Freitag, 21. Januar 2011

Was aus unserem Zuhause wurde!

Heute ist (leider) mein letzter Tag in Independencia. Die Woche die ich verbracht habe, hat mir sehr viel bedeutet. Eine Woche in meinen Leben, die unvergesslich bleibt. Dazu beigetragen hat nicht nur das schöne sommerliche Wetter, die Heimatsgefühle und die wunderschöne Landschaft, sondern in erster Linie die vielen lieben Freunde die mich hier so lieb empfangen haben, mich eingeladen und mit denen ich so viele schöne gemeinsame Stunden erleben durfte.
EIN RIESEN GROßES DANKESCHÖN AN EUCH ALLE!!!
So viele Einträge und Berichte werden diesen noch folgen.
Am letzten Sonntag bin ich mit Hilde zu ihren Rindern in der Weide die an unser ehemaligen Zuhause grenzt.
Hier auf dem Bild, der Wald links vom Berg.
Die Rinder kamen angerannt, denn sie wussten dass es Salz gibt.
Anschließend sind wir zu unser ehemaligen Besitz rüber gelaufen. Hinfahren ist nicht mehr möglich. Was geblieben ist; ein ort des Schreckens!
Independencia boomt. Es kommen so viele Auswanderer von Deutschland. Manche mit viel Geld und bauen sich riesen Bunker... Andere mit weniger gute Absichten und glauben sich hier durchbeißen zu können.
Hier unser ehemaliges Haus und Grundstück, wie wir es in 1993 verkauft haben.
So sieht es heute aus!!!
von Vorne damals...
...heute!
Es hat inzwischen zweimal den Besitzer gewechselt und mehrmals die Mieter oder (angebliche) Aufpasser.
Der letzte hat auch das was Nagel und Nietfest war mitgenommen. Wie hier die Dachziegel!
Fenster, Türen, Sanitäranlagen, Stromeinrichtung, und, und...
Was war das damals ein schönes Anwesen, heute fühlen sich dort nur noch die Wespen wohl.
Selbst der Schuppen blieb ohne sein Wellblechdach!
Hier musste nicht nur das Wellblechdach, sonder der gesammte Dachstuhl dran glauben.
Inzwischen ist er nach Bolivien habgehauen und ergaunert sich dort sein Lebensunterhalt.
Ich frage mich, was wohl der jetzige Besitzer dazu sagt, wenn er aus Deutschland zurückkommt...?
Das war mal unser Brunnen.
Unser Wassertank
Unser vielfältiger Obstgarten
Der Schuppen von der Mama, rechts ihre Räucherkammer.
Hoppla... da ist ja noch Dach drauf!
Drum herum blühten die Blumen und es wuchs ein wunderschöner und gepflegter Rasen.
Unser alter Brunnen. Wie viele Liter Wasser haben wir schon als Kinder mit der Hand hochpumpen müssen?
Das alles gehört uns schon lange nicht mehr, aber der Schmerz ist dadurch nicht geringer.
Unser Geburts und Elternhaus, als wir es verließen.
Vom gleichen Blickwinkel heute!
Selbst als Erklärung für meine Geschwister; das ist ein Stück der Außenmauer vom Wohnzimmer auf der Seite zur Oma und Opa.
Die freie Stelle waren unsere Kinderzimmer.
Das Fenster der alten "Speißekammer"
Die Eingangstür zur Küche. Davor steht noch ein Pfosten vom Vordach.
Das Tor zur Weide, von der nichts mehr zu sehen ist, oder passierbar ist.
Alles ein Dschungel!
Die 420 Mtr. Weg zur Straße runter.
Doch ein Lichtblick!
Mein Baum steht noch!!! Papa pflanzte ihn zu meiner Geburt. Ich liebe diesen Eukalyptus Baum der inzwischen weit über das Doppelte den anderen Bäumen herausragt.
Ich kann mich erinnern, dass es früher oft gewaltige Stürme gab. Einmal sind nur in unmittelbarer Nähe der Häuser 34 ausgewachsene Bäume mit ihren Wurzeln vom Sturmwind herausgerissen worden. Doch mein Baum blieb! Zweimal schlug der Blitz in daneben stehende Bäume ein, mein Baum wurde nicht getroffen!
Der letzte "Aufpasser" der jetzt in Bolivien was aufpasst... hat sehr viele Bäume unerlaubt umgesägt und verkauft, mein Baum blieb! Wahr er ihm zu mächtig?
Als ich hier stand sagte ich zur Hilde; wenn er diesen Baum abgeholzt hätte, wäre ich wohl hier beim Anblick zusammengebrochen.
Ja, alles ist vergänglich... nur die Erinnerungen bleiben!
Liebe Grüße!

17 Kommentare:

  1. Liebe Ela,

    so etwa kann ich mir ein Bild von deinen
    Schilderungen machen.
    Hier wurde auch am Waldweg vor 10 Jahren ein
    Haus abgerissen. Heute kann man sich nicht
    mehr vorstellen, dass da ein Haus stand:
    Alles ist verwildert.

    Das ist schon schmerzlich bei fremden Häusern.

    Gut, dass dein Baum noch steht.

    Alles Liebe
    Angela und Elisabeth

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  2. Ela- - es ist traurig wenn man nach Jahren wieder kommt und so ein Chaos vorfindet- das tut bestimmt weh

    Behalte den Ort im Herzen wie er war

    LG und noch schöne Tage wünscht Dir
    Elma

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  3. hallo, Ela

    habe jeden Bericht von deiner Reise gelesen und bin ganz faziniert von diesem Land. Jedoch möchte ich da nicht leben.
    Es ist traurig anzusehen, wie Mietnomaden so ein wunderschönes Haus ruinieren können. Kein schöner Anblick.

    Liebe Grüße Regina

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  4. Oh, ich kann verstehen, wenn Dir das Herz blutet!

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  5. Liebe Ela,
    dazu kann man gar nicht viel sagen als dass es zum Heulen ist. Das schöne Haus mit dem herrlichen Grundstück einfach so verfallen zu lassen.
    LG Sabine

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  6. Es ist immer schade, wenn die Dinge sich so negativ verändern, das tut schon weh.

    Aber der Eukalyptus ist toll. Wir haben hier auch viele, aber solch einen hab ich noch nicht gesehen.

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  7. ach Ela, es ist sehr traurig, dass du auf deiner sonst so herrlichen Reise auch solche traurigen Dinge sehen und erfahren mußtest...was Menschen so alles anrichten...lG Geli

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  8. Sicher ein komisches und schmerzliches Gefühl. Früher war es echt super hübsch und sah so gemütlich aus. Aber ist halt so... das Leben geht weiter. Mir fehlt immer das alte riesige Haus meiner Oma mit uralten Bäumen, großem Garten und Taubenschlag und riesigen Rhododendronhecken davor. Sie starb und es wurde verkauft und nun sind da Mengen von Reihenhäusern. Das ist für mich immer als sei sie noch mal gestorben. Aber du hast recht, wenigstens die Erinnerungen bleiben :).

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  9. Ach Ela,
    ist das traurig wie das da aussieht!
    Das ist aber schade...aber der Lauf der Dinge...
    nichts bleibt wie es ist, und der Urwald ist immer der stärkere wenn man ihn lässt...er holt sich wieder was ihm gehörte zurück!
    Behalte es in deinem Herzen so wie es am schönsten war, als wir alle zusammen schöne Zeiten hatten.
    Hab Dich lieb
    Isolde

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  10. Liebe Ela,
    heute komme ich endlich wieder hier vorbei ...
    Wirklich schade, was aus manchen Gegenden so wird. Meine Mutti wollte auch immer noch ihre alte Heimat wiedersehen, aber ich glaube, sie würde sich nur erschrecken, wenn sie sehen würde, daß kaum noch etwas an früher erinnert ... Auch ich habe mal das Haus meiner Kindheit noch einmal wiedergesehen - da war auch vieles nicht mehr, wie es einmal war und inzwischen ist es ganz abgerissen. Alles sehr traurig ...
    Euer Grundstück ist ja total verwildert ;-) Kaum zu glauben, das alles! Wie schön es einmal war und im Vergleich zu jetzt! Das muß sehr schmerzlich sein, es so vorzufinden! Wie schön ist es da, wenigstens Deinen Baum noch vorzufinden.
    Alles in allem war es sicher eine schöne Reise und ich bin schon gespannt, wenn Du wieder zurück bist.

    Liebe Grüße in die Ferne
    Sara

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  11. Oh, mein gott! Wären da nicht deine Bilder, man würde es nicht glauben... ich kann verstehen, dass so ein Anblick einem schockt... oder der Gedanke an die Lieblosigkeit, mit der mit diesem haus umgegangen wurde, das dir so viel bedeutet hat... mir würde es nicht anders gehen...
    Bora aus der Schweiz, der es hier manchmal echt zu eng wird und die schon ein wenig vom Auswandern träumt...

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  12. Mensch Ela, das ist ja traurig!
    Tut mir sehr leid für Dich, dass Du das sehen musstest.
    LG, Bianca

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  13. Dieser Anblick ist wirklich erschütternd. Da kann ich gut nachvollziehen, wie es in deinen Herzen aussah.. Bist du wieder Zu Hause in Canada ? Ich freue mich schon sehr auf die Dachterasse.... Liebe Grüße von Inge

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  14. Ja, es ist schon bitter all die darin verborgenen Erinnerungen in trübem Zustand wieder sehen zu müssen, doch wie auch immer, wir können weder Zeit noch Umstände zurück drehen, so schwer und trüblich es auch ist...

    Sei lieb gegrüßt
    Kvelli

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  15. liebe Ela,
    es ist mir beim Lesen doch sehr nahe gegangen,
    denn dieses zu Erleben haben wir gedanklich so oft, ob es dieser Zustand des Verlassens oder eines neuen dahin gestellten Baues an alter geliebte Stelle ist, ganz egal, es ist wie gestorben und tut weh...der Baum, dein Baum aber er ist geblieben, hat alles überlebt, alles gesehen und war ist dir treu geblieben,
    ja er lebt auch in Hoffnung weiter....
    liebe Grüße von Jasmin

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  16. Manchmal ist es besser, wenn man nicht weiß wie es heute aussieht. Diese Erfahrung musste ich auch machen, als ich vor mehreren Jahren meinen Geburtsort in Schlesien besuchte. Seit ende des zweiten Weltkrieges gehört Schlesien zu Polen und vieles ist dort auf dem Lande vollkommen herunter gewirtschaftet worden.

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  17. liebe Ela, meine Mutter sagte mir einmal, dass man nie an die orte der kindheit zurückkehren sollte ... sie wußte, warum ... alles Liebe wünscht dir kri

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