Samstag, 18. April 2009

Können Aasgeier Glücklich machen?

Jetzt denkt Ihr sicher; oh Gott, sie wird doch nicht Aasgeier abschießen und essen? Nein! Aber um es besser zu erklären, muss ich wohl ein wenig zurück gehen.
Schon als Kind damals in Paraguay, war ich fasziniert von den Stundenlangen kreisen der Aasgeier am strahlend blauen Himmel. Jede freie Minute habe ich draußen verbracht. Aufgaben und Arbeiten waren auf dem Land und zu deren Zeit jede Menge vorhanden.
Doch zwischendurch haben wir auch gespielt und Blödsinn gemacht, bzw. mitgemacht. Unter anderem, haben wir gerne im „Piquete“ (Rinderwiesen) gespielt. Dort gab es nicht nur Gras, Unkraut, Hecken, Gestrüpp, Bäumen mit wilden Früchten Sümpfe und Bäche, sondern auch jede menge Abenteuer. Besonders alles was umher kroch und meist giftig war. All das eben, was man in andere Länder als Gefahren bezeichnet.
Wenn wir dann müde wurden, dann legten wir uns im Grass, erfanden Wolkenbilder oder schauten den Aasgeiern zu. Weit hoch im Himmel, immer wieder Kreise ziehen und das stundenlang. Wir überlegten und diskutierten, wie man einen fangen könnte. Wir sind ewig dagelegen und haben uns nicht bewegt, in der Hoffnung von den Geiern als tot erklärt zu werden und sich dann nähern.
Unsere nächste Chance war wenn geschlachtet wurde. Kaum war das Schwein oder Rind tot, da saßen sie auch schon auf dem nächsten Baum und warteten auf Abfall. Doch gefangen haben wir nie einen. Schießen oder Fallen stellen durften wir nicht, hätten wir aber auch nicht gemacht. Doch ich habe immer davon geträumt, einen zahm zu machen und gemeinsam zu spielen.
Was glaubt ihr wie Glücklich ich jetzt war, als mit dem letzten Schnee der schmolz, auch die ersten Aasgeier zurückkehrten.
Der gleiche ewig blaue Himmel wie in Paraguay und die ewig kreisenden Geier! Und das alles wenn ich hier aus dem Fenster schaue!
Kann ja sein, dass es unschöne Vogelkreaturen sind, aber desto schöner in der Luft! Sie können bis zu 6 Stunden ununterbrochen kreisen, ohne einen einzigen Flügelschlag. (Habe ich heute gelesen.) Ach ja, was ich auch noch lustig fand, sie pinkeln sich an den Beinen runter aus zwei Gründen; Kühlung und Bakterien Vernichtung.
Hier werden sie „Turkey Vultures“ genannt. (Truthahn Geier.) und zwar weil sie einen roten kahlen Kopf wie einen Truthahn haben. Sind aber nicht verwandt mit den einheimischen wilden Truthähnen die hier überall herum latschen.
Mein Vater nannte sie Immer; „die Gesundheitspolizei“. Dank eines sehr komplizierten Immunsystems, können sie alles fressen was Krankheiten und Seuchen verbreiten kann. Mit anderen Worte: Ein Nutztier! Und ihren Anblick macht mich glücklich!
Zu allerletzt muss ich Euch aber beichten, dass die Fotos leider nicht von mir sind. Ich bin heute zwar mit meiner Kamera hinterhergerannt, aber es war das gleiche Spiel wie schon vor fünfzig Jahren; Ich hab sie nicht erwischt!












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