Sonntag, 17. März 2013

Einen "Kotyu" nur für uns!

Kurz vor Mittag trafen wir bei einen 94Jährigen Schamanen und seiner Frau ein. Dessen Namen ich leider vergessen habe, doch die Menschen werde ich nie vergessen.
Stolz zeigte uns die Hausfrau ihr zubereitetes, aber noch ungekochtes Mittagessen;
einen Maiskuchen.
Der Maiskuchen ist wohl das „Paraguayische“ Gericht überhaupt. So wie der Mate und Tereré, inzwischen nicht nur bei den Ureinwohnern und Paraguayer sehr beliebt, sondern auch bei den „Zugrasten“. Einen guten Asado (gegrilltes Fleisch) ohne einen Maiskuchen ist nur eine halbe Mahlzeit. Eine Feier ohne einen Maiskuchen ist keine gelungene Feier.
So fragt man z.B. einem jungen Paar nicht wann die Hochzeit stattfindet, man fragt; wann gibt es Maiskuchen?
Ein Maiskuchen besteht aus Mais, Zwiebeln, Eier, Käse, Öl oder Schmalz, Milch und Salz.
Zurück zu meinen Gastgebern hier im Blog… da besteht der Maiskuchen aus Mais und Mais… sonst nichts.
Die Hausfrau Hüttenfrau brachte die ungekochte Mahlzeit zum kochen/backen in die Hütte.
Nachdem wir uns alle ein wenig unterhalten hatten, sagte Der „Oporaía“; (so heißt „Schamane“ in ihrer Sprache) "ich werde jetzt für euch beten".
Übrigens; für alle die Guaraní können, die Indianer haben total unterschiedlich Dialekte, bzw. Sprachen. Das was ich hier hin und wieder schreibe, ist das „Ava Guarani“ und nicht das "Guaraní Paraguayo“. (ich gib mir Mühe, es so gut wie möglich rüberzubringen.)
Na schön… schon viele Menschen, in vielen Situationen haben zu mir gesagt sie werden für mich beten… aber der Oporaía tat es sofort!

Er legte seine „Yeasaa“ (Ketten) überkreuzt an seiner Brust.

Seinen „Jegua“ (Federschmuckkopfband) um und nahm seine „Mbaraca-Mirí“ (trockene Kalabasse gefüllt mit Körner die rhythmisch zum Tanz klingen) und betete für uns.

 Er stellte sich vor den hängenden „Jeguas“ und fing an. (Vögel sind ganz wichtig im Ritual, deshalb wurde kurzfristig einen unechten Holz-Papagei hinzu gehängt.)
 Der Jeroky oder besser Kotyu, ist ein religiöser Tanz der Ava Indianer.
 Bewegungen zur Rassel, verbunden mit einem summenden Gesang.
Ich war schon sehr oft bei einem Jeroky dabei, doch es beeindruckt mich immer wieder aufs Neue.




Normalerweise habe ich kein gutes Händchen um Menschen gut zu Fotografieren, ich möchte euch aber trotzdem ein paar Nahaufnahmen zeigen, ich finde ich bin es ihm schuldig.




Ich fragte der Ehefrau, ob ich ihr Zuhause sehen und fotografieren darf. Sie war sofort einverstanden und zeigte mir ihr Reich… von innen.

 Schlafzimmer, Küche, Wohnzimmer, Vorratskammer… nennt es wie ihr wollt.
Auf der Feuerstelle am Boden, garte im Topf der Maiskuchen.

 Der Zeitpunkt um nachzuschauen war gekommen.
 Sie entfernte den Deckel…
…und entfernte die Bananenblätter vom Kuchen.

Ein Foto von Rest der Küche Kochecke

 Wir  redenvon unser Gästezimmer, hier hängt höchstens einen Hängematte an der Wand. Oder das was eine Wand sein sollte.
 Den Beiden ihr Bett
 Ein wenig Luxus… einen alten Bilderrahmen mit ein paar Fotos.
 Der Kessel.
 Der Cántaro, hier bleibt das Trinkwasser schön frisch und Kühl.
Das wars auch schon.
 Draußen entfernte sie die restlichen Bananenblätter vom Kuchen… lecker! Es duftete sehr appetitlich und die alte Dame war sehr stolz.

Der Kuchen wurde in Stücken geteilt und jeder bekam eins. Ich auch!


 Er war sehr lecker, was auch Musch und Klara (eine junge Missionarin auf Besuch) bestätigten.
 Auch sie hat es verdient näher fotografiert zu werden!




 Ein paar der Enkel.

 Zuletzt noch ein Foto zusammen mit Mariblanca.

Demnächst noch mehr aus dieser ganz anderen Welt.
Danke für euer Interesse an meinem Blog!
Ganz liebe Grüße!

15 Kommentare:

  1. Liebe Ela,
    ich bin total beeindruckt. Das ist wirklich eine ganz andere Welt.
    LG Sabine

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  2. Liebe Ela,
    während ich hier gerade mit offenem Mund Deine Bilder bestaune, bekomme ich die Meldung, dass du gerade auf meinem Blog kommentierst. Hihi! Schön zu wissen, dass Du grad ganz nah bist!
    Ich schau mir jetzt weiter den Schamanen an - und komme gleich wieder!

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  3. Du, ich bin total hin und weg! Was für grandiose Bilder! Die Portraits sind Dir fantastisch gelungen und die Gesichter sind so interessant anzusehen. Ich fang gleich an zu überlegen, was all diese Falten im Gesicht wohl vom Leben der beiden zu erzählen hätten. Toll!!

    Und dann hab ich gleich eine Idee zu meiner Frage nach dem Helfen-können.
    Was hältst Du davon, wenn Du Postkarten von Deinen Bildern machen lässt und verschiedene Sets in Deinem Blog zum Verkauf anbietest?
    Oder stop - da Du ja viele deutsche Leser hast, wären die Versandkosten von Kanada sicher immens hoch. Also möchte ich Dir anbieten, dass ich das von hier in die Hand nehmen könnte und Dir den Erlös weiterleite.
    Ich hab ja auch ein paar Leser, die Karten kaufen würden und die sicherlich auch Werbung in ihren Blogs dafür machen können.

    Ist nur mal so eine Idee, die mir gerade kam. Vielleicht kann man ja damit die Arbeit von Schwester Mariblanca ein bisserl unterstützen?

    Liebe Grüße von
    Britta

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    1. liebe britta,
      ich sitze hier und lese dein kommentar und fühle mich wie die olive in 007's martini... geschüttelt, gerührt, egal...
      danke, danke, danke, das ist soo lieb von dir!
      wir reden darüber am telefon, ok?
      lass dich ganz fest drücken!
      ela

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  4. Also ich finde deine Portätaufnahmen auch sehr gelungen und es war wieder sehr interessant zu lesen und sehen. Wie glücklich die Menschen doch ausschauen und Stolz auf ihr Hab und Gut sind. So ist ein Bilderrahmen mit Fotos schon ein Luxus.

    Sowas sollten sich einige Menschen immer vor Augen halten, und auch Kindern in der Schule schon bewusst gemacht werden....jammern schon wenn sie auf ihre Handy verzichten müssen :-(((((

    Ein Danke auch an Britta, so finde ich ihre Idee wundervoll.

    Liebe Grüssle
    Nova

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  5. Ela- danke für den eindrucksvollen Bericht!
    Wir können uns wohl garnicht vorstellen daß man so leben kann + leben muss!
    Auch deine Bilder sind wunderbar!

    Schiegersohn hatte Geburtstag--+ sein Bruder- die haben zusammen gefeiert---- aber nun ist erstmal 2 Wochen Feierpause:-9
    GLG von uns
    Elma

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  6. Vielen Dank! Das sind super, super tolle Fotos.
    Deine Bilder erzählen eine Geschichte und geben uns die Möglichkeit für einen kurzen Einblick in das Leben dieser Menschen.
    Liebe Grüsse
    Angela

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  7. Liebe Ela
    Deine Bilder und Deine Geschichte dazu ist ja toll und spannend.Was Du so alles erlebst sieht unser einer höchstens im Fernsehen.Wenn ich daran denke wie unzufrieden bei uns oft die Menschen sind .
    Liebe Grüße Christa

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  8. Liebe Ela,
    vielen Dank für die tollen Bilder. Ich bin sehr beeindruckt.
    Es bringt mich auch zum nachdenken.
    Liebe Grüße Ingeburg

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  9. liebste ela,
    was für ein wunderbarer, interessanter post. ich danke dir herzlich dafür.
    der einblick in das leben dieser menschen ist nicht jedem vegönnt. du hast das wieder mal sehr interessant und kompetent gemacht!!
    herzlichst
    margit

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  10. das sind die wahren lebenskünstler, die sehen so glücklich aus, obwohl sie keinen TV oder PC besitzen, keine waschmaschine oder geschirrspüler ... fantastisch, wie die ihr leben im griff haben! lg kri

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  11. Liebe Ela,

    vielen ♥-lichen Dank für diese wundervollen Einblicke! Deine Fotos sind herrlich ausdrucksstark!

    Hab eine wundervolle Zeit!
    Liebe Grüße

    Carola

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  12. El pastel de maíz que hace referencia en tu blog, acá en Paraguay se conoce chipa guasu, es realidad es muy conocida.

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  13. Que bello registro fotográfico, tan actualizado, felicitaciones

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