Der „Booth
Trail“ geht nicht nur durch einen stillen Wald und an Seen entlang, er geht
auch ein wenig in die Geschichte von Algonquin.
In meinen
letzten Post erwähnte ich schon, dass es hier nicht immer so still und erholsam
war, wie es jetzt ist.
An den
unteren Teil des Trichterförmigen Parks geht über 58 Km ein einziger Korridor,
der Highway 60. Entlang dieses Korridors befinden sich die insgesamt neun
Campingplätze des Parks.
Drei Resorts,
Lodges (Teure und exklusive Unterkunft Möglichkeiten und Restaurants.)
Fünfzehn Wanderwege
und so wie jeder andere Provincial Park, gibt es auch hier ein „Visitor Centre“.
Hier findet man alle möglichen Informationen über den Park, kleine
Veranstaltungen und Souvenirs.
Da es am
zweiten Tag regnete, nahmen wir die Gelegenheit war, uns im Visitor Centre
umzuschauen. Dort fand ich Quelle für Geschichten und Fotos.
Auf zum „old Railroad Booth Trail“.
Nach ein
paar Kilometer Wanderweg, klettern über unzähligen herausstehenden Wurzeln und
Felsen steht man stehe ich hier oben, genieße die Ruhe und die absolute
Einsamkeit.
Ich schaue
nach rechts, hinter der Bucht des Rock Lake befindet sich unser Campingplatz.
Ich schaue
nach links, immer noch Lake Rock.
Ich schaue
vor mir in die Tiefe und bin stolz hier oben stehen zu dürfen.
Vielleicht
liegt es an der Höhe, vielleicht liegt es an der Natur… oder, Beides… hier
fühle ich mich in der Nähe des Schöpfers!
Mag sein
dass Gott seine Mahlzeiten in Frankreich einnimmt, aber ich bin davon
überzeugt, seine Siesta verbringt er hier!
Wie soll man
sich vorstellen können, dass es nicht immer so war? Und, ist die Umwelt inzwischen
so sauber und gesund wie es aussieht, wie es sich anfühlt, wie sie duftet?
Kaum
vorzustellen, dass all das was ich hier sehe, noch vor nicht zu langer Zeit mal
kahl und trist war.
Abholzung
und Waldbrände, haben sehr viel vernichtet.
Einst fanden
die Jäger und Fallensteller eine satte Einkommensquelle hier im Algonquin.
Ich laufe
hier durch den Wald und kann mir nicht vorstellen, dass hier mal Highlife war. Genau
hier befanden sich ein Garten und ein Obstgarten. Insgesamt sind noch 270
unterschiedliche Alien-Pflanzen die aus eine anderen Welt hergebracht wurden. Weiter
drüben war eine große Farm, hier grasten Rinder, Land wurde bestellt und sogar
ein Tennisplatz ist zwar verwachsen, aber noch erkennbar.
Mitten im
Wald Spuren eines Fundaments, die Residenz des Richters Barclay die noch bis
zum Jahre 1953 bewohnt war.
Richter
Barclay war ein Verwandter von J.R. Booth, zu seiner Zeit, Kanadas mächtigster Holz
(Lumber) Baron.
Barclay’s ehemalige
Bootsanlegestelle vor seiner Villa.
Dieser Trail
hier, geht auch ein Stück entlang der alten Eisenbahn Linie.
Hin und
wieder entdeckt man Spuren dieser Linie, alte Balken die einst die Schienen
trugen.
Was, hier
eine Eisenbahnlinie? Nein, nicht irgendeine, ich stehe genau da, wo einst die
verkehrsreichste Bahn Canadas durchsauste. 1890 wurde durch Antrieb unter Aufsicht
des Lumber Barons J. R. Booth die Linie von Ottawa bis zur Georgian Bay gebaut.
Alleine die
Vorstellung was es an Arbeitsschweiß kostete, Felsen mit Dynamit zu zermahlen
um diese Linie zu konstruieren… enorm!
Vorzustellen
wie viele Lokomotiven hier im Einsatz waren um von einen regen Bahnverkehr im
20Minutentakt Holz zum Westen brachte und von dort Getreide zurückbrachte, ist
kaum möglich.
J.R. Booth beschäftigte
allein für seine Sägewerke 4000 Mann, weitere 2000 als Holzfäller und natürlich
unzählige Angestellte die als kleine Rädchen mitverantwortlich für das sich Drehen
der großen Räder waren.
Der
Höhepunkt dieser Zeit war während des ersten Weltkrieges.
J.R. Booth (Foto unten) sein Holzimperium wurde
zu seiner Zeit als weltweit das größte Ein Mann Unternehmen bezeichnet.
Das alles
hier? Kaum nachvollziehbar.
Doch schaut
man richtig hin, stehen auch nicht mehr
solche mächtige Bäume wie damals (Bild unten, Mitte).
Heute ist
es eher ein Junger Wald.
Das soziale
Leben hier oben, lies in keinster Weise was missen. Hotels, nobel Restaurants
und Freizeitbeschäftigungen, alles da!
Heute, ein
Freizeitpark nur zur Erholung und um sich zu erholen!
……………….
Demnächst, „Auf
die Spuren des alten Sägewerks“
Herzliche
Grüße!
Liebe Ela,
AntwortenLöschenwird Zeit, das ich endlich mal wieder etwas schreibe.Diesbezüglich hab ich schon ein ziemlich schlechtes Gewissen.
Dabei sind deine Fotos und Berichte immer so schön und oftmals unglaublich Lehrreich.
So auch diese Post wieder.
Kaum vorstellbar, was in der damaligen Zeit ( eigentlich noch nicht allzu lange er ) so alles passierte und " normal " war.
Heutzutage kaum vorstellbar.
Die Eindrücke und die Aussichten sind grandios und ich kann mir sehr gut vorstellen das du dich an diesen Orten mehr als wohl und heimisch fühlst.
Gerade auch in der Herbstzeit ist es bei dir doch Atemberaubend schön.
Hinterlass dir liebe liebe Grüße,
Moni
Sehr interessant liebe Ela...wie gut dass es heute nur noch Natur pur ist!!!!
AntwortenLöschenGrüssle
Hallo liebe Ela,
AntwortenLöschenich liebe deine Berichte, dafür brauche ich aber auch immer ein bisschen mehr Zeit als mal so eben geschwind und deshalb antworte ich auch nicht immer gleich...Heute finde ich deinen Bericht noch spannender weil du zeigst wie es einmal war, wenn ich so durch unsere Landschaft streife überlege ich auch manchmal wie war das denn früher hier ...
und deine Fotos sind immer wieder ein Traum aus einer anderen Welt...
Schön das es dich gibt!
Liebe Grüße
Birgit
Hallo Ela,
AntwortenLöschenDein Bericht hast du wieder sehr interessant geschrieben. Danke schoen.
Liebe Gruesse aus NB
Mecki
Liebe Ela
AntwortenLöschenschöne Bilder und ein sehr interessanter Bericht.
Liebe Grüße Christa
Hi Ela, wieder so tolle Bilder, zum Algonquin haben wir es leider nie geschafft. Dicken Knuddler,
AntwortenLöschenSue
Was eine schöne Gegend Ela! Danke für die Bilder + Texte- du beschreibst alles so prima
AntwortenLöschenGanz liebe Grüße
von elma
Hallo liebe Ela!
AntwortenLöschenIst es nicht faszinierend, dass jemand solche Spuren hinterlassen hat? Das muss eine Plackerei gewesen sein damals. Allerdings wenn ich mir das Foto vom sozialen Leben der Damen anschaue..... sie machen einen recht entspannten Eindruck. Ich sollte mal diesen Freizeitpark besuchen. Zur Erholung :-)
Liebe Grüße,
Pia