Dienstag, 25. September 2012

Campen in Algonquin Park


 Es war eine notwendige Abwechslung, die „Schnecke“, die in diesem Sommer fast umsonst im Garten stand, fürs Campen vorzubereiten und ab in die Wildnis!
Wir sind am Samstag den 15. Losgefahren und haben ein Zwischenstopp mit einer Übernachtung bei Freunden nördlich von Toronto eingelegt.
Hier nochmals unser herzlichster Dank für Erika und Reinholds Gastfreundschaft.

Reinhold wurde als junger Kerl vor ca. 30 Jahren von Kurt als bayerischer Metzger angeworben und arbeitete in derselben Firma wie er. Später machten sich Reinhold und seine Frau Erika selbstständig und haben sich mittlerweile eine lukrative und sehr erfolgreiche Existenz aufgebaut. Seine Fleischverarbeitungsfirma beliefert nicht nur Restaurants und Hotels der gehobenen Klasse in Kanada, sondern auch bis hin nach Städte wie New York.
Jetzt glaubt bloß nicht, dass eine Existenz aufbau hier so einfach wäre. Klar sind hier die Möglichkeiten wirklich noch fast unbegrenzt, aber nur in Verbindung mit Disziplin und sehr harter Arbeit. So haben auch Erika und Reinhold gearbeitet wie zwei Ackergäule und tun es immer noch!
Wir hatten auf jeden Fall einen wunderschönen Abend und eine sehr lange Nacht.
So viel Wein wie ich an diesem Abend mit Erika getrunken habe, habe ich das ganze Jahr noch nicht.
Am Sonntag ging es dann weiter zum Park.
Heute zeige ich euch nur ein paar Bilder… ein paar Schnappschüsse aus dem Auto, erst vom Highway durch den Park, dann durch den restlichen 8Km Weg bis zum Campingplatz.














Darf ich vorstellen; „Ossi“ und „Wessi“!
"Ossi" der kleine Chipmonk lebte unterirdisch auf der östlichen Seite des Weges, überhaupt nicht scheu und frist mir aus der Hand! Mein Gott, kann leider nicht behaupten, dass mir das oft passiert. ..
... und "Wessi" das Eichhörnchen im Baum auf der westlichen Seite des Weges. Diese Abgrenzung mussten beide respektieren, überschritt einer seine Grenzen und betrat fremdes Revier, war das Palaver groß und die Verfolgung begann. Unsere Schnecke genau dazwischen!


Was ich sonst noch an Tiere fotographisch abgeschossen habe, wo ich gewandert bin und was es so über den Park zu berichten gibt… kommt alles in den nächsten Ausgaben!
Ganz liebe Grüße und bis bald!

Sonntag, 2. September 2012

Untergetaucht...

…wieder aufgetaucht!
Hatte in letzter Zeit sowas wie „U-Boot-Syndrom“;
Lucke zu und die Oberfläche verlassen.
Es war aber auch einiges los und irgendwann war ich einfach nur kaputt. Ach, was sehne ich mich nach ein paar Tage vollkommene Ruhe. Eine Woche allein irgendwo im Wald, niemanden sehen, mit niemanden reden. Kein Lärm, keine Verpflichtungen… ein Traum!
Natürlich war in den letzten Wochen nicht alles mit Stress verbunden. Es waren auch ein paar schöne Tage dabei und wie immer, werde ich diese Momente mit euch teilen.
Heute schreibe ich über den kurzen Besuch von Sonja und Family… und ja, ihr ahnt es schon; der Pumuckl war auch dabei und wo der Pumuckl ist, ist immer was los!
Der Begriff „Gefahr“ ist in sein Gehirn anscheinend nie einprogrammiert worden und verweigert strickt jeden Versuch es nachzuholen, sei es durch Lehre oder Erfahrung. Einzige Möglichkeit; ständig hinterher rennen.
Schrammen, Hemmatomen, gebrochene Fingerknochen… trotzdem immer ein sonniges Gemüt und das ganze Gesicht lacht! (Ausgenommen die vielen Momente wenn er seinen Zorn hat.)
Sonja mit den Jungs und ihre Freundin Ally mit ihren zwei Kindern waren Anfang August hier in der Nähe zum Campen. Wir haben ihnen die Schnecke zur Verfügung gestellt.
Ally war nur vier Tage hier, Sonja eine Woche. Als Ally zurück ist, kam auch Scott (Sonjas Mann) hinzu.
Am Samstag die erste Nacht, waren alle hier bei uns. Am Sonntag habe ich die Schnecke zum Platz gefahren und aufgebaut. Da wir auch noch ein großes Zelt dabei hatten, blieb ich die Nacht dort und bin Montag früh direkt zur Arbeit.
Abends, nach dem Essen sind wir noch alle zum Strand. Es war ein wenig windig und der See schlug ordentlich Wellen. Wir hatten auch nicht vor zu baden. Doch was interessiert das den Pumuckl! Er rennt einfach im See!  (Hier im orangen T-shirt) 
Ich hatte „Aufpassschicht“ und da er nicht halt macht wenn er bis zur Knie im Wasser ist, auch nicht wenn schon bis zum Bauch, oder bis zum Hals… es lustig findet wenn die Wellen ihn untertauchen und wieder hoch schleuderten… musste ich mit samt Klamotten hinterher! War ja nicht schlimm… es war warm und brauchte die gleichen Kleider nur am nächsten Tag zum arbeiten… aber das kleine Frettchen immer und immer wieder ins Flache zurück zu scheuchen, war schon anstrengend. Man kann ihn eben keine Sekunde allein lassen. Ich meine, wir haben wirklich schon alles mit ihm erlebt; von in letzter Sekunde aus dem Wasser zu ziehen, bis hin zu aus dem ins  Lagerfeuer gefallen zu retten. Ehrlich!
Zwei Wochen bevor sie hergekommen sind, hatte er Zuhause auch einen „autsch-tut-das-weh-Unfall“.
Er muss ja überall hochklettern um das zu bekommen, was Andere ganz weit oben… am obersten… von ihm fernhalten wollen.
So auch an dem Tag im Zimmer seines Bruders. Seine Cousine war da zum spielen, die ganz erschrocken zu Sonja runter kam um ihr mitzuteilen dass Finn seinen „Wiener“ abgebrochen hätte. Sonja zusätzlich vom Pumuckl‘s schreie alarmiert raste hoch und wow… sein kleines Teilchen war total gequetscht, wurde auch sofort total Blau und schwoll auf dreifacher seiner kleinen Größe an, aber nicht „abgebrochen“ wie von seiner Cousine im Schock fälschlich diagnostiziert.
Wie konnte das passieren? Er öffnete alle Schubladen von Jakes Kommode die im Wandschrank steht und kletterte von Schublade zu Schublade hoch um ganz oben im Schrank was zu stibitzen. Pech nur, dass er die Angewohnheit hat, sich ständig nackig auszuziehen und im ungeschütztem Adamskostüm rumzurennen. Irgendwie klemmte er bei diesem Manöver seinen „Wiener“ in die Schublade.
Sonja ging gleich zum Arzt mit ihm (wo der Pumuckl in der Notaufnahme schon sowas wie ein Ehrenmitglied ist), doch alles was sie machen konnte war Geduld haben.
Zwei Wochen später als sie hier waren, war das Teilchen immer noch ein wenig Bunt, aber wieder gut erholt und funktionsfähig.
Mittwochabend am Campingplatz; Ally war wieder in Cincinnati. Scott ist aus Cincinnati angekommen. Meine Nachbarin, ihr kleiner Sohn, der schon seit ein paar Jahren Jakes Freund ist und ich, sind auch zum Campingplatz. So hatte ich mit noch zwei Nächte und einen Tag mit denen am See.

 Am Donnerstag wollte Sonja und Anhang Kanu fahren… ich wollte erst nicht mit. Ich muss euch ja nicht erklären, dass ich vor sowas eine Menge Schiss habe. Doch es fehlte ein Erwachsener zum paddeln. Ich ließ mich breitschlagen und bin mit… „ist ja nur auf dem Fluss und nicht auf dem See…“ „tragen ja eh alle eine Schwimmweste…“ „das Wasser ist ja auch nicht soooo tief…“ mit solchen positiven Gedanken habe ich mich geistig fürs Kanuun aufgewärmt.
Sonja, Scott und der Pumuckl in einem Kanu…

 Lori, ihr Sohn, Jake und ich im zweiten Kanu.
Ach, war doch eigentlich ganz herrlich! Das Gejammer vom kleinen Nachbarsjungen; „wie lange müssen wir noch?“ „Werden wir kentern?“ „Werden wir untergehen?“ „Werden wir ertrinken?“  „Wann fahren wir zurück?“ „…und, und, und…“, habe ich einfach überhört.
Ja, es war wirklich schön!
Als wir dann so die Hälfte der Zeit abgepaddelt und umgekehrt sind, ist es passiert!
Sonja ist eine ausgezeichnete Kanu und Kajak Fahrerin, doch Scot in diesem Gebiet unerfahren, hat sich wenig an ihre Anweisungen gehalten bis deren Kanu gekentert ist.
Oh mein Gott! Kanu umgedreht und am sinken.
Sonja wieder aufgetaucht!
Scot wieder aufgetaucht!
Pumuckl weg!
Geschrei, Geplansche, Manöver um das Kanu zu wenden… ich habe in Panik meine Trillerpfeife geblasen und geblasen… ein anderes Kanu mit einem jungen Pärchen eilten herbei… Pumuckl war unterm Kanu weiterhin verschwunden… Sonjas Rucksack ist aufgetaucht und wir nahmen ihn in unserem Kanu. Endlich konnte das Kanu umgedreht werden… und siehe da, der Pumuckl hielt sich noch instinktive an der Stang fest. Ich nahm ihn sofort rüber in unserem Kanu. Er war natürlich ein wenig geschockt und total durchnässt. Doch am schlimmsten war für ihn der Gedanke an dem, was die Fische hätten tun können. „The fishy bite my wiener two times“ wiederholte er immer und immer wieder… das alles weil; einen Tag davor, waren sie alle am Ufer vom Fluss und Finn zog in Windeseile seine Kleider aus und sprang im Fluss. Sonja musste ihn retten wollte aber nicht voll gekleidet ins Wasser, sagte sie zu ihm: „Wenn du nackig im Fluss gehst, beißen die Fische deinen Wiener!“ Es wirkte und er war wie von der Tarantel gescheucht aus dem Wasser! Dass es schon am nächsten Tag nicht so gut ankommt, konnte Sonja nicht ahnen. Bis heute erzählt er noch von den Fischi, die  angeblich zweimal seinen „Wiener“ gebissen haben…
Eines ist sicher; er wird nie wieder ohne Hose ins Wasser gehen!
Alle Handtücher und was sonst noch im Rucksack und Taschen war, Kamera, Portmonee, etc.,  war nass. Doch es war sehr heiß und somit weiter nicht schlimm in nassen Klamotten zu sitzen und nachdem endlich das Kanu aus dem Wasser gezogen und gewendet wurde, paddelten wir zurück.
Zurück zur Schnecke einmal umziehen und dann zum Eisstand… wir hatten eine Belohnung verdient! 
 Der Pumuckl war wieder ganz der Alte. Als wir am Eisstand in der Warteschlange standen, war er ruck zuck beim Fahrradverleih, hat sich vom Regal eines Helms bedient und sofort draußen auf eines der stehen Fahrräder… das alles in Sekundenschnelle.
Beruhigend und erholsam ist da der Gedanke, wie einfach der Jake im Vergleich zu handhaben ist.
Liebe Grüße!