Dienstag, 4. Oktober 2011

Die alte Mühle

Heutemorgen musste ich nach Arva (ein Ort in unserer Nähe) um Mehl zu kaufen. Natürlich kann ich auch Mehl im Supermarkt kaufen, doch wenn ihr diesen Post gelesen habt, dann würdet ihr es ganz bestimmt genauso machen.
Hiermit lade ich euch ein, mich im Nachhinein zur alten Mühle zu begleiten. 
 Schon die Einfahrt verspricht Idyllic.
 Ich backe regelmäßig unser Brot. Früher mit den Händen und Fleiß geknetet, heute mit einem Brotbackautomat. 
Meine Mischungen mache ich selbst, an Auswahl mangelts nicht. 
 So sieht die Mühle aus...
 ...und das ist ihre Geschichte:

Arva Flour Mills, in Arva, Ontario, am Ufer des Medway Creek, ist Kanadas älteste kontinuierlich arbeitende Wasser angetriebene Mühle und vielleicht die älteste in Nordamerika.
              Die Mühle, im Jahre 1819 gegründet, zeigt die riemengetriebenen Mühlen. Gebaut durch Tauschhandel und ein wenig Geld auf den damals Martins Creek (Bach). 
              Damals gab es Arva noch nicht. Der Ort hieß St. John, eine britische Kolonie von Ober-Kanada. Der Ort bestand aus einer kleinen Siedlergruppe. Im Jahr 1869 kaufte Jacob Hawkins St Johns Mühle für 5075 $. Er war in Devon, England geboren und absolvierte seine Lehre bei seinem Vater, George Hawkins. 
              Bis in die frühen 1880er Jahren, war das Bargeld sehr knapp, so wurden Gegenstände für Mehl getauscht.          Aufzeichnungen zeigen, Hawkins akzeptiert Bezahlung in Form von Rüben, Schuhen und Stiefeln. Die Arbeiter bekamen einen Tageslohn von 1,50 $ pro Tag. 
         Um 1912 wurden die Mühlsteine ​​durch Walzen-System ersetzt. Im Jahre 1919 schloss Hawkins seine Mühle an der Öffentlichen Stromversorgung an.
Im selben Jahr verkaufte Hawkins die Mühle und zog mit seiner Tochter Minnie nach (London, hier in Kanada).
Eine neue Partnerschaft zwischen den Besitzern, entwickelte sich durch die Heirat von H. Templeton's Tochter Lila und Clarence Scott.
Beide Familien zogen im Jahr 1919 in die kleine Ziegel Mühle, die auf dem Grundstück Stand.
Die Mühle hatte eine Produktionskapazität von 30.000 Pfund Mehl pro Tag in 100Pfund Säcken. McCormick‘s Imperial Cone Division in London war der Hauptabnehmer. In 1985 überlebte die Mühle einen tiefen Einschlag, als McCormick’s wegen Werksverlagerung als Kunde wegfiel. 
         Lilas einziger Sohn, Harold, übernahm die Mühle im Jahre 1967, als sein Vater nach 48 Jahren in den Ruhestand ging. 
           Heute wird die Mühle weiterhin von Mike Matthews, die vierte Generation der Familie Scott, betrieben. 
          Noch heute, erinnert das ständige Surren der Wasserkraft betriebene Turbinen, dass dies nicht nur eine weitere hübsche und veraltete Mühle ist. 
          Die mahlt nahezu auf die gleiche Weise wie in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Halb auf Wasserkraft, der Rest auf Strom.

 Mike, der Besitzer Zeigte mir ein Teil der Mühle.
Die eigentliche "Mühle" ist eine Etage höher, und wird von hier aus angetrieben. Dort durfte ich aber aus Vorschriftszwecken nicht hin.

 Der kleine rote Anbau ist der Laden... ihr könnt euch nicht vorstellen, wie gerne ich hier einkaufe.
 Alles was es an Mehlsorten und Körner gibt, gibt es hier.
 Auch Nudeln und hausgemachte Marmelade.
 Bohnen, Gewürze, Honig, Trockenfrüchte... Das ist es einfach Wert, es dem Supermarkt vorzuziehen!
 Das passende Auto dazu.
 Geht man hinter der Mühle, sieht man das.


 Vorm Parkplatz der Mühle, kommt erst noch der Bach und die dort lebenden Gänse und Enten.
Mit scharfen Feder...
 ...oder auch mit unscharfen Feder.
 Ach ja, zur Aufklärung habe ich auf dem Rückweg noch ein paar Fotos geschossen. Es geht um meinen letzten Eintrag. Da war nähmlich nur das Foto vom Sojabohnfeld und meine Beine aktuell... die anderen Herbstfotos waren vom letzten Jahr.
Ja, bei uns ist der Herbst auch noch nicht soweit.
Hier ein brandaktuelles Foto von heute. Soja Braun, Wald im Hintergrund fängt erst an sich zu verfärben.
 Hier kann man es auch deutlich sehen... obwohl die meisten Kühe schon braun sind.
 Ach, und aus meinem Blog überhaupt nicht weg zu denken... Ja, die Aasgeier sind auch noch da!
 Wieder Zuhause angekommen, kommt mein Weißmehl in einem großen Eimer, dann kommt Zusatzmehl und beliebige Körner hinzu, alles gut gemischt und meine Brotbackmischung ist fertig!
 Und ich habe mir ein leckeres Stück Brot mit Butter und leckeren kanadischen Hönig verdient!
Mit vollem Mund:
Ganz liebe Grüße und ich hoffe ihr habt den kleinen Ausflug an diesem herrlichen Tag, mit mir genossen!

20 Kommentare:

  1. ooh Ela von Technik verstehe ich nicht viel, von Kühen und Geiern auch nicht so richtig, aber das was ich da in dem Laden erkenne, das erregt schon meine Aufmerksamkeit...lecker sage ich da und dein Brot mit Honig, noch viel mehr lecker...mmm...lass es dir immer gut schmecken, das wünscht die Geli

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  2. Wow, liebe Ela. Nach diesem tollen Post darfst du auch mit vollem Mund schreiben, laach. Das gibt es sicher auch nicht oft, einen Familienbetrieb in der vierten Generation. Der kleine Laden sieht so urgemütlich aus, da kann ich gut verstehen, das du am Supermarkt vorbei fährst. Und das alte Auto ist einfach ein Traum. Hach, ich gerate ins Schwärmen. LG Inge

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  3. Nicht das die Tastatur vom leckeren Honig verklebt ist. Magst Du mir das Brotrezept bitte emailen, das sieht richtig lecker aus! Tolle Sachen habt Ihr bei Euch in der Gegend, wuerd ja zugerne mal gucken fahren...
    Knuddels,
    Sue

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  4. Hallo liebe Ela, natürlich - keine Frage - solch eine nostalgische - aber funktionierende Mühle ist einfach unschlagbar - die Stimmung und die auch des Ladens wirkt unweigerlich fast wie aus einer anderen Zeit. Mehl ist so kostbar und so wie Du es verarbeitest sogar immer wieder ein "Kostbarkeit".....ein Stück Wurst obenauf....für mich - so als echter Hovawart - wäre es ein absolutes Leckerchen ;-)
    Heute mal wieder einen sehnsüchtigen Gruß über den Altlantik zu Dir....die nächsten Tage wird es wohl kühler und der Herbst zieht auf!
    Wuff und LG
    Aiko

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  5. Hallo liebe Ela,
    es ist interessant zuzusehen, wie Körner zu Mehl gemahlen werden. Der Laden lädt richtig zum kaufen ein. Da kann ich verstehen, daß Du diesen Laden dem Supermarkt vorziehst.
    Ich backe auch Brot selber, aber Schwarzbrot. Nicht regelmäßig aber öfters.
    In Dein Brot mit Honig möchte ich jetzt auch schon beißen.
    Liebe Grüße Ingeburg

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  6. Hola liebe Ela,

    danke dir für den wundervollen Blog-Post. Ein schöner Ausflug so wie tolle Geschichte (für mich). Da würde ich mein Mehl wahrscheinlich auch kaufen und den Laden jedes Mals aufs Neue durchstöbern. Klasse!!

    Ich backe hier auch öfters mein Graubrot, denn ansonsten stehen sie hier ja auch auf ihre Weißbrote, und irgendwie kann man das als Deutsche dann doch nicht ständig essen. Dafür bin ich doch zu verwöhnt.

    ...und jetzt hab ich Hunger bekommen, also Frühstück machen :-)))

    Wünsche dir alles Liebe und sende allerliebste Grüße

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  7. Hallo Ela----- kann verstehen daß Du diesen Laden liebst! Ich bin in den Staaten(Osten) immer in solche Läden mit der Cousine gefahren - sie sind wirklich einen Besuch wert! Der erste dieser Art war ein Laden in Virginia- die hatte unter anderem diese Pottpouries- Smell of Christmas- der duftete im ganzen Auto dann .
    Tolle Bilder hast Du wieder gemacht- ich bekomme direkt wieder Lust mir den Indian Summer mal wieder im "Original " anzusehen-
    LG
    Elma

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  8. Liebe Ela, dieser Ausflug war herrlich! Der kleine Laden ist echt urig, ja, da würde ich auch gerne einkaufen gehen.
    Hihi, ich habe gestern auch "Mühlen"-Bilder bearbeitet, aber meine Mühlen sehen etwas anders aus :)
    Liebe Grüße,
    Kilchen

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  9. Liebe Ela,
    der Ausflug war herrlich.Dein Brot konnte ich leider nicht probieren.Schade ,ich habe schon gefrühstückt.Die Mühlenbilder erinnern mich an meine Kindheit.Mein Vater war Bäcker und Konditer und Gewerbelehrer in der ehemaligen DDR.Auf den Reisen (er machte Leiter für Jugendreisen )durfte ich oft mitfahren.Da haben wir viele Mühlen besichtigt.
    Und bei uns im Nachbardorf haben wir hier auch eine Mühle (die Birlin-Mühle )Dort habe ich auch schon gekauft.Da muss ich mal wieder hin.Ich backe aber nur noch Kuchen und dann mit Dinkelmehl.Das ist feiner im Geschmack.
    Ganz liebe Grüße und danke dass wir bei Deinem Einkauf dich begleiten durften ohne das schwere Mehl tragen zu müssen,Christa

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  10. Ja, ja, ja! Und wie ich diesen Ausflug genossen habe! Ach, wie schön, vielen Dank fürs zeigen :-) In so einem Laden würde ich auch furchtbar gern einkaufen... Und das Mehl würde ich auch jedem anderen Mehl vorziehen... Herrlich und alles so liebevoll eingerichtet und eben selbst gemacht. Toll!

    LG; dieMia

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  11. Vielen Dank Ela für die wunderschöne Reise mit den tollen Fotos. Wow....der Laden ist ein Traum, da wäre ich sicher Stammkunde.
    Ich bin so froh das ich deinen Blog gefunden habe :-))
    Wünsche dir einen schönen Tag ...lg Eva

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  12. Na dann guten Appetit. Das sieht echt zum reinbeißen aus. Was für eine schöne Mühle mit dem Laden dazu. Dies riecht bestimmt fantastisch.
    LG Sabine

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  13. liebe Ela,
    ja, es ist noch möglich nicht in dem großen Einkaufsmarkt ganz bestimmte Dinge zu kaufen, die Mühlenfotos sind interessant und schön….
    Hier gibt es das auch noch, an bestimmten Tagen ist so eine Mühle auch zur Besichtigung frei.
    das schöne dunkle Roggenbrot oder Dinkel sind sehr gesund...man kann sicher in diesem kleinen Hofladen verschiedene Mehlsorten kaufen...
    da wird einem erst bewußt, wie lang der Weg ist, bevor es auf den Tisch kommt!
    den Honig kann man statt dem weißen Zucker für viele Gelegenheiten zum Süßen nehmen, auch etwas aufgelöst zu Salaten,
    der Kalt geschleuderter Honig, ich denke das dieser in dem kleinen Mühlenladen verkauft wird, wird ohne Erwärmung geschleudert.
    Wenn der Honig bei der Gewinnung nicht erhitzt wird, ist der Honig besonders enzymhaltig und daher sehr gesund,
    und das brauchen wir alle " Gesundheit"...

    liebe Grüße Jasmin

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  14. Las imágenes son preciosas, gracias por compartir.
    te deseo una feliz semana.
    saludos.

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  15. Ach Ela, so einen schönen Ladem zum einkaufen zu haben ist ja purer Luxus! Das gibt es wirklioch nur noch selten.
    Mein absoluter Favorit ist aber der Aasgeier.

    Liebe Grüße,
    Pia

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  16. ...oh ja, da würde ich auch gern einkaufen, liebe Ela,
    eine tolle Fundgrube...

    lieber Gruß von birgitt

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  17. hach, Ela! Ich liebe solch nostalgischen Läden und ihre Geschichten!
    Du hast Glück, gleich so eine funktionierende Mühle in deiner Nähe zu haben. Das Brot schmeckt bestimmt sehr gut!

    Wünsche dir ein schönes Wochenende und
    LG Regina

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  18. Oh I love that shop where you can buy all the flour and other good ingredients. I can see from the prices too that they are much less expensive than buying good flour in the local supermarkets and small shops around that sell organic or speciality flours. I love to make wholesome bread but the right flour and ingredients can be so hard to find sometimes without going far.

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  19. Liebe Ela,
    schon vor kurzem habe ich hier gelesen und heute will ich endlich einen Kommentar hierlassen.
    Auf Mühlen bin ich heute auch schon in einem anderen Post gestoßen - und das erinnerte mich wiederum an meine eigenen Post vom Mühlen-Museum, wo wir letztes Jahr mal wieder waren.
    Wir haben selbst auch eine Getreidemühle (auf einem Schrank stehend) - vieles mahlen wir selbst, das schmeckt viel besser und ist viel gesünder.

    Daß Du in dem Laden gern einkaufst, kann ich mir sehr gut vorstellen! So etwas in der Art gibt es hier nur selten als alternativen Bio-Laden. Korn können wir aber auch im Reformhaus kaufen.

    Im Supermarkt kaufen wir auch nur das Notwendigste, Unumgängliche.

    Das ist ja interessant, daß ihr dort Sojabohnenfelder habt. Dann eßt ihr bestimmt auch oft davon? Vor allem, daß man an ihnen die Herbstfärbung auch erkennen kann.

    Viele liebe Grüße
    Sara

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  20. liebe Ela, als ich in Canada war, habe ich auch eine alte mühle besucht, aber die war nicht mehr in betrieb, aber sehr gepflegt und interessant ... ich würde auch lieber in deiner mühle einkaufen als im supermarkt! lg kri

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