Sonntag, 24. Mai 2009

Was sich hinter dem Tor befindet…

In Wendake, Land der Wendat, nah bei Midland Southern Georgian Bay, Ontario befindet sich dieses Lebende Museum.
Sainte-Marie among the Hurons, eine Jesuiten Basis die leider nur knapp 10 Jahre überlebte.
1639 haben französische Jesuiten Missionare diese Basis mit 18 Mann gegründet. Zypressen Pfeiler als Schutz und aus Birken und Lehm wurden Unterkünfte gebaut. Werkstätten, Lagerhäuser, Kirche, usw. aus Holz wurden erbaut, als der erste Schreiner Charles Boivin aus Europa kam.
Selbstverständlich wollten die Jesuiten aus den Wendat, Christen machen. Das wiederum sorgte für eine gewisse Spaltung unterm Volk. Nicht genug damit, so wurde das Dorf auch ständig von Iroquois angegriffen. Frankreich schickte (eine Handvoll) Soldaten, doch das ging gegen den Glaube der Missionare. (…und was nützen schon 6 Soldaten wenn die K… am dampfen ist?)
8 Missionare wurden grauenhaft von den Iroquois umgebracht und sind als Ontarios Märtyrer in die Geschichte eingegangen. Die Grabstätten, die später in einzeln verlegt wurden, gelten als Wallfahrtsort.
Geschwächt von den ständigen Attacken der Iroquois, die zu der Zeit durch einen regen Handel mit den Holländer Schusswaffen erwarben, haben die Missionare selbst das Dorf am 16. Juni 1649 abgebrannt. Sinngemäß wurde niedergeschrieben; "Wir selbst haben das Dorf angezündet. In weniger als einer Stunde war unser Sein dahin, was wir in 9-10 Jahren aufgebaut haben."
Erst 1940 wurde das Gelände neu erworben und 1941 mit den ersten Ausgrabungen begonnen. Nach und nach das gesamte Dorf Original nachgebaut.
Übrigens; 2006 sind wieder drei Gebäude abgebrannt. Diesmal nicht angezündet, doch bei den vielen Feuerstellen drinnen und draußen… bin ich gar nicht verwundert!
Lagerhaus und Räucherkammer. Schwäne, Fälle, Vorräte und ein dichter Rauchnäbel...Mit so einem Kanoe waren die Männer 30 Tage von Quebec unterwegs. Wenn ein See oder Fluß endete, musste alles getragen werden. Hinzu musste jeder seinen halben Körpergewicht in Eisenbaren für die Schmiede tragen!
Diese Wasserkanäle sind nicht erklärbar.
Einige Dächer sind mit Schindeln andere (im Hintergrund) aus Baumrinde.Die Schreinerei.
Die Kirche von innen. Die Schlichtheit ist sehr sehr imponierend.
Der junge Mann im Aufenthaltsraum hat mir die Schlafzimmer im ersten Stock gezeigt.
Als ich meine Meinung über die absolut zu klein geratenen Betten für einen erwachsenen Mann äußerte, wurde ich eines anderen belehrt. In so ein Bett haben mindestens 2 Männer geschlafen!
Mann musste sich gegenseitig wärmen. Und zwar wurde immer nur im sitzen geschlafen. Die Angst zu ersticken war zu groß! ...na ja, bei dem Rauch.
Die Dachdecke von innen. Birke und Mais.
Ach, den fand ich einfach klasse!Einfach nur schön...
Das ist "Das Haus der Gläubigen"
Das ist der "Schwitzkasten". Die Jungs mussten hier rein um sich von dem Bösen ausschwitzen.
Im Hintergrund "Das Haus der Ungläubigen". Ja wirklich! Wie ihr sehen könnt, ohne Kreuz!
Das ist "Das lange Haus"
Und so sieht es im langem Haus innen aus; Alles was man so braucht. Feuerchen, Rauch und Lichteinfluß.
Ich habe vergessen für was diese Hütte aus Birkenrinde war...
Ich hoffe meine kleine Geschichte hat Euch gefallen. Es fiel mir nicht leicht, von den vielen Fotos die schönsten aus zu suchen, besonders um das zu vermitteln, was ich dort empfand.
Liebe Grüße!

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