Montag, 14. Juni 2010

Abschied tut immer weh

Die Zeit verging so schnell. Gestern gegen Abend war ich schon wieder in Canada.
Ich vermisse Euch meine Lieben!
Den kleinen Finn… dem nichts entgeht. So schnell wie der (weg)krabbeln kann…
Kaum hatte ich die Spülmaschine offen, räumt er schneller aus als ich ein. (Foto ist leider unscharf… er hatte leider schon was Scharfes in der Hand).
Die Kühlschrank Tür geht kaum auf, krabbelt das Kind schon rein. Immer mit ein Lachen und strahlenden Augen!
Hier am See ist er schneller ins Wasser als man sehen konnte. Er hat vor Garnichts angst.
Er muss ständig "gerettet" werden.
Ich vermisse wie Du mich an den Haaren zu deinem Gesicht gezogen hast um zu schmusen.
Ja, ich vermisse sogar Deine Bockigkeit wenn Du müde bist. Kannst stundenlang gegen dem Schlaf kämpfen. Bist Du endlich eingeschlafen, wirst wegen jedem Schiss wach und das Spiel beginnt von vorne.
Seit ich Jake nicht mehr um mich habe ist es so ruhig geworden… Was der kleine Finn an Motorik hat, besitzt Jake an Gebabbel!
Samstag vor einer Woche, als Sonja in St. Lous war, habe ich Jake zu seinem Baseball Verein zum Training gebracht. Da auch Finn dabei war und gerade mal für ein paar Minuten schlief, blieb ich ein wenig weiter entfernt von dem Geschehen. Jake verließ mittendrinn sein Spiel, um mir einen kleinen gefunden Stein zu bringen. Oh ja, ich vermisse Dich!
Jake wollte mit mir nach Kanada kommen. Wir haben ihn alle Konsequenzen aufgezählt und immer wieder den Ernst der Lage erklärt, er wollte mit! Gestern Morgen ist er aufgestanden, war noch nicht angezogen, aber packte schon seinen kleinen Rucksack mit Spielsachen. Er zeigte auf die kleine Seitentasche und sagte; „Oma, hier kannst Du mein Wäsche reintun.“
Ich erklärte ihn nochmal, dass er dann nicht so ohne weiteres zurück kann, wenn ihn das Heimweh packt. Doch er blieb standhaft.
Sonja packte seinen Koffer, suchte seinen Reisepass heraus und setzte noch ein Schreiben auf, damit die an der Grenze mich nicht noch als Kindesentführerin halten…
Ich sagte zu Sonja und Scott; dieses Mal werde ich Euch nicht so sehr vermissen, denn ich nehme einen Teil von Euch mit mir.
Spielsachen, Klamotten, Schuhe, Gummistiefel, Hut, Mütze und Kind im Auto verstaut… hab mich von den restlichen verabschiedet… dann ist das geschehen, wovor ich Angst hatte, es würde 600Km später passieren… Jake bekam Panik und fing an zu heulen. Mama soll mitkommen! Wir haben ihn beruhigt und gesagt, dass er nicht mitkommen muss.
Na gut… Spielsachen, Klamotten, Schuhe, Gummistiefel, Hut, Mütze und Kind wieder raus aus dem Auto… Fritz (das Auto), Elfriede (die Sau) und ich, sind alleine Heimgefahren.
Bevor Ihr auf dumme Gedanken kommt, dass ist Elfriede die Sau. Die arme hatte bei ihrem Vorbesitzer kein schönes Dasein… Jetzt hat sie ihren Aussichtsplatz und darf immer mitfahren!
(Zufall, dass sich die kanadische Fahne vom Supermarkt gegenüber spiegelt.) Zurück zu meinen „Vermissen“…
Sonja, auch wenn Du mir weismachen wolltest, dieses Fröschchen sei in meinen Haaren, nachdem es wegsprang und verschwand. Ich bekam fast einen Herzinfarkt weil ich es wirklich glaubte… danke für die schöne Zeit mit Dir und deiner Familie! Es war so schön.
Als ich zur Grenze kam, staute sich der Verkehr schon vor der Brücke. Zurück nach Kanada brauche ich kein Visum, habe ja meine Daueraufenthaltsgenehmigung. (Die sind auch nicht bewaffnet und wollen nur wissen ob ich Zigaretten und/oder Alkohol dabei habe.)
Aber es dauerte genau 45 Minuten wegen Stau. Ja, das kennt man sonst nicht.
Sehr langsam über die „Blue Water Bridge“, unten links fängt der Huronsee an und rechts ist schon Kanada. Es ist neblig… so auch meine Stimmung.
Noch drei Autos vor mir, das Schild “Welcome to Canada“ leuchtet, die Fahnen wehen… da ist es mir so ein wenig emotionsmäßig überkommen. Die Zeit verging so schnell… ich freu mich auch wieder Zuhause zu sein… meine Gefühle hüpften hin und her… da half nur noch eins; lateinamerikanische Musik, Laustärke XXL!
Weißt Du noch Karin? Der Song „No hay medicina como las piernas de carolina“, den wir unterwegs immer und immer wieder spielten und dabei herum gezappelt haben wie die bekloppten?
Es ist trotz schöner Urlaub, schön wieder Zuhause zu sein. Ich glaube Kurt freut sich auch!
Demnächst gehen wir Richtung Norden für ein paar Tage, dort wo die vielen, vielen Seen sind! Darauf freue ich mich schon.
Und in Juli kommt Sonja und Familie zu uns.
Bis bald meine Süßen!
Heute habe ich schon gearbeitet, bin aber früher nachhause weil ich so Halskratzen und Hustenreiz habe. Morgen (Dienstag) werde ich meine Hausfrauen Pflichten nachgehen und Putzen, waschen, usw.
Aber jetzt erst mal ins Heierbettchen!
Seid ganz lieb gegrüßt!

6 Kommentare:

  1. Meine liebe Sonja. Das kann ich gut verstehen, das du deine Lieben schon jetzt vermißt. Du hast uns ja von deinen wunderbaren Tagen dort so schön berichtet. Da habe ich es ein wenig besser hier. Sie sind alle in der Nähe.... Aber der July kommt ja noch gaaaanz schnell und dann siehst du alle wieder.Das wird ein Fest für die beiden Lütten. Ganz liebe Grüße von Inge

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  2. Liebe Ela, ich kann Deine Gefuehle gut nachvollziehen. Schoen, das Du wieder heile Zuhause angekommen bist!
    Fuehl Dich geknuddelt!
    GLG aus NB,
    Susi

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  3. Liebe Ela,
    erst einmal: herzlich Willkommen zu Hause. es ist Schön, daß Du wieder heil hier angekommen bist.
    Gesund kann man nicht sagen: Halsschmerzen und Hustenreiz sind nicht unbedingt das Gelbe vom Ei.
    Ich kann gut nachvollziehen, daß der Abschied wehgetan hat. Aber bald kannst Du Deine Lieben in Canada wieder in die Arme schließen.
    Und ganz sicher hat Dein Kurz sich auch gefreut - so eine kleine Weile allein, wirkt oftmals Wunder (grins).
    Ganz liebe Grüße - Gute Besserung - und einen Drücker
    Irmi

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  4. Liebe Ela,
    kein Wunder, dass Du Halsweh hast .... bei so großem Abschiedsschmerz!
    Es würde mir nicht anders gehen, wenn ich so liebe Enkelkinder hätte!
    Aber Du siehst sie ja bald wieder .......!
    Ich wünsche Dir gute Besserung und ein herzliches Willkommen zu Haus!
    Lilo

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  5. Süß, der kleine Finn - ja das kenne ich von meinem Sohn auch, der hat zig Mal die Küchenschränke ausgeräumt, wenn man ihn gelassen hat mit nie nachlassender Energie. Wirklich erstaunlich! Aber nicht jedes Kind macht das so. Einfach schön, wie Du das beschreibst - mit dem an den Haaren zum Gesicht ziehen ... da wirds mir noch ganz wehmütig zumute, wenn ich an meine großen Kinder denke ... Enkelkinder sind bei uns ja laaange noch nicht in Sicht. Obwohl die Großen das Alter hätten .... die Zeiten sind heute so unsicher, da wollen sie erstmal was aufbauen ...

    Ach je, der arme Jake ... aber gut, daß es schon bald passierte und nicht erst die 600 km später ...

    Bevor ich es vergesse, liebe Ela, Du fragtest, was ein Brocki-Laden ist. Unsere Bayerischen Bloggerinnen schreiben immer scherzhaft von diesem Antik-Laden (es gibt ein sog. "Brockenhaus" dort, in dem man Antiquitäten und Shabbiges kaufen kann - also eine Art Altwarenladen) Und nun macht der auf abgekürzt genannte "Brocki"-Laden quer durch die Blogs die Runde, wenn es um Flohmarkt und diese Dinge geht. :-)

    Lieber Gruß
    Sara

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  6. Liebe Ela, herzlichen glückwunsch zu Deiner süßen familie, die sind ja alle einfach zum liebhaben ... lg kri

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