinsen, denn ich will nicht unnötig aufgehalten werden.
Und am Rückweg, für die Einreise in Kanada habe ich keine Probleme mehr. Ich kann so zu sagen meinen neuen Kanadischen Ausweis einweihen!
Ist das ein Gefühl!!!
Sobald ich kann, melde ich mich aus Cincinnati. Dann auch bestimmt mit ein paar Fotos!
Liebe Grüße und wenn Ihr Lust habt, dann freut Euch ein wenig mit mir!

Samstag, 14. November 2009

Einfahrten und Zäune

Warum gibt es Einfahrtstorpfosten aber keinen Zaun? Das habe ich mich auch am Anfang gefragt. Die unterschiedlichsten Gestelle stehen mutterseelenallein. Ab und zu hängen auch ein paar Meter Zaun dran, aber nur zur Zierde und hören im Nichts auf.
Doch bald nach dem ersten großen Schneefall im letzten Jahr, ging mir ein Lichtchen auf und ich bekam meine Erklärung. Ist doch logisch! Wenn Straßen und Grundstücke mit Schnee verdeckt sind, sieht man auch keine Gräben! Biegt man ab um zum Haus zu kommen, kann es sein, dass man schwubbti-wubb, tief im Graben steckt!
Hier ein paar Beispiele.
Und überhaupt, Zäune gibt es kaum. Es ist nicht nötig, dass eine genau Markierung, bzw. eine „Grenze“ durch Maschendraht, Zaun oder Blickdichte Hecken die Grundstücke umrahmen. Warum auch? Ok, es gibt Ausnahmen. Von unserem hilfsbereiten, Tierfeindlichen und ober pingelichen Nachbarn habe ich Euch auch schon ein paar Male erzählt. Er ist auch so eine Ausnahme. Er hat einen halbhohen Maschendraht um sein Grundstück. Doch als nebenan zu ihm in einer ex-Kirche, ein Antiquitätenhändler den er nicht mochte einzog, verlangte er einen zusätzlichen blickdichten Zaun. Laut Gesetz darf er das. Ein Antiquitätengeschäft ist schließlich eine kommerzielle Einrichtung.
Natürlich kann man nicht immer auf einen Zaun verzichten, wenn Tiere wie Pferde oder Rinder auf dem Grundstück sind.
In unsere Nähe befinden sich sehr viele Reitanlagen.
In Kanada gibt es eine uralte Tradition aus gespaltenen Zedernstämmen Zäune zu machen. Ich finde es sehr schön, wie diese typischen kanadischen Zäune (Cedar Split Rail Fence) die Weiden schmücken.
Diese wunderschönen Zäune sieht man überall wenn man durch die Pampa streift.
Original sind diese Zäune ohne Draht, Schrauben, Nägel oder sonstige Befestigungshilfsmittel gebaut. Sieht man heut zu Tage eher weniger.
Ui... ich werde beobachtet!
Um eine Standfestigkeit zu erzeugen, wurden diese früher in Schlangenform angelegt.Viele liebe Grüße!

Freitag, 13. November 2009

Lange Straßen, lange Hausnummern

„Ich guck mir mal alles von oben an“. Das hat früher immer meine Tante gesagt. Doch heute gibt es „Google Earth“. Man muss nicht warten bis man den Löffel abgibt und im Himmel kommt. Einfach anklicken und virtuell hinfliegen. Je nach Bedarf, kann man zusätzlich einen Flugzeugsimulator aktivieren und die Reise geht los. Alles von oben!
Doch so unter uns; richtig fliegen ist doch viel schöner. Ich fliege sehr gern und genieße immer wieder die Wolken von oben zu betrachten. Sie sind einfach viel schöner, flauschiger und es verleiht immer wieder zum träumen.
Diese Abweichung war eigentlich nicht geplant, doch diese Fotos sind einfach wunderschön!
Zurück zu Google oder was über meine neue Heimat.
Wie hier auf dem ersten Bild, anhand der Blauen Markierung gut zu erkennen, ist hier das „Ländliche“ überwiegend in Rechtecken aufgeteilt. So ein Block zieht sich ca. 2,5Km x 1,4Km hin. Das bedeutet; will man wo hin, muss man Richtung und Entfernung einigermaßen wissen um an einem Ziel zu kommen. Hört sich kompliziert an, besonders für Deutsche von Straßenschilderüberfluss verwöhnte Autofahrer. Nein wirklich, ich habe ein halbes Jahr gebraucht dann hatte ich den Dreh raus. Also, angenommen ich will zum See. Der liegt westlich und ca. 65 Km. Fahre ich morgens hin, muss die Sonne hinter mir sein, bzw. im Winter hinten-links so in „8 Uhr Position“. Ich bieg mal rechts, mal links aber immer die gleiche Richtung. Zurück geht ähnlich nur umgekehrt. Nachts orientiert man sich an Mond und Sterne. Jetzt fragt Ihr Euch sicher, was ist wenn der Himmel mal bedeckt ist? Eigentlich könnte ich ja an dieser Stelle sagen; dann muss ich ja nicht zum See fahren… Nein, es gibt ja auch andere Ziele. Ganz einfach dann muss man rechnen können. Biege ich 4 x links ab, bin ich wieder Zuhause. Biege ich 4 rechts ab, bin ich auch wieder Zuhause. Versteht Ihr was ich meine? Will ich meinem Ziel nicht verfehlen, muss ich meine Abbiegerei in Waage halten und ungefähr die Entfernung im Kopp haben. Das mit den Entfernungen ist hier auch sehr gewöhnungsbedürftig. Schaut man auf die Karte sieht alles so nah aus. Ist man erst unterwegs, dann fährt und fährt man, es zieht sich unendlich lang hin und die Straße ist immer noch nicht zu Ende. Es sei denn, man biegt wieder einmal links und einmal recht, oder umgekehrt, dann kann man wenigstens nicht von Monotonie reden. Und es gibt ja immer so viel zu sehen.
Wie lang hier die Straßen sein können, kann ich wohl am besten so erklären; hier im Ländlichen, stehen am Straßenrand diese Hausnummernschilder. Es ist ein Traum für jeden Vertreter! Man muss nicht so suche, wie ich es immer zu meiner Außendienst Zeit in Deutschland tun musste. Diese Schilder werden hier von der Gemeinde aufgestellt und sind alle gleich. Entweder blau oder grün, das ist unterschiedlich von Gegend zu Gegend. Warum, weis ich auch nicht.Es gibt Straßen die gehen geradeaus über 500Km, durch Städte und Orte und behalten den gleichen Namen.
Da ist es nicht verwunderlich, dass solche (im wahrsten Sinne des Wortes) Hausnummern entstehen! Bitte entschuldigt die Bildqualität, es war dunkel und die Schilder sind alle „Nachtfreundlich“ und somit reflektierend und nicht „Blitzlichtfreundlich“.
Wenn so manch Einer glaubt, er hätte schon Schwierigkeiten seine Telefonnummer zu merken, der sollte nicht hier wohnen und sich ein zusätzliches „Merkproblem“ aufladen!
Bis danne. Grüße!