Donnerstag, 31. März 2011

Abschied tut weh

Heute bin ich sehr traurig und fassungslos. Die Nachricht vom Tod einer lieben Freundin hat mich sehr getroffen.

Monica Escher ist am 27. März von uns gegangen.


Erst vor ein paar Wochen fuhr sie sich noch selbst ins Krankenhaus. Eine Virusinfektion in der Lunge wurde festgestellt. Ihr Zustand verschlimmerte sich rapide und sie wurde in das künstliche Koma versetzt. Sie konnte leider nicht mehr geholfen werden.


Monica war sechs Jahre jünger als und ich kenne sie, seit sie ein Baby war. Sie war die Tochter der besten Freundin unserer Mutter, damals in Independencia, Paraguay.


Sie liebte ihre Arbeit und hat es sehr weit gebracht. Ihr Markenzeichen war ihre ansteckende Fröhlichkeit mit dem einzigartig hellen Lachen. Wir haben so viele lustige Momente miteinander verbracht, sie so im Herzen behalten zu dürfen, ist der einzige Trost über ihren viel zu frühen Tod.


Wie schrecklich muss ihr Tod für ihre Eltern sein. Erst vor fünf Jahren starb ihre jüngere Schwester ganz plötzlich mit gerade mal 40 Jahren.


Besonders traurig bin ich darüber, sie während meiner letzten Reise in Paraguay nicht getroffen zu haben. Ich glaube es war auch das erste Mal, dass ich dort war und wir uns nicht gesehen haben. Einen Abend habe ich bei ihre Eltern verbracht, wir redeten über alte Zeiten, über dem erst im letzten Jahr gefeierten 80. Geburtstag des Vaters, über was und wem es was zu erzählen gab und über die Dankbarkeit gesund zu sein.


In Paraguay freute ich mich, viele liebe Freunde die schon ein hohes Alter erreicht haben, wieder zu sehen. Ich nahm an, es vielleicht nie wieder zu können. Was für eine Ironie, wir werden es nie verstehen, denn es gibt nichts zu verstehen. Wir müssen den Schmerz hinnehmen, denn der Tod ist Teil des Lebens.


Ruhe in Frieden liebe Monica, in unsere Herzen wirst Du ewig weilen.

Dienstag, 22. März 2011

Happy End für's A-Gesicht

Vor ein paar Wochen berichtete ich über ein Eichhörnchen, das nicht unbedingt einen Schönheitswettbewerb gewonnen hätte.

Es schlug sich wacker durch die beißende Kälte und ich konnte beobachten, wie die nackten Stellen nach und nach felliger wurden.

Heutemorgen konnte ich von meinem Nähzimmerfenster aus sehen, wie sich das ehemalige „A-Gesicht“ an einem Nestweiterbau zu schaffen macht. Ein tolles Schauspiel! Trockenes Laub ins Maul und wie ein Flitzebogen den Baum hoch. Pausenlos eine Ladung nach der Anderen. Übrigens; Eichhörnchen bauen kein „Nest“ sondern einen „Kobel“.

Das konnte ich nicht für mich behalten. Die Kamera musste her. Doch vorher musste der Fliegengitter abmontiert werden. Außerdem, stillhaltende Landschaften sind für eine Hobbyfotografin einfacher zu knipsen!

Trotzdem… hier der Beweis, dass das kleine (ehemalige) „A-Gesicht“ sich im wahrsten Sinne des Wortes gemausert hat!

Über das Fenster gibt es demnächst kleine Eichhörnchen. Nur kann ich vermutlich jetzt schon sagen, dass ich die nie vor der Kamera bekommen werde. Hier wimmelt es nur so vor Eichhörnchen, doch ein Babyeichhörnchen habe ich noch nie gesehen. Ihr? Die kleinen sind auch ewige Nesthocker, bekommen erst nach drei Wochen den ersten Flaum, nach etwa nach 30 Tagen öffnen sie die Augen, usw.
Nach getaner Arbeit ist die baldige „Mama-A-Gesicht“ zur Vogelfütterungsstelle um sich zu stärken. Das ansammeln und aufbewahren von Vorrat gehört auch zum Alltag der kleinen Plagen. Hier ist die Mama-to-be einer Nuss fündig geworden. Jetzt schnell ein geeignetes Versteck finden! Hier ist nicht schlecht! Schnell einbuddeln! Ha! Geschafft!

Soll ich jetzt weiterbauen oder doch erst die Sonne genießen?

Liebe Grüße aus Eichhörnchenhausen!

Samstag, 19. März 2011

Der Rancho und die Motorräder

Viel, viel, viel Arbeit und Projekte die bei mir Schlange stehen, bzw. in der Ecke liegen, haben fast zwei Wochen verhindert, dass ich zum posten komme.

Jetzt, Samstagnacht, muss ich doch endlich was für meinen Blog tun. Aber als erstes möchte ich mich bei all denen bedanken, die schon hier oben in meiner Sponsorenliste stehen. Besonders freue ich mich auch, dass so viele unterstützende Wünsche mich auf den Camino begleiten werden.

Auch heute werde ich nicht Kanadiensisches im Blog stellen. Schneeglöckchen, Schneemelze, blauer Himmel und sonstige Frühlingsboten gibt es zu genüge in der Bloggerwelt. Ich zeige Euch lieber Buntes aus Paraguay.

Dort ist die typische (ländliche) Behausung der „Rancho“. Allerdings ist auch hier eine gewisse Veränderung erkennbar. Früher war es das Strohdach, dieser ist heute meist durch Schindeln, Ziegel oder Wellblechdach ersetzt. Heute wie damals, ist der Mangobaum das „Wohnzimmer“ eines jeden Ranchos!

Doch wenn man genau hinschaut, ist der eine oder andere original Rancho noch zu finden. So auch hier bei ganz lieben Freunden, die ich durch meinen Blog kennengelernt habe. Sigi und Manfred haben sich einen über 100 Jahre alten Rancho gekauft und originalgetreu restauriert. Eine wunderschöne Oase um den verdienten Ruhestand in Paraguay zu genießen.

Mit sehr viel Liebe zum Detail, handwerklichen Geschick und guten Geschmack, haben sich die Beiden dieses Zuhause geschaffen. Ich kann nur sagen Hut ab und viele glückliche Jahre in Cap. Samudio!Hier und da habe ich aus dem fahrenden Bus den einen oder anderen Knipser gemacht. Bitte entschuldigt die, da durch entstandene schlechte Bildqualität. Abgesehen vom Dach, was hat sich denn noch verändert? Früher standen immer ein oder ein paar Pferde vorm Haus angebunden. Heute steht ein Motorrad vor jedem Rancho.










Die wahre Motorradpest ist in Paraguay ausgebrochen! Ja, es ist wirklich eine „Pest“! Mit knapp 20 bis 25 Euro als Anzahlung, kann man sich schon so ein motorisiertes Teil abholen. Man braucht keinen Führerschein, keine Versicherung, keinen Helm, keine Erfahrung… einfach draufsetzen und losfahren! Wie ursprünglich beim reiten… nur ganz so einfach ist das ja nicht, doch das juckt den neuen Motorrad(Besitzern) nun mal gar nicht, denn Schuld hat eh immer der Autofahrer! Mit ein wenig Glück bei einem Unglück, ist dann auch noch viel zu holen. Es kommt darauf an, was passiert ist. Kommt es zu einem Todesfall des Motorradfahrers oder zu einem seines Sozius, dann muss die goldene Autofahrergans ganz viele goldene Eier legen.

Mit dem Motorrad besteht auch die Möglichkeit eine sofortige „Ich & Co. AG“ zu gründen.

Ersetzt das Pferdetaxi… …einen Anhänger und Lautsprecher, wird so Manches auf der Straße angepriesen (Bzw. man bekommt es aufs Trommelfeld gedonnert) und verkauft. …oder, Pizza/Torten Auslieferungsservice, usw. Die Polizei kontrolliert nicht wie viele drauf sitzen, sie hilft noch beim tanken. In der rechten Hand die Waffe, in der linken den Zapfhahn. Eigentlich alles easy...

...und den Tiger im Tank!

Ach ja… findet man keinen Schattenplatz zum parken, dann muss improvisiert werden.Ich werde jetzt schlafen, denn Morgen (Sonntag) werde ich eine 23Km Strecke wandern! Doch am Montag habe ich wieder ein wenig Zeit um kurz in die Bloggerwelt reinschnuppern.

Bis dann meine Lieben, einen schönen Sonntag und ganz liebe grüße!


Dienstag, 8. März 2011

Menschen

Es sind noch so viele Fotos und Geschichtchen, die ich von meiner Reise nach Paraguay mitgebracht habe. Leider hängt das eine oder andere Vorhaben in der Warteschleife. Kann nun mal nicht hexen, auch wenn es Viele glauben…

Trotzdem werde ich mein Bestes geben, denn besonders Leser die meine Landesherkunft teilen, warten und freuen sich auf diese Berichte.

Bisher habe ich viel Positives und über schöne Erlebnisse berichtet. Doch es gibt dort auch viel Armut und Elend. Auch das gehört ganz einfach zum Alltag und wird auch genauso selbstverständlich hingenommen.

Auf dem Land, besonders wenn man Urlaub macht, ist die Welt wunderschön und das Leben voller Harmonie. Doch viele Menschen dort, sind gezwungen in die Stadt zu ziehen, in der Hoffnung durch betteln, einfache Straßenarbeiten oder einfach nur im Müll, was zum (über)leben zu finden.

Man nennt sie „Campesinos sin tierra“, das bedeutet „Landlose Bauern“. Einst auf dem Lande in einer Großfamilie aufgewachsen, hat schon die nächste Generation keine Chance ihre Familie zu ernähren. Oft besetzen sie Land von anderen Bauern und Rinderzüchter.

Auf den Plazas der Städte oder am Rande einer Stadt, schlagen sie Übernacht ihre Zelte auf (wenn man das überhaupt Zelte nennen kann) und sind plötzlich da wie Pilze.Viele unterstreiten ihren Lebensunterhalt am Straßenrand mit Windschutzscheiben putzen oder die Besserverdiener sind Besitzer eines Bauchladens oder putzen Schuhe. Andere stöbern den Müll durch und finden immer was Brauchbares. Oft ist Kriminalität, Prostitution und Drogen das einzige und hoffnungsvolle Ziel!Wie oft habe ich die Ermahnung gehört: „Geh da nicht hin“. „Mach keine Fotos“. „Lass Dich nicht ansprechen“. „Pass auf, die beklauen Dich“. „Die bringen Dich um“… und tausend weitere Ratschläge. Doch diese Menschen sind nicht besser und nicht schlechter als wir es sind. Aber sie haben bestimmt ein schlechteres Schicksal! So wie wir uns beklagen und jammern, dass durch einen Feiertag die Müllabholung sich um einen Tag verzögert, so tun es diese Menschen sicher auch, doch leider aus einem anderen Grund.Ich schreibe über sie, weil auch das zu meinem Land Paraguay gehört. Rein informativ. Es sind nicht Indianer, die ich zu unterstützen gedenke. Auf verschieden Hochzeiten zu tanzen kann ich nun auch nicht.

Viele liebe Grüße!


Donnerstag, 3. März 2011

Sammelbericht auf der Schnelle

Da ich nicht weiß wo die Zeit bleibt, müssen die Blogeinträge auch abspecken.

Bis Ende Februar hatte ich nur den Montag als festen Arbeitstag in der Woche und alle 14 Tage meine Putzstelle. Ab sofort habe ich montags frei! Dafür aber mittwochs und freitags fest, den einen oder anderen Samstag sowie das Putzen donnerstags.

Den Geldbeutel soll ‘s gegönnt sein! April und Mai bin ich eh unterwegs.

Meine Pilgerreise nimmt langsam aber sicher Gestalt an und ich freue mich schon sehr! Bitte ganz oben lesen! Aber vorher kommt noch ein größeres Ereignis; die Hochzeit meines Sohnes! Wir fliegen am 11 April nach Deutschland, am 15 ist die Hochzeit. Doch bis dahin ist noch sehr viel zu tun. Am 9. April müssen Kurt und ich das Essen, für die alljährige Feier des Umweltvereins, aufn Tisch setzen. Natürlich haben wir viele Helfer, trotzdem, für den Einkauf, Vorbereiten, Delegieren und Gelingen sind wir voll verantwortlich.

Um alles andere was ich sonst noch vor der Reise erledigen muss, bin ich den Rat meiner Tochter nachgekommen und habe eine Liste geschrieben… oh schiete! 22 Posten! Alle wichtig und richtig dicken Dinger. So Krempel wie; muss zum Friseur, zur Reinigung, etc. steht erst garnet drauf. Eher sowie; mir ein Kleid für die Hochzeit nähen, usw.


Das Positive; sechs Posten konnte ich mittlerweile abhaken! Klopf, klopf auf die Schulter!

Der kanadische Dollar hat inzwischen den US Dollar an Wert überholt, dass bedeutet für uns Canadiensen günstig in USA einkaufen. Als ich neulich dort war, habe ich mit Unterstützung meiner Kinder und von Kurt, eine kleine Kamera für meine Pilgerreise gekauft. Extra mit Panorama swipe Modus. Die musste ja eingeweiht werden. Geeignet war dafür der Dienstag. Kurt musste nach Sarnia, an der US Grenze zum Arzt. Weil es ein sonniger Tag war, bin ich mit und hier meine ersten Panorama Fotos. Die "Blue Water Bridge". Bilder können per klick vergrößert werden! Hier beginnt der Huronsee und wie man erkennen kann, schmilzt schon so nach und nach das Eis darauf. Auf allen Fotos kann man am Seehorizont einen fadendünnen blauen Streifen entdecken, an dem der See nicht mehr gefroren ist. In drei Monaten werde ich hier wieder baden! Und weil so schön war, habe ich Euch auch noch ein paar Fotos von und mit einer alten Eisenbrücke mitgebracht.Bald wird es Frühling. Hier achtet man sehr auf das Erscheinen des ersten „Robin“ (ein Nordamerikanischer Zugvogel), wenn man einen sieht, ist der Frühling nicht mehr weit. Heute sah ich den ersten! Er war aber zu schnell für mich zum fotografieren.

Andere Piepmätze die den bevorstehenden Frühling zeigen, sind die Nordamerikanischen Goldfinken. Das besondere an denen, sie Mausern zwei Mal im Jahr. (Sagt man Mausern auch bei Vögel?), egal. Sie bekommen im Herbst braunes Gefieder und im Frühjahr werden sie knall Gelb mit Schwarz und Weiß. Momentan sind sie so halber-halber. Der Schnee schmilzt schon dahin und hinterlässt dabei die schönsten Eiskunstwerke. So zu sagen als Abschied!Gestern hat Kurt, nachträglich zum Geburtstag, aus seiner Heimat ein Paket bekommen. Fotos habe ich nicht gemacht, weil es nicht mehr komplett ist… es fehlt einen großen Teil an Schokolade und Süßigkeiten. Kann ich was dafür, wenn ich das Zeug so mag…? Danke, liebe Ulla und Anhang! Wir haben uns sehr gefreut!

Mein halb-fellloses Eichhörnchen kommt weiterhin zum Futternapf und ist eigentlich immer putzmunter. Ich habe keine Ahnung was die Ursache sein könnte. Das arme Arschgesicht (aus der Sicht eines Pavians). Mich persönlich erinnert es an einer Hühnerrasse damals in Paraguay, die keine Federn am Hals hatten. Wir nannten sie „Nackthälse“.

Liebe Grüße und bis danne!