Und das bei meiner 90 jährigen alten
pingeligen Dame,
von der ich neulich erzählt habe!
Ja, heute war ich bei ihr, um erneut den
nicht
vorhandenen Staub von ihren Antiquitäten zu wischen.
Und da lag es!
Ein kleines vergilbtes und altes Deckchen unter
der
Vase am Eingang.
Nebenbei: bin ich befördert worden und darf inzwischen
mit einem
echten Wisch-Wedel… einen echten Mob (mit Stiel)…
und in Zukunft
Freitag anstatt Samstag arbeiten…
Jaaahaaaa, langsam lerne ich wieder mich durchzusetzen!
Als ich nach der Herkunft des Deckchens fragte,
sagte die Dame,
sie weiß es nicht mehr, sicher von irgendeinem Trödelmarkt. Ich erklärte ihr,
das es
sich um ein Ñandutí aus Paraguay handelt
und die Geschichte dazu. Sie war
begeistert!
Ich nehme an, dass dieses kleine Teil, irgendwann
ein
Mitbringsel der Mennoniten war. Auf dieser
Weise findet man immer wieder etwas
aus Paraguay hier in Kanada.
Ñandutí ist Guaraní und bedeutet „Spinngewebe“.
Die Kleinstadt Itaguá, in der Nähe von Asunción,
ist
die Heimat des Ñandutí.
Diese Stickerei entsteht auf einen Stoff der auf
einen
Holzrahmen gespannt ist. Später,
wenn die Stickerei beendet ist, wird der Stoff
ganz oder teils, je nach Muster fein weggeschnitten.
Typisch für Paraguay, gibt es verschiedene
Geschichten, was die Herkunft der Stickerei betrifft.
Angefangen von der
Sage in der zwei jungen
Indianern um die Gunst der Angebetete kämpften.
Oder die
Geschichte, in der eine kleine Angestellte
von der Patrona so lange eingesperrt
wurde,
bis das Mädchen inspiriert von einer Spinne,
einen Ersatz für das alte und
kaputtgehende
Spitzentuch der Spanischen Patrona erstellte.
Genau kennt man
seine Herkunft nicht.
Ich persönlich tendiere für die logische Erklärung;
Die
Wurzeln stammen aus Teneriffa.
Ca. 300 Jahren zurück, wurden Frauen aus
Teneriffa
nach Paraguay geholt, um die zu der
Zeit dort lebenden Spanier zu heiraten.
Da
es diese Stickerei schon lange vorher in Teneriffa
gab (Teneriffe Sol Lace),
wurde von dort diese
einzigartige Stickerei mitgebracht und eingeführt.
Leider habe ich meine Ñandutí Sachen
schon eingepackt.
Gerne hätte ich euch ein
paar Fotos gezeigt. Besonders von
meinem buntem Gockel
Bild.
Aber ich habe noch Bilder von einer paraguayischen
Tanzgruppe. Als ich September 2013 in Deutschland war, traten sie zum Jahrestreffen
vom Club Paraguay auf.
Die Kleider wurden alle aus dieser schönen
paraguayischen Ñandutí Stickerei hergestellt.
Übrigens; die Paraguayer sind sehr lebensfrohe
Menschen und drücken das gerne
im Gesang und Tanz aus.
La Galopera, so heißt der berühmte Flaschentanz,
wird auch mit einem Cántaro (Tontopf) getanzt.
Die Flaschen werden ohne sie in irgendeiner Weise zu
befestigen, während des Tanzes auf dem Kopf balanciert.
Weitere Flaschen kommen während des Tanzes hinzu.
Ich habe euch einen Link rausgesucht. Hier Tanzt eine
gruppe bei einem Festival in Spanien. Schaut her, wie viele Flaschen diese
Tänzerin auf ihrem Kopf balnciert.
(unten klicken)
Einige Tänzerinnen heben mit ihrem Mund ein Tuch vom
Boden ohne die Flasche/n festzuhalten.
(Ok... manchmal auch ohne Tuch...)
Das Balancieren wird in Paraguay schon früh gelernt.
Zum Schluss noch ein Foto mit Eduardo Huber im Bild,
der Vorsitzende vom Club Paraguay e.V.
...Nee, das war noch nicht der Schluss...
psssst...
...schaut mal was ich bei der alten Dame heute im Besenschrank entdeckt habe!
Ich musste schmunzeln, denn ich konnte es mir bildlich, farblich und cartoon-mäßig vorstellen, wie sie die Waffe abfeuert und dabei rückwärts auf ihren Allerwerteseten knallt.
Ok... war wohl nicht so eine gute Idee, die gsamten Folgen von Dr. House anzuschauen. Sein Sarkasmus hat offensichtlich bei mir Spuren hinterlassen.
Ach was soll es, die Woche war ziemlich bescheiden
und sehr anstrengend, da tut Lachen auch mal gut...
auch wenn es über andere ist.
Ich wünsch euch einen schönen Sonntag
und sende liebe Grüße!
*lautlach*...da sattel ich das Pferd mal von hinten auf, denn ich habe gerade Elmar Fudd vor den Augen, der hat doch auch immer versucht mit ner Büche dem Bugs Bunny ans Fell zu gehen^^ Einfach nur herrlich und danke dir für den Lacher.
AntwortenLöschenDanke dir auch für den oberen superinteressanten Teil von der Stickerei, denn schon gesehen wusste ich die Geschichte darum noch nicht. Werde nun auch mal verstärkt gucken und nachfragen und dann kann ich ja vielleicht auch das eine oder ander Foto von solch einer Arbeit machen. Ich kenne nur Geschichten ums Auswandern nach Kuba, aber da waren es doch meist die Männer die dann oftmals auch wieder zurückgekommen sind. Von Tinerfeñas nach Paraguay war mir auch neu.
Beeindruckend auch der Flaschentanz. Was für eine Grazie und Balance. Muss echt toll sein diesen Tanz live erleben zu können. Schön finde ich auch diese Farbenfreude. Für mich auch immer wieder ein Ausdruck wieviel Lebensfreude in diesen Menschen steckt.
Besonders toll finde ich natürlich dass du dich durchgesetzt hast. Liegt aber bestimmt auch daran dass die alte Dame so langsam Vertrauen zu dir findet ;-)
Wünsche dir noch einen superschönen Sonntag und sende ganz liebe sowie herzliche Grüsse rüber
besitos y abrazos
N☼va
Liebe Ella, unglaubliche Fertigkeit so ein Flaschentanz - Deine wunderbaren Fotos veranschaulichen so genau, wie geschickt sich die Frauen bewegen. Dann Deine Beschreibung dieser Zufallsentdeckung unter der Vase und die dann anschließenden Erklärungen.....wie immer habe ich ein Stückchen mehr gelernt. Du bist unglaublich und ich hoffe Dein Fuss ist auch wieder "voll einsetzbar". Einen schönen Sonntag und laut Wuff und LG
AntwortenLöschenAiko
beautiful story!
AntwortenLöschenElla, du bist köstlich.
AntwortenLöschenLG Heide
Hallo Ella,
AntwortenLöschenach hier bin ich richtig, ich musste auch herzhaft lachen, mit der alten Dame wirst Du noch einiges erleben.
Ich hoffe, Deinem Fuß geht es besser und sende Dir noch einen lieben Sonntagsgruß
Manu
Liebe Ella, ich hoffe, Deinem Fuss geht es jetzt etwas besser mit der Wundersalbe. Mach alles langsam. Dann hast es bald wunderschön. Dein Garten und Dein Haustier sind ja wunderschön.
AntwortenLöschenIch hoffe Deinem Mann geht es nicht ganz so schlecht. Macht es Euch schön, wenn alles fertig ist. Eva aus Nordrhein-Westfalen . Ich schaue immer wieder mal in Deinen interessanten Blog.
Das ist ja spannend, daß Du ein Deckchen in Canada nach Paraguay-Art gefunden hast, liebe Ella! Und die Kleider sehen sehr schön aus. Danke für die interessanten Infos. Man lernt doch nie aus. Das mit den Waffen ist sicherlich ähnlich wie in Amerika. Hier wäre sowas und ohne Waffenschein nicht erlaubt. ;-)
AntwortenLöschen