Donnerstag, 18. Dezember 2008

Vögel, Tiere und Menschen



Am vergangenen Wochenende habe ich Bretter für Regale aus dem Baumarkt geholt. Dabei fiel mir ein, dass eine der Vogel Futterstation ziemlich hinüber ist. Kurzentschlossen habe ich zwei Bretter mehr mitgebracht und eine neue gebaut. Ihr könnt das Resultat sehen! Ja, die Eichhörnchen haben sich gefreut!
Im winter die Vögel füttern ist hier (besonders bei Kurt) ein großes Thema. Als wir vor ein paar Wochen Futter kaufen waren, hat es mich fast umgehauen! Ich glaube es waren acht oder neun Säcke. Aber keine 10 Kg. Säcke… es ging auch nicht alles auf einmal in unseren Passat… und was üblicherweise dafür ausgegeben wird, kommentiere ich hier nicht.
Es ist aber auch schön, aus dem Fenster zu schauen und den vielen Piepmätze zuzusehen. Inzwischen habe ich schon ein größeres wissen über kanadische Vögel und wie sie heißen, als ich jemals über die deutsche Vogelwelt hatte. In NRW hielt ich Fischreiher für Störche…
Zurück zu unsere Vogelfütterung; Das Lustige ist, dass obwohl sich hunderte von Vögel täglich bei uns ernähren, ca. 80% vom Futter die Eichhörnchen fressen! Aber auch das ist mit einkalkuliert. Es sind immer mindestens ein halbes Dutzend oder mehr die herumspringen. Natürlich findet unser Nachbar das Ganze gar nicht so lustig und so kommt es schon mal vor, dass er seine Flinte nimmt und die Eichhörnchen, die auf seinem Grundstück sind, ein wenig reduziert. Aber so ist das hier in Kanada mit der Nachbarschaft; er akzeptiert dass wir die Macke haben sie zu füttern. Wir akzeptieren seine Macke, dass sie ihm zu viel werden. Er schüttelt den Kopf, wenn Kurt sein Gemüse und Blumen, ohne vorher eine Schnurr zu spannen und Abstand messen, pflanzt. Kurt schüttelt den Kopf, wenn bei Ihm jedes Blatt am Baum in ein geordneten Platz einwachsen muss. Ansonsten versteht man sich sehr gut. Jeden Morgen bringen wir ihnen unsere Tageszeitung nachdem wir sie gelesen haben. (Kurt liest, ich mach das Soduko.) Wenn ich Werkzeug brauche, dann hole ich es vom Nachbarn. Wenn sich im Hause einen Tag lang keine Bewegung zeigt, geht man rüber und fragt ob alles in Ordnung ist. Ansonsten, kann man tun und lassen was man will, keiner regt sich auf oder tratscht, das gibt es hier nicht.
Auch Fremde auf der Straße, sind sehr aufmerksam und fragen lieber dreimal umsonst ob Hilfe gebraucht wird. Wenn man im Schnee oder auf Eis von der Straße abkommt, dauert es nur ein paar Minuten bis Jemand kommt und Hilfe leistet bzw. abschleppt. Ich bin mir sicher, hier braucht man kein ACE oder ADAC.
Heute z.B. war ich ein paar Fotos schießen. (Siehe nächster Eintrag im Blog) Habe das Auto am Straßenrand stehen lassen und bin ein Stückchen zu Fuß um zu Fotografieren. So lange ich die Kamera sichtbar hatte, fuhren alle nur Vorbei. Sobald ich die Kamera in der Tasche hatte und weiter meine Wintermotive suchte, hielten die Leute sofort an um nach zu sehen ob ich Hilfe brauche. Ist das nicht schön?
Demnächst werde ich bestimmt auch ein paar Bluejays oder Kardinale am Buffet im Futterhäuschen mit der Kamera erwischen! Bis bald!

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