Freitag, 2. Oktober 2009

Spreewald

Endlich einmal Spreewald!
Es war schon so lange mein Wunsch und erst jetzt klappte es. Das beweist doch wieder, man darf die Hoffnung nie aufgeben und an unseren Träumen fest glauben!
Sicher ist Euch aufgefallen, dass seit ich in „D“ bin (inzwischen; war),
keine Touristenfotos einstelle.
Doch in diesem Eintrag mach ich eine Ausnahme. Ich nehme auch fest an, dass die Wenigsten von Euch schon einmal im Spreewald waren. Es ist Entspannung pur! Und ich kann es Euch nur anraten, es auch auf Eure „Löffelliste“ zu setzen!
Wir hatten nur den Fehler gemacht, erst eine Kahnfahrt in so einem Touristen Ort zu machen. Es war zwar… na ja, wie soll ich mich jetzt ausdrücken… „Spreewald für arme Leute…“ nee,
war ja nicht billig… aber jetzt hab ich’s; „Billiger Ausflug für viel Geld“… Ja! So war‘s!
Es ging eine Runde ums Schloss, dann immer schön in Nähe der Straße, (damit der Geräuschpegel den Alltag und Stress nicht aus dem Sinn gleiten lässt.) Baustellen und Schutt. Viel (Wasser) Verkehr und dann auch noch 27 Min anstehen um von der Uferkneipe über das Reling bedient zu werden. Wir drei saßen ganz vorne mit einer langen Fresse. Die Anderen auf den Kahn praktizierten dass, was man wohl erwartete: „Ich trinke mir diese Fahrt schön und später weis ich es eh nicht mehr so genau“…. Dann ging es wieder zurück und davon die halbe Strecke mit mechanischen Kraftantrieb! (Die Kahne werden normalerweise, wie in Venedig vom Kahnführer mit einen vier Meter langen Stock geräuschlos vorangetrieben.)
Wollte an dieser Stelle ein paar Fotos des Fiaskos einstellen,
werde es mir aber verkneifen und dafür schöne zeigen.
Jule und Jörg erreichten inzwischen die „achteinhalb-bis-dreiviertelneun“ von 1-10 auf der
„ich-bin-sauer-Skala“! Da war ein „Coffee to go“ genau das Richtige. Besonders das „to go“!
Ist es nicht schrecklich, dass in Deutschland alles „Englisch“ sein muss?
Warum nicht „Kaffee zum mitnehmen“? Egal wo und was man liest. Besonders doof finde ich es wenn es eigentlich gar nicht passt, aber hauptsächlich ein paar Brocken Englisch sind dabei. Traurig, traurig!!!
Wollte eine Kleinigkeit für meine Enkel mitnehmen. T-Shirt oder Strampler mit einem niedlichen deutschen Satz. Keine Schanze, alles nur englisch! Weil’s ja so viel „cooler“ ist…
Aber weiter im Spreewald. Wir sind dann ein Stück gefahren und haben uns ein wenig verzettelt, doch genau das war unser Glück.
Erst sind wir diesen netten Herrn begegnet; Herr Kuhn der Kahnfahrer! Von dieser Anlegestelle aus gab es keine regulären Fahrten mehr. Es war ja auch schon Nachmittag.

Herr Kuhn wartete auf eine Gesellschaft die seinen Kahn gemietet hatte. Laut seiner Aussage wäre für uns noch Platz. Wenn die Leute es genehmigten. Gesagt getan, als die Gesellschaft ankam, legte ich mein mitleidigstes Dackelgesicht auf fragte ob wir mitdürfen. Wir würden uns auch fast unsichtbar und vor allem unhörbar machen. Sie nahmen uns mit! Wir saßen ganz vorne und die Geburtstagsfamilie zu unserem Rücken. Eine sehr nette Gesellschaft. So sehen die O-Deutschen "Condolas" aus! Links im Bild ein Heuhaufen. Dann sind wir losgefahren. Vorher gab es noch ein wenig „Spreewald Unterricht“ von Herrn Kuhn. Er erklärte wieso der Spreewald entstanden ist. An diesem Punkt habe ich meine Blamage des Tages abgehakt. Ja… manchmal denke ich um drei Ecken und merke erst was ich gesagt habe wenn es schon draußen ist. Und zwar; H.K. sagte uns, dass die Spree auf 10Km nur einen Zentimeter an Gefälle hat und daher es den Spreewald gibt. In diesem Moment dachte ich Denglisch: spread = verteilen und sagte: „ach, deshalb heißt es Spreewald weil die Spree sich hier spreet.“ Ups… na ja… schäm, schäm. Darauf sagte H.K; ja, „so kann man‘s auch nennen.“ Und dann haben wir alle herzlich gelacht.
Balsam für die Seele! Beim Schleußen öffnen. Musste mir die Fahrt verdienen! Und weiter... So habe ich doch noch den richtigen Spreewald kennengelernt! Zwei Stunden bis zu einer Gasstätte und zwei Stunden wieder zurück.
Ein unvergleichbares Erlebnis! Es war wie im Traum… und doch ganz anders! Eher wie geräuschlos über einen Spiegel zu gleiten. Merkwürdig den Himmel einmal über und unter sich zu erleben. Das ganze durch ein einmalig schönes Spätsommerwetter gekrönt.
Wieder einmal kann ich nur Fotos zeigen, die Atmosphäre die dort herrscht kann man nicht vermitteln. Doch vielleicht habt ihr Lust bekommen und unternimmt selbst mal einen Ausflug zum Spreewald.
Viel Spaß und liebe Grüße!

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