Samstag, 26. Dezember 2009

Schachteln, Gans und Fackel!

Heute ist „Boxing day“ (der 2. Weihnachtsfeiertag). Es hat aber nichts mit „boxen“ zu tun, sondern Box = Schachtel. Natürlich wieder eine uralte englische Tradition, dessen Herkunft bis im Mittelalter zurückzuführen ist. Es heißt sogar, dass es schon aus der Römischen, bzw. Anfang der Christlichen Epoche stammt. Da befestigte man Metallbüchsen am 26. Dez. (damals St. Stephens Tag) um milde Gaben zu sammeln.
In Großbritannien und in allen Ländern wo dessen Krone herrschte, war es der einzige Tag im Jahr, an dem die Bediensteten frei hatten. So war es üblich, dass an diesem Tag die Küche kalt blieb. Es gab das, was am Vortag (eingeschachtelt) und las Art Buffet vorbereitet wurde. (Damals gab es noch keine Kühlschränke und Tupperware wurde erst ein paar Jahre später erfunden.) Im neunzehnten Jahrhundert, zur Victorianischen Zeit, holten die Angestellten/Arbeiter ihre Box mit einer extra Belohnung für einem Jahr gut geleistete Arbeit. So gibt es ein paar Theorien über den Namen. Genau kann man es aber nicht sagen.
Zur heutigen Zeit ist Boxing day immer noch ein Feiertag und inzwischen auch der größte Umsatztag in allen Geschäften. Was aber nicht anders ist als auf der ganzen Welt, sind die vielen und (angeblich) größten Rabatte des Jahres.
Auch ich habe mich heute von den vielen verlockenden und angeblichen Angeboten schon sehr früh aus dem Haus locken lassen. Na ja… was soll ich sagen… Einiges war schon ganz ok. Trotzdem nichts Weltbewegendes wenn man in einem Land lebt, in dem die Geschäfte immer das Eine oder Andere im Angebot haben. So zu sagen, wenn man was braucht, sei es Toilettenpapier, Steak, Mikrowelle oder Sofa… da muss man nur in den Flyers schauen und schon weis man wo was wann und wie viel.
Ein besonderer Spaß war eben, dass heute die Warteschlangen unendlich lang waren. So hielte sich meine Beute des Tages sehr in Grenzen und wir werden in den nächsten Wochen nicht unbedingt am Hungertuch nagen weil ich das ganze Geld ausgegeben habe.
Gestern, der 1. Weihnachtstag war so richtig jag (ich will keine schlechten Worte benutzen)! Möglicherweise habe ich im letzten Winter zu laut über unser Wetter geprahlt. In diesem Jahr haben wir das, was ich von Deutschland gewöhnt bin. Viel Grau und kein Schnee! Ab und zu fällt eine Idee… aber ich glaube die Tante Holle wird auch langsam alt. Gestern hatten wir den ganzen Tag Regen, Wind und sehr duster! Wie ich schon sagte; JAG!
Ach ja, ich vergaß zu erwähnen; Sonja und Familie sind doch nicht gekommen. Die Kinder sind beide krank und außerdem stecken sie im Umzugsfieber.
Heiliger Abend war sehr ruhig. Nur ein schönes Abendessen; gefüllte Gans mit allem Trallala. Trallala war lecker… Gans war nicht ganz durch! Was soll’s, wir haben uns ein paar Scheibchen abgeschnitten und gegessen. Zwischendurch musste ich Kurt ermahnen langsamer zu essen, da unsere Gans um ganz fertig zu braten ja noch im Ofen war.
Sollte ich demnächst Gäste zum bekochen haben, dann wäre es bestimmt empfehlenswert, vorsichtshalber jedem einen McDonald Gutschein unterm Teller zu legen…
Kann aber auch sein, dass ich zu spät angefangen habe. Ich wollte unbedingt mittags genau um 13:37Uhr in Strathroy sein. Das ist unser nächster Ort und die Olympische Flamme kam genau da durch. Das ist bestimmt etwas, was so eine alte Omi wie ich, nur einmal im Leben zu sehen bekommt. Es stand auch nicht auf meine (bisher noch nicht niedergeschriebene, aber gedankliche) Löffelliste. Und ganz unter uns… ich dachte nicht, dass mich sowas emotional bewegen könnte… war aber so!
Menschen standen an der gesamten Straße entlang und jubelten.
Es ging so schnell und war nicht leicht gescheite Fotos zu machen. Entweder war jemand davor, oder der Fackelmann war schon vorbei und ich hab ihn nur noch von hinten erwischt.
Aber immerhin… das olympische Feuer ging zwei Meter an mir vorbei! Wow!
Im Hintergrund das Rathaus. Liebe Grüße!

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