Mittwoch, 27. Mai 2009

Die Zeit verging so schnell.

Am Freitag fliegt unser Besuch zurück nach Düsseldorf. Heute habe ich die Beiden nach Toronto gebracht. Eigentlich wollte ich auch noch ein wenig in der Großstadt verweilen. Durch die Straßen und Einkaufspassagen bummeln, Wolkenkratzer bewundern und ein wenig Fotografieren. Doch die Wolkenkratzer waren voll bei der Arbeit. Selbst die niedrigsten hatten alle Hände (Dächer) voll zu tun! Außerdem, war ich ein wenig müde und hatte noch ca. 230 Km Heimweg vor mir.
Wir hatten eine wunderschöne Zeit miteinander verbracht. Sehr viel gesehen, gestaunt, gequatscht und gelacht.
Am Montag hat Klaus zum Abschied nochmal den Rasen gemäht.
Anschließend haben wir gegrillt und zuletzt saßen wir bis in die Nacht hinein am Lagerfeuer.
Damit ihr auch was zu lachen habt; ein paar Schnappschüsse die Klaus von mir beim „Marshmellow essen“ gemacht hat.
Wahrscheinlich hatten die Zwei Mitleid, als sie neulich sahen wie ich auf abgeschnittene Zweige je einen Marshmellow aufspießte, grillte und aß. (Nicht mitleid mit mir, sondern mit Kurts Garten, der zwangsläufig bald kahl wäre.) Also haben sie mir einen echten, richtigen Spieß mitgebracht. Wow! Da passen ja gleich vier Stück aufn Mal! Danke ihr Beiden, das war ein tolles Geschenk!
Erst aufspießen, dann auf die Klut halten, langsam drehen und wenn sie Goldbraun werden, dann abziehen und genießen! Jammi!
Allerdings sollte man nicht dabei lachen!
Sonst wird es eine sehr klebige Angelegenheit!
Trotzdem; einfach klasse die Dinger!
Ach ja, das habe ich auch schon gelernt; immer einen nassen Lappen parat haben.
Ich bin mir sicher, auf diese Fotos habt Ihr mich sehr schnell wieder erkannt!

Sonntag, 24. Mai 2009

Was sich hinter dem Tor befindet…

In Wendake, Land der Wendat, nah bei Midland Southern Georgian Bay, Ontario befindet sich dieses Lebende Museum.
Sainte-Marie among the Hurons, eine Jesuiten Basis die leider nur knapp 10 Jahre überlebte.
1639 haben französische Jesuiten Missionare diese Basis mit 18 Mann gegründet. Zypressen Pfeiler als Schutz und aus Birken und Lehm wurden Unterkünfte gebaut. Werkstätten, Lagerhäuser, Kirche, usw. aus Holz wurden erbaut, als der erste Schreiner Charles Boivin aus Europa kam.
Selbstverständlich wollten die Jesuiten aus den Wendat, Christen machen. Das wiederum sorgte für eine gewisse Spaltung unterm Volk. Nicht genug damit, so wurde das Dorf auch ständig von Iroquois angegriffen. Frankreich schickte (eine Handvoll) Soldaten, doch das ging gegen den Glaube der Missionare. (…und was nützen schon 6 Soldaten wenn die K… am dampfen ist?)
8 Missionare wurden grauenhaft von den Iroquois umgebracht und sind als Ontarios Märtyrer in die Geschichte eingegangen. Die Grabstätten, die später in einzeln verlegt wurden, gelten als Wallfahrtsort.
Geschwächt von den ständigen Attacken der Iroquois, die zu der Zeit durch einen regen Handel mit den Holländer Schusswaffen erwarben, haben die Missionare selbst das Dorf am 16. Juni 1649 abgebrannt. Sinngemäß wurde niedergeschrieben; "Wir selbst haben das Dorf angezündet. In weniger als einer Stunde war unser Sein dahin, was wir in 9-10 Jahren aufgebaut haben."
Erst 1940 wurde das Gelände neu erworben und 1941 mit den ersten Ausgrabungen begonnen. Nach und nach das gesamte Dorf Original nachgebaut.
Übrigens; 2006 sind wieder drei Gebäude abgebrannt. Diesmal nicht angezündet, doch bei den vielen Feuerstellen drinnen und draußen… bin ich gar nicht verwundert!
Lagerhaus und Räucherkammer. Schwäne, Fälle, Vorräte und ein dichter Rauchnäbel...Mit so einem Kanoe waren die Männer 30 Tage von Quebec unterwegs. Wenn ein See oder Fluß endete, musste alles getragen werden. Hinzu musste jeder seinen halben Körpergewicht in Eisenbaren für die Schmiede tragen!
Diese Wasserkanäle sind nicht erklärbar.
Einige Dächer sind mit Schindeln andere (im Hintergrund) aus Baumrinde.Die Schreinerei.
Die Kirche von innen. Die Schlichtheit ist sehr sehr imponierend.
Der junge Mann im Aufenthaltsraum hat mir die Schlafzimmer im ersten Stock gezeigt.
Als ich meine Meinung über die absolut zu klein geratenen Betten für einen erwachsenen Mann äußerte, wurde ich eines anderen belehrt. In so ein Bett haben mindestens 2 Männer geschlafen!
Mann musste sich gegenseitig wärmen. Und zwar wurde immer nur im sitzen geschlafen. Die Angst zu ersticken war zu groß! ...na ja, bei dem Rauch.
Die Dachdecke von innen. Birke und Mais.
Ach, den fand ich einfach klasse!Einfach nur schön...
Das ist "Das Haus der Gläubigen"
Das ist der "Schwitzkasten". Die Jungs mussten hier rein um sich von dem Bösen ausschwitzen.
Im Hintergrund "Das Haus der Ungläubigen". Ja wirklich! Wie ihr sehen könnt, ohne Kreuz!
Das ist "Das lange Haus"
Und so sieht es im langem Haus innen aus; Alles was man so braucht. Feuerchen, Rauch und Lichteinfluß.
Ich habe vergessen für was diese Hütte aus Birkenrinde war...
Ich hoffe meine kleine Geschichte hat Euch gefallen. Es fiel mir nicht leicht, von den vielen Fotos die schönsten aus zu suchen, besonders um das zu vermitteln, was ich dort empfand.
Liebe Grüße!

Dienstag, 19. Mai 2009

Ausflug 2. Teil

Auf Manitoulin diente eine einfache Fischerhütte als Unterkunft für die Nacht. Wunderschön am See gelegen aber wie schon erwähnt sehr einfach. Die Innenausstattung mehr oder weniger ein Gemisch aus Onkel Toms Schatztruhe und was es so auf dem Trödelmarkt gibt. Die Schlafzimmer nicht unbedingt größer als das Bett, und zwar in der kleinsten Ausstattung eines Doppelbetts. Dafür war aber die Heizung voll aufgedreht!
Am nächsten Morgen sind wir weiter. Hoch Richtung Nord, über eine Brücke zurück aufs Festland. Man könnte auch Felsland sagen. An Oberen Küste des Sees entlang. Wieder hat uns leid getan so schnell vorwärts zu kommen, es gab links und rechts unendlich Schönes zu sehen. Dort sahen wir auch den ersten (und einzigen) Bär. Er lief uns über den Weg und ratz fatz war er auch schon wieder weg. Sorry, kein Foto! Aber hier könnt Ihr einen Biber Staudamm sehen! Ach ja, einen Elch haben wir auch gesehen, war aber genauso wie mit dem Bär. Bin noch ein wenig die Spuren nach, über Stock; Stein und Gestrüpp… der Elch war weg!
Wie schon erwähnt ist es eine sehr felsige Landschaft. Jede Menge kleine, mittlere und große Seen. Manchmal konnte man gar nicht so schnell gucken, wusch war alles wieder vorbei. Vielleicht auch gut so, ich weis ja sonst nicht was ich zuerst zeigen soll. Dann sind wir östlich vom See ins Inland zur nächsten Hütte.
Auf dem Weg dorthin, hatte Kurt seinen Fuß ein wenig zu sehr aufs Gaspedal. Und wenn ich Euch schon kein Foto vom Bär zeigen kann, dann zumindest vom netten „Cop“, der Mitleid hatte und nur 110 Km/h anstatt 131 Km/h aufschrieb. Er sagte, er will uns das Wochenende nicht ganz versauen. Somit hat sich die Strafe auf nur $ 95,- reduziert.
Das ist der French River. Ein gewaltiger Strom. Mir wurde es auf der brücke schon ein wenig schwindelig.
Angekommen und auch eine sehr schöne Gegend, die Hütte total am Hang, unten der See, (einer von Tausenden) schön im Wald aber sehr kalt die Nacht. Die Hütte war sehr schön ausgestattet mit Kamin und allem, doch die Schlafzimmer sehr kalt und in Klaus und Wilmas war auch mächtig Zug übers Bett. Wilma hatte eine fast gefrorene Nase am nächsten Morgen.
Gedacht war ja eigentlich, dass Dort Klaus endlich mal den Haken ins Wasser werfen kann und wir abends Abwechslung vom Steak haben. War aber nichts. Es was Saukalt! Also sind wir dort einen Tag früher abgereist.
Wieder ein wenig zurück Richtung Zivilisation, Heimat und Süden, immer schön an der Georgian Bay entlang Haben wir gegen Abend noch diese Unterkunft gefunden. Sauber und neu, klein und zugig! Und es gab wieder Steak! Das schöne an den Unterkünften, die sind alle mit einen großen Gas Grill und Feuerstelle ausgestattet. Der Wind war sehr kalt und Klaus opferte sich die Fleischklumpen draußen zu grillen.
Doch am nächsten Morgen… wow! Kurze Hosen und T-Shirt Wetter. Blauer Himmel pur, Sonnenschein und warm!
Dann weiter immer schön der Küste nach, nach und nach dem in SW/Ontario bekannte Farmers Land.
Straßen die nie zu enden scheinen, mal hier und ein Schnappschuss aus dem Autofenster und abends wieder Zuhause! Es war ein wunderschöner Ausflug und ein herrliches ErlebnisWas sich hinter diesem Schloss verbirgt zeige ich Euch in den nächsten Eintrag!

Liebe Grüße!

Montag, 18. Mai 2009

Ausflug - 1. Tag

Freitagmorgen sind wir beizeiten losgefahren. Richtung Grand Bend. Huron See und immer der Küste entlang bis zu Spitze der Halbinsel Bruce.
Unsere erste Mittagspause im Nationalpark. Und sogleich auch unsere erste Begegnung mit den „Black Flies“. Kleiner als unsere bekannte Obstfliege, aber beißwütig! Und selbsverständlich Tausende! Nahe Verwandte der in Paraguay bekannten „Mbaregu-í“ (Allerdings weis ich nicht ob ich es richtig geschrieben habe.) Schwärme von den Biestern!!!
Ziemlich oben an der Spitze der Halbinsel, sind wir bei Freunden zum Kaffee eingekehrt. Jack und Shirley haben sich eine alte Fischerhütte direkt am See als Domizil um- und –ausgebaut!
Außer den leckeren Kuchen und der guten Gesellschaft, habe ich eine identische Uhr entdeckt, wie unsere Alte in Paraguay, die schon zu meiner Geburt schlug! Ich war paff! Ist das ein Zufall oder was?
Weiter auf unseren Weg haben wir hin und wieder ein paar Schnappschüsse eingesammelt. Eigentlich hätte diese vier Tage Tour mindestens vier Wochen dauern müssen! Es ist einfach unmöglich alle Eindrücke zu vermitteln. Genauso unmöglich ist es alles Schöne zu fotografieren. Wir würden nie vom Fleck kommen. Das haben auch Klaus und Wilma gesagt; es ist viel, viel schöner als man es sich vorstellen kann, bzw. erwartet.
An der Nördlichsten Spitze angekommen, blieb uns noch ein wenig Zeit bevor wir auf die Fähre mussten. Das haben wir ausgenutzt um das Dorf zu besichtigen.
Den Leuchtturm anschauen und das Ufer ab zu klappern.
Kurt und Wilma machen eine kleine Verschnaufpause.
Anschließend ging es mit der Fähre hoch zur Insel Manitoulin. (Mir ist der Name wieder eingefallen.) Ist auch übrigens die größte Süßwasserinsel der Welt.
Das Wetter war nicht so besonders und es wurde auch zunehmend kalt. Trotzdem unbeschreiblich und schön!

Fortsetzung folgt!