Dienstag, 29. Dezember 2009

Endlich!

Sonntag und gestern habe ich gearbeitet. Im Quilt Shop ist Ausverkauf und jede Menge los. So viel, dass meine Chefin tatsächlich vergaß, ihre Musik einzuschalten. Mein Gebet wurde erhört!
Meistens gehe ich zu Fuß, damit meine Knochen nicht einrosten und eine Portion Frischluft bekomme ich gratis dazu. Nur ist Kurt immer sehr besorgt und meint mich fahren zu müssen. Morgens kann ich ihm leicht entwischen, weil er meist noch schläft wenn ich das Haus verlasse. Doch abends muss ich damit rechnen, dass er schon vorm Shop auf mich wartet.
Es sind doch nur 2 Km und ich habe eine Wasser und Wind geschützte Jacke.
Gestern hat es fast den ganzen Tag geschneit und das Adrenalin tanzte in meinen Adern! Scheinbar bemerkte das meine Chefin, denn sie sagte; „Hör zu, Du hattest kaum eine Mittagspause, also kannst Du auch gerne früher Schluss machen und bist Zuhause bevor Kurt merkt dass Du schon losgelaufen bist.“ Habs mir nicht zweimal sagen lassen!
Oh wie herrlich!!! Endlich Schnee!!! Zwar noch nicht so wie ich es mir wünschte, denn es kam auch ein fürchterlicher Wind auf. Ich schaffte es gerade noch bis Heim, dann war der Schneesturm auch schon im vollen Gange. Rüffel…? Klar!
Ach ja, ratet mal wer noch happy war? Die Schneecowboys! In den 25Minuten sind sie mir drei Mal entgegengekommen! Ich musste nur darauf achten, auf der richtigen Straßenseite zu wechseln und schnell ein Foto zu machen. Er dachte bestimmt ich bin bescheuert. Aber damit ist er ja nicht alleine.
Heute morgen, als ich meine Gardine zur Seite schob… Oh mein Gott!!! Da schwappte das Adrenalin schon übers Ufer! Eigentlich hatte ich versprochen, kein Fensterbild mehr… bitte verzeiht, aber das muss ich Euch zeigen.
Leider schneit es immer noch und ich kann noch nicht raus um den Schnee zu räumen oder einfach nur herumspringen. Aber sobald es aufhört bin ich draußen!
Wow, ich freu mich wie ein Kind zu Weihnachten! Liebe Grüße!

Samstag, 26. Dezember 2009

Schachteln, Gans und Fackel!

Heute ist „Boxing day“ (der 2. Weihnachtsfeiertag). Es hat aber nichts mit „boxen“ zu tun, sondern Box = Schachtel. Natürlich wieder eine uralte englische Tradition, dessen Herkunft bis im Mittelalter zurückzuführen ist. Es heißt sogar, dass es schon aus der Römischen, bzw. Anfang der Christlichen Epoche stammt. Da befestigte man Metallbüchsen am 26. Dez. (damals St. Stephens Tag) um milde Gaben zu sammeln.
In Großbritannien und in allen Ländern wo dessen Krone herrschte, war es der einzige Tag im Jahr, an dem die Bediensteten frei hatten. So war es üblich, dass an diesem Tag die Küche kalt blieb. Es gab das, was am Vortag (eingeschachtelt) und las Art Buffet vorbereitet wurde. (Damals gab es noch keine Kühlschränke und Tupperware wurde erst ein paar Jahre später erfunden.) Im neunzehnten Jahrhundert, zur Victorianischen Zeit, holten die Angestellten/Arbeiter ihre Box mit einer extra Belohnung für einem Jahr gut geleistete Arbeit. So gibt es ein paar Theorien über den Namen. Genau kann man es aber nicht sagen.
Zur heutigen Zeit ist Boxing day immer noch ein Feiertag und inzwischen auch der größte Umsatztag in allen Geschäften. Was aber nicht anders ist als auf der ganzen Welt, sind die vielen und (angeblich) größten Rabatte des Jahres.
Auch ich habe mich heute von den vielen verlockenden und angeblichen Angeboten schon sehr früh aus dem Haus locken lassen. Na ja… was soll ich sagen… Einiges war schon ganz ok. Trotzdem nichts Weltbewegendes wenn man in einem Land lebt, in dem die Geschäfte immer das Eine oder Andere im Angebot haben. So zu sagen, wenn man was braucht, sei es Toilettenpapier, Steak, Mikrowelle oder Sofa… da muss man nur in den Flyers schauen und schon weis man wo was wann und wie viel.
Ein besonderer Spaß war eben, dass heute die Warteschlangen unendlich lang waren. So hielte sich meine Beute des Tages sehr in Grenzen und wir werden in den nächsten Wochen nicht unbedingt am Hungertuch nagen weil ich das ganze Geld ausgegeben habe.
Gestern, der 1. Weihnachtstag war so richtig jag (ich will keine schlechten Worte benutzen)! Möglicherweise habe ich im letzten Winter zu laut über unser Wetter geprahlt. In diesem Jahr haben wir das, was ich von Deutschland gewöhnt bin. Viel Grau und kein Schnee! Ab und zu fällt eine Idee… aber ich glaube die Tante Holle wird auch langsam alt. Gestern hatten wir den ganzen Tag Regen, Wind und sehr duster! Wie ich schon sagte; JAG!
Ach ja, ich vergaß zu erwähnen; Sonja und Familie sind doch nicht gekommen. Die Kinder sind beide krank und außerdem stecken sie im Umzugsfieber.
Heiliger Abend war sehr ruhig. Nur ein schönes Abendessen; gefüllte Gans mit allem Trallala. Trallala war lecker… Gans war nicht ganz durch! Was soll’s, wir haben uns ein paar Scheibchen abgeschnitten und gegessen. Zwischendurch musste ich Kurt ermahnen langsamer zu essen, da unsere Gans um ganz fertig zu braten ja noch im Ofen war.
Sollte ich demnächst Gäste zum bekochen haben, dann wäre es bestimmt empfehlenswert, vorsichtshalber jedem einen McDonald Gutschein unterm Teller zu legen…
Kann aber auch sein, dass ich zu spät angefangen habe. Ich wollte unbedingt mittags genau um 13:37Uhr in Strathroy sein. Das ist unser nächster Ort und die Olympische Flamme kam genau da durch. Das ist bestimmt etwas, was so eine alte Omi wie ich, nur einmal im Leben zu sehen bekommt. Es stand auch nicht auf meine (bisher noch nicht niedergeschriebene, aber gedankliche) Löffelliste. Und ganz unter uns… ich dachte nicht, dass mich sowas emotional bewegen könnte… war aber so!
Menschen standen an der gesamten Straße entlang und jubelten.
Es ging so schnell und war nicht leicht gescheite Fotos zu machen. Entweder war jemand davor, oder der Fackelmann war schon vorbei und ich hab ihn nur noch von hinten erwischt.
Aber immerhin… das olympische Feuer ging zwei Meter an mir vorbei! Wow!
Im Hintergrund das Rathaus. Liebe Grüße!

Dienstag, 22. Dezember 2009

2 x getauft...

…geht das überhaupt? Oh ja! Bei mir (bzw. unsere Familie) schon! Wie komme ich jetzt eigentlich darauf? Aus mehreren Gründen. Als erstes: beim auspacken bin ich auf meinen alten Kommunionandenken (bitte das Bild noch nicht anschauen) gestoßen. Zweitens: frage ich mich in letzter Zeit oft, wer wohl meine erste Taufpatin war (vielleicht auch noch ist.) Drittens: immer an meinem Geburtstag, frag ich mich; wie kann man/frau ein Kind in die Welt setzten und dann so einen Namen verpassen! Elfriede! Na ja, es ist ja nicht der schlechteste Name, nur ich habe ihn gehasst seit ich mich erinnern kann. Ich fand einfach, wir zwei gehören nicht zusammen! Wir passen nicht einander! Angeblich wurde er von unserer Oma-Dreyer ausgesucht. Sie war auch die Einzige, die mich so nannte.
Ich höre sie heute noch rufen… „Elfr-üüüüüü-de“ mit ‚ner singenden Stimme!
Von klein an wurde ich „Ella“ genannt. Mit Ausnahme von unserem Vater, der nannte mich grundsätzlich nur „Ello“. Er wollte einen Jungen und behandelte mich auch so. Ich machte mit (ich habe immer getan was man mir sagte)und hatte bei ihm dafür einen Stein im Brett. Aktuelle Ausnahmen sind nur noch Kalle und Klaus die mich „Elfriede“ nennen. Damit kann ich leben!
Was meint Ihr, wie gut dieser Name erst hier zu Lande ankommt? Man wird hier ja grundsätzlich mit dem Vornamen angesprochen oder aufgerufen. Das hört sich vielleicht bescheuert an: „El-freit“! Eher wie ein Gericht im Fast Food Restaurant!
Ich muss es mir angewöhnen und daran denken, immer wenn ich meinem Namen wo angebe/schreibe „Ela“ in Klammern hinzu zu fügen.
Ach ja, schwer hat man‘s bis ins hohe Alter!
Viele fragen mich, warum ich meistens mit „Ela“ unterschreibe. Ganz einfach „Ella“ bedeutet auf Spanisch „sie“ und wird „Elja“ ausgesprochen. Deshalb habe ich ein "l" amputiert.
So, jetzt wisst Ihr was ich von meinem Namen halte! Und weil das schon immer so war… erzähl ich Euch jetzt eine kleine Geschichte dazu.
Als wir Kinder waren, hatte unser Vater Zoff mit der Deutschen Schule in Independencia. Scheinbar ziemlich arg, denn er nahm meine drei größeren Geschwister aus der Schule. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt das Schulalter noch nicht erreicht. Der große Bruder wurde aufn Gaul gesetzt und musste jeden Tag einige Kilometer zur nächsten Kolonie reiten. Der zweite wurde nach Encarnación zur Tante gebracht und ging dort zur Schule. Meine Schwester war gerade mal sieben oder acht geworden, sie kam zu Bekannten nach Asunción und ging dort in der Katholischen Schule.
Ich war damals vier Jahre und hatte plötzlich keine Geschwister mehr!
Ein Jahr später. Auf einem anderem Grundstück das uns gehörte, lebte ein älterer deutscher alter Junggeselle, Eigenbrötler, Künstler und Lebenskünstler. Der Hans Stecher.
(ich habe heute noch ein Gemälde von ihm.)
Bei uns wurde immer pünktlich zu Mittag gegessen. Herr Stecher erschien auch jeden Tag pünktlich um kurz vor zwölf mit einer Ausrede und blieb bis das Essen auf dem Tisch stand und wohl oder übel gefragt wurde, ob er mitessen wolle. So dachten sich meine Eltern; wenn er eh schon hier isst, kann er der Ella auch das Abc und 1x1 beibringen.
Na toll! Ich zog das große Los!
Von nun an kam er weiterhin jeden Tag, nur brauchte er keine Ausreden mehr und bekam zusätzlich zum Mittagessen auch noch Frühstück und Taschengeld! Ich weis noch, einmal bekam ich Ärger und eine gescheuert, weil ich ihm verpetzt hatte. Er meckerte über den Cocido (Tee) und schüttete ihn aus dem Fenster weil‘s kein Kaffee war.
Ich kann mich an Vieles erinnern, aber bestimmt nicht daran, dass er mir was beigebracht hat.
Ein weiteres Jahr darauf, bemerkten die Eltern wohl meine Einsamkeit und holten die Veronika, ein Kind von Bekannten aus Encarnación, zu uns. Ich weis, es macht keinen Sinn, aber damals machte so sehr Vieles bei uns keinen Sinn. Das Thema Veronika, (sie war vier Jahre älter als ich) werde ich hier nicht weiter beschreiben. Das ist eine total andere Geschichte. Nur so viel, sie konnte weder lesen noch schreiben und durfte Stecher’s Unterricht mit mir teilen, aber sie hat mir mehr beigebracht als der Alte Knurrsack.
Nach zwei weiteren Jahren war ich gerade acht. Muttern ist mit uns vier Kinder (alle wieder Nachhausgepfiffen…) nach Villarrica gezogen. (ca. 35Km und die Busfahrt dorthin, habe ich in einem älteren Eintrag beschrieben).
Unser Vater blieb aufs Land und kam nur am Wochenende zu uns.
Ich war die Einzige, die noch kein Spanisch konnte… und auch sonst nichts konnte… doch das war den Eltern gar nicht so klar gewesen. Schließlich hatte ich doch zwei oder drei Jahre Unterricht beim Herrn Stecher.
Altersgerecht gehörte ich in die 3. Klasse und so wurde ich in der katholischen Nonnenschule eingeschrieben. Niemand sprach Deutsch (oder das Kauderwelsch das wir Deutsch nannten). Doch das war alles nur halb so schlimm. Das schlimmste war ja keinen Christlichen Namen zu haben! Und nicht getauft! Evangelisch getauft zählte nicht! Wir wurden so beschwätzt, das unsere Eltern ja zur (richtigen) Taufe sagten. Das einzige was ich daraus verstehen konnte und einen riesen Lichtblick an meinen bescheidenen Horizont war; ein neuer Name! Nie wieder Elfriede! Endlich würde man mit mir spielen, weil man meinen Namen aussprechen kann. Oh mein Gott war ich aufgeregt über diese Taufe! Das schönste, ich durfte mir selbst einen Namen aussuchen. Meine Eltern nahmen das alles gar nicht so ernst. Haben alles so schön mitgemacht, denn es sollte ja nur ein zusätzlicher 2. Vorname sein. Hätte ich damals schon den Spruch gekannt; „endlich gehöre ich nicht mehr zur Unterschicht“ dann wäre das mein wichtigster Satz gewesen.
Na gut, zu der zeit und die Hälfte meiner Schulkameradinnen, hatten einen Namen der mit „Maria“ anfing. Maria Mercedes, Maria Estela, Maria Graciela… ich fand das so schick und so war mein Wunschname „Maria Cristina“. Und so christlich!
Keiner hatte was dagegen und ich war im siebten Himmel!
Dann wurde ich getauft und gleich danach kam meine erste Kommunion. Und das hier ist die Bescheinigung!
Maria Cristina wurde mein Hauptname. Aus „Elfriede“ wurde „Wilfride“ gemacht und fünf Jahre lang, während ich auf dieser Schule ging, nie wieder erwähnt! Ich war nur Maria Cristina und niemand ahnte, dass ich noch einen dritten Name hatte. Elfriede oder Wilfride erschienen auf keinem Zeugnis oder sonstiges Schuldokument.
Mit dreizehn kam ich auf einer neuen Schule. Mein Vater ging hin und wollte mich einschreiben. ordnungsgemäß nahm er meine Geburtsurkunde und meine Grundschulabschlusszeugnisse mit.
Man fragte meinem Vater, welche der beiden Mädels er wohl anmelden wolle. Auf die Geburtsurkunde stand Elfriede Dreyer und aufn Zeugnis Maria Cristina Dreyer! Meine Güte war mein Vater sauer als er heimkam. Er musste bis zum Kultusministerium um das ganze in Ordnung zu bringen. Nur es war bestimmt nicht so schlimm, wie für mich wieder die Elfriede zu sein. Zumal ein halbes Duzend meiner alten Schulkameradinnen mit zur gleichen Schule gewechselt sind! Ich weis bis heute immer noch nicht, welche Taufe gilt denn nun. 2 x Taufen geht doch nicht. Demnach bin ich Evangelisch. Doch überall steht Katholisch… ist es verwunderlich, dass ich meinen eigenen Glaube habe? Was spielt es für eine Rolle?
Jetzt zu Weihnachtszeit und zu Gedenken an unserem Vater, hier eines der erlesenen Spruchwörter die er gern zitierte:
Die Religion ist unwichtig, nur der Glaube zählt!
In diesem Sinne, fröhliche Weihnachten! Lasst Euch schön beschenken, aber isst nicht zu viel! Dann müsst Ihr später nicht jammern!
Eure Ela, Ella, Elja, Elfriede, Wilfride, Maria Cristina… was auch immer.

Samstag, 19. Dezember 2009

Menschen von hinten...

…sonst ist nicht viel und nichts Besonderes auf den Fotos.
Für mich aber schon, ich war wandern und es war super!
Eigentlich sollte an dieser Stelle, einen ganz anderen Eintrag stehen. Ein Erlebnis des gestrigen Abends und ganz Saisonbedingt! Seit Wochen freute ich mich so sehr darauf, doch dann kam alles anders. Es ging nicht und hätte wohl auch nicht sein sollen. Vielleicht sollte ich in meinem halb-biblischen Alter, langsam damit anfangen nicht mehr an Märchen zu glauben.
Aber auf den „Hike“ heute morgen, hatte ich mich auch schon seit ein paar Tagen gefreut! Zumindest das hat dann auch geklappt!
Über Bekannten und das Internet bin ich auf das „Thames Valley Trail Asociation“ gestoßen. Es ist ein e.V. in London. Die organisieren fast für jeden Tag der Woche, eine kleine und auch größere Wanderungen. Heute stand einen 1 Stündigen Marsch, über Stock und Stein, Berg auf Berg ab am Rande von London.
Hier wird kein Holz aus den Konservierungsanlagen getragen. Es bleibt liegen und nährt den Boden. Immer schön im Gänsemarsch. Dann auch mal ein wenig Grün. Und noch weniger Schnee! Oder durch Gestrüp.Den Buckel hoch. Dann wieder zurück und die ersten Wohnhäuser tauchten auf.

-5º aber trocken. Warm wurde uns beim laufen! Wir waren 32 Leutchen. Jung und Alt. Ich wurde sehr lieb aufgenommen und freue mich schon, in Zukunft hin und wieder dabei zu sein. Ehrensache, dass man hier immer anschließend zu „Tim Horten“ geht.

Einen schönen 4. Advent wünsche ich Eucht!

Freitag, 18. Dezember 2009

Was aus Kurts Heimat

Wer zu uns ins Haus kommt, braucht nicht lange um zu wissen wo sich Kurts Wurzeln befinden! Ob Zinn, Holz, Kupfer, Porzellan oder Papier. Aus Glas, unterm Glas oder aufn Glas, unverkennbar; „Niederwürzbach“.
Ein idyllischer Ort in der Nähe von Saarbrücken.
Vor zwei Tagen haben wir Zuwachs bekommen. Es kam ein Paket von Kurts „Sandkastenfreunde“ aus Deutschland.
Eine Niederwürzbacher Uhr!
Selbstverständlich ist darauf auch das Haus abgebildet, (das Unterste) in dem Kurt Geboren und aufgewachsen ist . Es gehört zur Geschichte des Ortes.
Wir haben uns sehr darüber gefreut. Erst recht Kurt, da für ihn ja auch noch eine direkte Verbindung besteht.
Das edle Stück hängt auch schon im Wohnzimmer und ab sofort wissen wir auch, was die Uhr auf Niederwürzbachisch geschlagen hat!
Herzlichen Dank von uns für Euch allen aus der „Lessingstraße 4-6“!
Ich weis, dass für Euch eine besondere Freude sein wird, sie hier in meinem Blog wieder zu sehen. Ein Foto von den mit gesendeten Asbach-Mini-Pralinen… kann ich leider nicht mehr einstellen. Warum wohl? Ich habe sie schon gegessen! Danke, danke sie waren so lecker!
Einen wunderschönen 4. Advent und ganz liebe Grüße!

Dienstag, 15. Dezember 2009

Kunterbunt, Meisen und Allerlei…

…oder ein Mischmasch der vergangenen Tagen.
Aber als Erstes; Happy Birthday liebe Anna!
Wir wünschen Dir alles Gute auf Erden und freuen uns, Dich als ein weiteres Mitglied in unsere Familie zu haben!
Mit meinem Auspacken… na ja, ich bin zumal schon so weit, dass im Wohnzimmer keine Kartons mehr rumstehen! Tauschweise und nicht zu umgehen ist jetzt dieses Chaos!
Ein wenig Verschleiß ist immer!
Ich bin ein wenig zurückgeworfen worden, denn am Samstagabend hat sich mit einen Kratzen im Hals (keine T. Krete) eine Erkältung angekündigt. Sonntag bin ich nach dem Frühstück zurück ins Bett (mein Neues) und blieb den ganzen Tag. Mir ging‘s so schlecht, dass ich außer dem Frühstück den ganzen Tag nichts gegessen hatte. Nur eine Schachtel Garotos. (sind ja nur 400Gr drin.) Und essen muss man ja was. Immerhin haben sie geholfen, denn gestern konnte ich wieder arbeiten gehen.
Auf der Arbeit habe ich einen Quilt genäht. Nur ein kleines, aber immerhin 210 kleine Dreiecke zusammengenäht. Zwar so, das alle Ecken genau aufeinander treffen. Ich war sehr stolz auf meine, schon einmal erwähnte Genauigkeit. und meine Chefin meinte, dass ich auch allen Grund dazu hätte. Ich würde so manch Andere, die es schon seit Jahren machen, im Schatten stellen. Foto kommt demnächst. Muss noch den Saum fertig machen.
Um ans Kranksein zu denken, hatte ich keine Zeit. Aber letzte Nacht hatte ich dann doch einen kleinen Rückschlag. Das schöne ist aber, dass so etwas bei mir nie lange anhält.
Es ist sehr schön dort zu arbeiten, wenn… aha, doch ein „wenn oder aber“… na gut, hier kommt‘s; meine Chefin hat eine Stereoanlage mit CD Wechsler für 7 CDs… ist ja nichts Außergewöhnliches… aber leider, leider hat sie nicht meinen Musikgeschmack! Das obwohl sie auch ein Steinbock ist! (Da verdreht sogar ihr Mann die Augen, schnappt seine Sporttasche und geht Badminton spielen.) Aber sie war eigentlich ihr ganzes (Berufs) Leben „Teacher“ … Na? Versteht ihr was ich meine? Ich habe noch keinen Teacher/in getroffen, die nicht so ein klein wenig… wie soll ich mich jetzt ausdrücken ohne mich unbeliebt zu machen… „eigenwillig“ sind. So kommen auch alle 7 CDs mit so Musik, wie man sie im Kaufhauskaffee hört. Das kennt Ihr sicher auch; vom Einkauf gestresst holt man sich eine Tasse Kaffe und ein Stück Kuchen. Man freut sich über das Geklimper was der unterbezahlte Pianist aus seinem Instrument schindet. Doch noch bevor der Kaffee ausgetrunken ist, geht es einem sowas von aufn Keks, da kann man nur schnell flüchten! Aber das ist reine Strategie und Marketing! Die Menschen werden erst aufgefordert einzukehren, aber dann müssen sie schnell wieder Platz für die Nächsten machen.
Das ist eine Art von Musik unter den 7 CDs. Das nächste ist dann so eine Art langsamer und langgezogener Jazz. Und neuerdings, Weihnachtsmusik! Letztes ist ja nicht schlimm. Es ist ja auch Weihnachtszeit… nur warum müssen es so deprimierende, traurige Lieder sein. Sogar das fröhliche „Jingle Bell“ in ihrer „7CD’s Sammlung“, ist auf eine traurige Weise gemacht! Ich bekomme immer das Gefühl, Weihnachten muss man sich einen Sack mit Steinen umbinden und sehr traurig sein… Warum?
Hört man hier die Radiosender, die bringen jede Menge super schöne fröhliche und Zeitgemäße Weihnachtsmusik. Weihnachten ist eine Zeit sich zu freuen. Fröhlich zu sein. Schließlich feiern wir die Geburt des Christkindes! Oder verstehe ich da was falsch? Es heißt immer; Weihnachten ist die Zeit der Besinnung und des Nachdenkens. Warum nur zur Weihnachtszeit? Warum nicht das ganze Jahr über? Jeden Abend bevor ich einschlafe denke und danke ich für meinen Tag. Alles was ich um mich habe, sehe, fühle, schmecke oder rieche, erinnert mich grundsätzlich immer an irgendjemand oder Irgendwas von Früher. Jeden Morgen wenn ich aufwache, freue ich mich über neuen Erlebnissen, die mir wieder viele neue Erinnerungen schenken werden. Mach ich was falsch? Müsste ich bis Weihnachten warten um mich zu besinnen und nachdenken?
Ups, ich war schon wieder ein wenig ausschweifend. Aber ansonsten, arbeite ich dort wirklich sehr gerne und verstehe mich mit meiner Chefin sehr gut. Habe mich auch daran gewöhnt, dass die Hündin, sowas wie die Tochter ist und einige Wörter in ihrer Gegenwart (dem Hund)((der Tochter)) nur buchstabiert werden. Z.B. „m-a-i-l“, „l-u-n-c-h“, „w-a-l-k“, „b-a-l-l“, etc.
Das mit der Musik werde ich nach und nach auch noch hinbekommen.
Zurück zu meinem Umzugschaos. Auspacken ging relative schnell. Nur wohin mit allem… Einiges habe ich vorerst wieder in Kartons und aufn Dachboden gebracht. Nur… unser Dachboden hat eigentlich gar keinen Boden!
Das nächste Foto ist keine Mondlandschaft, das ist Temperaturhalter oder man sagt auch Isoliermaterial. Es ist nicht fest. Es besteht eigentlich aus… keine Ahnung! Sieht aus und benimmt sich wie feingemahlenes Zeitungspapier. Wenn man hustet wirbelt es sich auf. Ist eine gute Sache und es wird in den Zwischenwänden oder Zwischenböden rein gepumpt. Nur bei uns ist darauf kein Boden. Das bedeutet, wenn ich aufn Dachboden will, muss ich auf den Querbalken (die aber von dem Zeug bedeckt sind) balancieren, sonst bin ich verdammt schnell wieder unten. Aber nicht über die Treppe! Na gut, um was hochzustellen, musste ich heute erst ein paar alte Holzplatten hochhieven.
Vorläufig und über die Winterzeit, habe ich es aufgegeben weiter zu Renovieren. Schaumamal was uns das neue Jahr bringt.
Nächstes Thema; Der Wetterbericht! Ach nee… wollte nur kurz mitteilen, dass ich noch nicht zum Schneeschaufeln gekommen bin. Ich glaube, außer den „Schneecowboys“, bin ich die einzige in Kanada, die sich auf die Winterarbeit freut.
Heute hat es ein wenig geschneit, allerdings hielt es nicht lange an. Immerhin lang genug, dass sich die kleinen Meisen vorm Fenster im Magnolienbaum angesammelt haben und auf schönerem Wetter warteten. Diese kleinen Piepmätze, färben sich im Frühjahr ganz Gelb und sehen fast aus wie Mini-Kanarienvögel.
Als ich das Foto machte, so gut es mit meiner Kamera eben ging, viel mir eigentlich etwas Anderes ein. Früher als wir noch in Stebbach wohnten, kam jede Woche die TV-Fernsehzeitung. Auf der letzten Seite waren ein paar Witze und ein Bild mit einer versteckten Maus.
Diese Fotos sind ähnlich; Wie viele Meisen könnt Ihr erkennen? Aber bitte nicht meine mitzählen!
Liebe Grüße!

Samstag, 12. Dezember 2009

Noch kein Schnee in Poplar Hill

Immer wieder sieht man hier diese Dinger stehen.
Riesengroß, ca. 60-70 Ø und ganz schön hoch!
Nein, es sind keine Iglus für südländische Eskimo Großfamilien!
Ganz einfach; Streusalzlager!
Dieses hier ist ganz in unserer Nähe!
Hu hu, das kann man auf einem Foto gar nicht so richtig sehen. Aber hier unten vor diesem riesen Berg Salz zu stehen ist schon merkwürdig. Ich dacht; hoffentlich kommt das nicht runter sonst biste begraben.
Ein paar ausgediente Schaufeln.
Winterdienst wird hier sehr großgeschrieben und ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Kaum haben die ersten Flocken den kanadischen Boden berührt, sind die „Schneecowboys“ mit ihren Pflügen unterwegs. Nicht nur einmal morgens, sondern wirklich regelmäßig, je nach Bedarf oder auch nicht, manchmal auch alle paar Minuten! Volles Rohr, mit Gelb- und grell blinkendes Blaulicht. In dieser Hinsicht ist der Kanadier sehr verwöhnt. Mir gefällt es auch. Herrlich!
In diesem Jahr lässt der Winter ganz schön auf sich warten. (Bei uns hier zumindest. Es ist zwar kalt aber so gut wie noch keinen Schnee!) Das bedeutet; die Snowboys sind schon ganz nervös. Es wird schon vorgefahren, auf Hochglanz poliert und repariert. Schließlich steht ein festes Budget zu Verfügung und das muss raus!
Hier im Ländlichen, wird der Schnee nicht von der Straße geschoben, sondern zur Seite geschleudert! Inzwischen ist mir auch klar, warum die meisten Briefkästen schief stehen. Vom Schnee bedeckt kommt es hin und wieder vor, dass sie auch ganz abrasiert werden. Wenn es taut, spätesten im Frühjahr findet man sie im Eigenen- oder Nachbarsgarten wieder. Aus diesem Grund, sieht man häufig die Kästen von so einer Art „Galgengerüst“ hängen.
Am Anfang, als ich das vorbeisausende Monstergeratter noch nicht identifizieren konnte, glaubte ich an einem Angriff und wollte mich im Keller verstecken. Nein, Spaß beiseite, die Dinger sind wirklich sehr laut und schnell! Man muss es nicht sehen, man hört es sobald es geschneit hat.
Hinzu kommt, dass wir am Highway (Bundesstraße) wohnen und Poplar Hill zu unbedeutend für ein Tempolimit unter 90 Km/h ist.
Jetzt erzähle ich Euch mal eine alte Geschichte vom letzten Winter. (War mir bisher zu peinlich.)
Januar, an einem Sonntagmorgen und nach starkem Schneefall, hatte ich meine erste Nahbegegnung mit einem Schneepflug. Voller Freude und Euphorie, schaufelte ich Schnee am frühen Morgen. Allerdings zu früh! Das habe ich inzwischen auch gelernt; erst schaufeln wenn es nicht mehr schneit und der Schnee von der Straße ist! Also, ich fleißig bei der Arbeit am Straßenrand den aufgehäuften Schnee zur Einfahrt geräumt. Mütze über beide Ohren gezogen, hörte ich leider zu spät, dass so ein Schneepflug den Buckel hoch kam. Intuitiver Reflex von mir, war die Schaufel wegwerfen und rennen! (Schließlich wollte ich nicht das gleiche Schicksal wie so manch ein Briefkasten und Kurt mich erst wieder im Frühjahr im Nachbars Garten findet!) Socorro ché Dios! Oder der Bayer würde sagen; H…, A… und Zwirn! Ich war nicht schnell genug: Wusch… und ich hatte die Pampe um die Ohren!
Der Depp von Fahrer hatte seinen Spaß und ich meine Lektion!
Ihr glaubt gar nicht wie scharf meine Ohren auf „Schneepflug“ inzwischen reagieren. Und wie schnell ich rennen kann!
Hier ein paar Fotos von den gefährlichen Monstern! Die Aufnahmen habe ich irgendwo in der Pampa gemacht. Man erwischt sie auch nur, wenn man sie vom weitem sehen kann. Ansonsten sind die so schnell vorbei und sehr schwer zu fotografieren. Bis die Kamera an ist sind die schon wieder weg!
Ich wünsch Euch einen schönen 3. Advent.
Sorry, ich hatte nunmal keine Tannenbaum oder Glöckchen kling, kling Geschichte. Nur ein wenig Schnee! Bye!

Schöne Fenster

Das ist kein Versuch Euch zu ärgern oder gar meinen Blog zu vermiesen… ich finde nur, heute war mein Fenster noch viel schöner!
Es werden auch keine weiteren „Fenster-Frost-Fotos“ reinkommen. Versprochen, egal wie viel schöner sie noch werden.
Die Bildqualität ist nicht so besonders. Eigentlich müssten sie viel heller und durchsichtiger sein. Entweder bin ich zu blöd oder die Kamera. Oder zu blöd die blöde Kamera zu bedienen!
Ein schönes Wochenende. Ich werde jetzt weiter auspacken!
Liebe Grüße an Euch allen!!!

Freitag, 11. Dezember 2009

Kalt geworden

Einen wunderschönen frostigen „Guten Morgen“!
Hier hat es bisher nur ein wenig geschneit, aber es ist kalt. Jetzt sind es -10º und was Ihr hier sieht ist kein Wald im hohen Norden, sondern mein Schlafzimmerfenster und dahinter die aufgehende Sonne!
Viele Grüße!

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Wiedersehensfreude

Die ersten Karton sind schon ausgepackt. Logischerweise geht es auch viel schneller als einpacken. Jetzt kommt die nächste Herausforderung; für alles einen Platz finden! Aber das werde ich nach und nach schon hinbekommen. Ich habe damals alles selber eingepackt um es so kompakt wie nur möglich zu gestalten. Es zählte nicht das Gewicht sonder den Umfang. Kleidung, Decken, Handtücher und sonstige Textilien, dienten gleichzeitig als Verpackungsmaterial und Puffer. Heute, nach öffnen der ersten Kiste ist mir als aller erstes der Geruch entgegengekommen. Ich habe das erste Stück genommen und meine Nase ganz tief darin vergraben und reingezogen als wäre es Marihuana. Der Duft von Zuhause! Die erste emotionale Träne ist gekullert! Kann ja sein, dass die Klamotten auch nur nach Persil und Lenor Aprilfrische roch… aber es war der alte, (und trotz langem Verpackungszustand) frische und so sehr vertraute Duft! Meine Sachen!
Da ich schon beim Thema bin; ich bin nun mal sehr Geruchempfindlich. John, mein Erster, hat immer behauptet ich könnte den Furz eines fliegenden Spatzen auf zweihundert Meter gegen Wind riechen. Der gute John, er neigte immer ein wenig zur Übertreibung. Doch in Wirklichkeit, ja… ich liebe schöne Düfte, sie bezaubern mich regelrecht. Während abgestandene, schlechte Gerüche mich sowas von verjagen und übel stimmen!
Aus Kostengründen und wegen der unterschiedlichen Stromstärke zu Deutschland, musste ich sehr viel zurücklassen. Ich kann kaum glauben, von wie Viel ich mich trennen musste. Auch wenn‘s weh tat, schnell weggeben und nicht mehr daran denken… ist aber leichter gesagt als getan. Immer und immer wieder abspecken. Immer wieder abwägen, was noch weg kann. Aber es musste sein und schließlich ging es auch ein wenig „auf Raten“, denn in den letzten sechs Jahren bin ich fünfmal umgezogen. Vor kurzem sagte jemand zu mir; „das letzte Hemd hat eh keine Taschen.“ Da muss ich mich heftig gegen wehren! Ich habe noch nicht mein letztes Hemd an! Nach 14 Monaten ist es bestimmt gerechtfertigt, wenn ich mich so sehr freue, endlich was Altvertrautes wiederzuhaben. Als ich damals mit 19 von Paraguay nach Deutschland kam, durfte ich alles mitnehmen was mir gehörte; da reichte ein kleiner Koffer! Doch wenn man auf die Sechzig zu geht, sammelt sich mit der Zeit schon ein wenig an.
Vor einigen Jahren bekam ich diese Tasse von Sonja geschenkt. 600ml Kaffee… In Deutschland war es morgens das erste was ich tat. ich liebe diese Tasse! Oder der kleine Hampelmann, den mir Stephen als Kind in der Schule gebastelt hat. Könnt Ihr verstehen wie viel mir das bedeutet? Da darf schon mal eine kleine Freudenträne fließen!
Liebe Grüße an Euch allen!
PS. ich habe mein Kommentarfeld endlich repariert. Ihr könnt wieder Euren Senf dazugeben!

Dienstag, 8. Dezember 2009

Nie wieder Fisch!

Heute war „Tante Krete“ Tag. Und zwar von 09:00Uhr morgens bis 18:00Uhr!
Aber vorher muss ich noch kurz erzählen, wie gestern das „Manfredo Wegbringen“ lief. Meine Sachen waren vom LKW, da bat mich Manfredo nochmal kurz nach London zu fahren. Er hatte da noch so ein paar Einkaufsideen im Kopf. Den Gefallen tat ich ihm auch und anschließend sind wir zu dritt nach Toronto zum Flughafen.
Wir sind recht früh losgefahren, man kann ja nie wissen… außerdem schneite es ein wenig, dann kann man ja noch weniger nie wissen. Aber es ging gut, wir haben noch mal schön gequasselt und ihm am Flughafen abgesetzt.
Von Toronto raus war der Verkehr nicht ganz so zügig wie sonst und wir bekamen immer mehr Hunger. In Cambridge an der Autobahn gibt es einen riesen McDonald. Es war schon sechs vorbei und außerdem hatten wir noch ca. 150Km vor uns. Gedacht, gesagt, getan… anschließend sind wir nachhause gefahren.
Es war keine schlechte Fahrt. Links und Rechts wunderschön beleuchtete und geschmückte Häuser. Aber ich war hundemüde und fuhr gerade zum sechsten Mal die gleiche Strecke in den letzten paar Tagen. Ich dachte ständig, hoffentlich muss ich in den nächsten drei Monaten nicht mehr zum Flughafen. Es war so eine Erleichterung heimzukommen. Doch als ich ausstieg war meine Handtasche nicht dabei… ich lies sie bei McDonald aufn Stuhl! Geldbeutel, Kredit- und Bankkarten. Krankenversicherungskarten, Führerschein, Kamera und was sonst noch alles in einer Frauenhandtasche Platz findet! Also sofort rein ins Haus und Kurt hat versucht die Telefonnummer herauszufinden. Erst war es immer falsch, dann das richtig Restaurant aber auf der verkehrten Seite der Autobahn. Mir wurde es immer schlechter. Dann nach einer halben Stunde die richtige Nummer! Und meine Tasche wurde abgegeben! (Ehrlichkeit wird hier sehr groß geschrieben) Da sind mir die Steine runter! Also schnell Kaffe gemacht und wieder los… und wieder die gleiche Straße… und wieder die gleichen Lichter!
300Km wegen meiner Dusselichkeit!
Kurz vor Mitternacht waren wir Zuhause. Diesmal mit Tasche!
Ich bin gleich ins Bett. Ich war kaputt und schließlich hatte ich auch noch meine Krete (Gräte) im Hals! (Ja lacht nur...!) ihr Versuch sich bei mir einzunisten ist ihr gelungen und mir blieb nichts Anderes übrig, als heute zur Notaufnahme zu fahren.
Seit den 20. Oktober bin ich Krankenversichert und hatte bisher noch keinen Doc gebraucht. Jetzt wollte ich doch mal sehen ob mein schönes Plastikkärtchen auch was nützt.
Manfredo hatte sich lustig gemacht und meinte erst es sei keine Krete, sonderneine Wanderschraube die runtergerutscht ist. (Ich weis nicht warum meine Geschwister mich immer im Zusammenhang mit verlorene Schrauben bringen. Darüber muss ich mal intensiver nachdenken.) Manfredos zweite Version war; es ist ein Stück vom Teufels Schwanz. Ich überlegte, ob es nicht besser sei einen Exorzisten zu konsultieren… ich entschied mich fürs Krankenhaus, und zwar in unserem nächsten Ort.
Hier geht alles ein wenig lockerer vor sich und Warten gehört einfach dazu. Nachdem ich aufgenommen wurde, Blutdruck und Puls auch stimmte, bekam ich mein Armbändchen.
Dann wartete ich… irgendwann kam ein Doc (Indisch oder Pakistani, ich kann die nie auseinanderhalten) Hat mich in Hals, Nase und Ohren geleuchtet und logischerweise nichts gesehen. So musst ich geröntgt werden.
Da ich einen „Turtle-neck“ (Schildkrötenhals) anhatte, (so nennt man hier die Rollkragenpullis) brachte die Schwester mir ein Hemd zum hinten binden. Da hätte ich locker dreimal reingepasst… auch ein ganzer Ochse hätte noch reingepasst.
Ab zum röntgen. Dann wieder warten. Dann nochmal Doc… aber nur um mir zu sagen ich muss nochmal geröntgt werden. Wieder Ochsenhemd an. Wieder geröntgt. Wieder warten.
Dann erzählte mir der Doc, dass keine Krete zu sehen sei. Es könnte aber was anderes sein. Schraube? Teufelsschwanz? Ich sollte aber nochmal ein wenig warten, er würde mit dem Kollegen der HNO in London reden. Um 13:00Uhr verließ ich das lokale Krankenhaus mit einer Überweisung in der Hand, Tante Krete im Hals und einen Strafzettel an der Windschutzscheibe des Autos! Ach und Hunger hatte ich auch noch!
Kurz Nachhause gefahren, ein Brot gegessen und zum nächstem Krankenhaus.
Hier muss ich kurz ausschweifen… London hat 355.000 Einwohner. Davon sind 40.000 Studenten, besonders im medizinischen Bereich. 100.000 sind auf der einen oder anderen Weise in und für die Krankenhäuser angestellt. London hat nicht nur ein Krankenhaus, sondern Mehrere. Auch Forschung ist hier sehr groß.
Ich wurde zum „Queen Viktoria Hospital“ geschickt.
Bisher habe ich es nur aus der Ferne gesehen, aber meine Güte ist das riesig! Aber wirklich!
Diesmal ist Kurt mitgefahren und als wir endlich da waren wo wir sein mussten und die Aufnahme erledigt war, sagte man uns die Wartezeit ist ca. zweieinhalb Stunden. Ich bekam wieder ein Armbändchen! Es war 15:00Uhr. Kurt ist was erledigen gegangen und ich… wartete. Aber nur 15 Minuten! Dann kam der HNO Arzt Jason, der vorher vom ersten Doc über meine Beschwerden informiert wurde. Hier spricht man sogar die Ärzte mit dem Vornamen an. Er nahm mich ein paar Km über Korridore und Fahrstühle zur HNO mit. Das Krankenhaus ist teils noch gar nicht ganz fertig. Alles andere ist neu, sehr modern und auf dem neuesten technischen Stand eingerichtet.
Doc Jason untersuchte mich wieder und stellte zig Fragen. Dann bekam ich so ein leichtes Betäubungsspray in der Nase damit eine Kamera durch die Nase in meinen Rachen geführt werden konnte. Gegenüber an der Wand hing zusätzlich ein Monitor und er fragte, ob ich zuschauen wollte. Das fand ich toll! So zu sagen mit meinem Hals von innen zu Skypen! WOW! Es lebe die Technik! Dann kam ein weiterer Arzt (alle ganz jung) der hieß auch Jason. Und eine Studentin durfte zugucken. Es war zwar komisch, aber doch lustig mich von innen zu sehen! Die Kamera ging runter und runter… und da war sie! Die sch… Krete! Ich hatte sie seit drei Tage, jetzt konnte ich die Spitze sehen. Sie steckt hinter dem Zungenansatz im Hals. Nur die spitze schaute hervor.
Ha, doch eine Krete! Ich wusste es! Aber jetzt musste das Ding raus. Plan A der Ärzte war; mit der Kamera durch die Nase und eine lange spitze Zange durch den Mund. Das ging immer wieder schief, denn die Zunge, obwohl mit Mull umwickelt und herausgezogen, wurde immer wieder mit der Zange gekniffen. Inzwischen war eine Ärztin zu den Jasons Doc’s hinzugekommen und half auch mit. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Kamera schon zum 5. Mal rein, runter und raus und Kretchen immer noch drin. Dann konnte ich ein wenig verschnaufen während die Ärzte Plan B vorbereiteten.
Sie holten sich grünes Licht für Plan C (OP)und kamen mit neue Teile für Plan B zurück. Die wurden an den Geräten angeschlossen. Die Kamera wurde mit so einer Gummihülle überzogen. (Sah aus wie ein „Meter-Spaghetti-Kondom“) Die Sicht auf den Monitor war zwar ein wenig getrübt, aber Kretchen war noch zu sehen. Zweck der Hülle war eine Zange neben der Kamera durch die Nase einzuführen und endlich die Krete holen. Ok, ok, hört sich grausam an, ist aber heutzutage alles sehr klein und dünn. Man hat mir immer wieder gesagt, dass ich sehr tapfer sei. Und ich habe mir auch wirklich Mühe gegeben und ganz still gehalten. Manchmal musste ich sogar lachen. Das ganze Ärzte-Team war sehr locker und lieb. Dann wurde noch einmal zu dritt angepackt und endlich musste Tante Krete ihr warmes Plätzchen verlassen!
Um 17:00Uhr war ich fertig und als ich raus bin, sah ich dass die Patienten die schon vor mir da waren, zum Teil immer noch warteten. Um 18:00Uhr waren wir Zuhause. Ich habe auch T. Krete mitgebracht, aber nicht im Hals sondern in einem Döschen!
Extra für Euch, ein Foto mit steckender Krete und daneben das kleine Biest neben dem Cent als sie schon draußen war. Ich bin sehr, sehr zufrieden mit der kanadischen Krankenversicherung und Versorgung.
(Und das alles ohne €10,00 Praxisgebühr!)
Morgen muss ich arbeiten und von meinen Sachen ist noch nichts ausgepackt. Ich bin froh, und freue mich riesig, dass Sonja und Familie nicht wie geplant am Donnerstag kommen, sondern erst am 2. Weihnachtstag.
Euch allen viele Grüße und eine schöne Woche!
PS. Ich weis daß es "Gräte" heist. Aber meine kratzte wie eine "Krete".

Montag, 7. Dezember 2009

ENDLICH!!!

Heute Wirklich nur einen kurzen Beitrag!
Meine Sachen sind da!!!
Pünktlich wie angekündigt, waren sie hier. Mike und Fred sind für kleinere Umzüge verantwortlich. So wie meiner. Ganz nette Burschen und immer schön easy auf kanadische Art und Weise!
(Bekomme es gerade nicht auf die Reihe, das Unterstrichen und Blaue weg zu kriegen.)
Ausgerechnet heute morgen, viel in diesem Jahr der dritte mini Schnee. Ganz im Gegenteil vor einem Jahr, lag hier kontinuierlich 30cm Schnee und ich konnte jeden Morgen Schaufeln!
Sehen ein wenig verloren aus.
Wir haben alle drei ein wenig mit angepackt und Ruck-zuck war alles aus dem LKW.
Sogar Manfredo hat mitgeholfen, nachdem ich ihn einen Karton mit Federn Kissen gab.
Wenn ich dieses Foto anschaue, bin ich davon überzeugt, dass er aufn Maisfeld eine bessere Figur machen würde!
Meine alte Nähmaschine!Ich musste hin und wieder die Rampe abkehren, das war natürlich die Gelegenheit für Manfredo sein Revanche Foto von mir zu machen.
Jetzt steht alles zum auspacken bereit. Aber jetzt geht es erst mal zum Flughafen und Morgenfrüh werde ich wohl oder übel „Tante Krete“ ins Waisenhaus (Notaufnahme) bringen.
Liebe Grüße!