Heute geht es um mehr
als um eine Kuh, es geht um sehr viele Kühe! (Da stehe selbst ich weit im
Hintergrund.)
Mit diesem Beitrag,
möchte ich Euch zeigen, dass Kühe viel mehr produzieren als Milch.
Unser Nachbarsort „Ilderton“,
eine kleine idyllische Ortschaft, ist in den letzten 30 Jahren von ein paar hundert,
auf ca. 2000 Einwohner gewachsen. der Ort liegt ein paar Kilometer nördlich von
London und daher zu ein beliebtes Wohngebiet geworden.
In 2010 ist Ilderton
durch die Winterolympiade berühmt geworden. Das einheimische Eiskunstläuferpaar,
Tessa Virtue und Scott Moir haben sich die Goldmedaille erlaufen.
Im 2006 wurde die
Milchfarm der Familie Stanton, die schon seit 1930 ein Familienunternehmen ist,
gezwungen von einem Londoner Vorort nach Ilderton
umzusiedeln.
Laurie Stanton, seine
Frau Sandy und die vier Kinder, entschlossen sich, diese Gelegenheit war zu nehmen
und was „Richtiges“ auf zu bauen.
Einen effizienten und
umweltfreundlichen Milchbetrieb.
Hier stehen über
2000 Kühe.
Dreimal täglich
werden über 700 Kühe gemolken.
Kälber und Jungtiere
werden herangezogen. Als Züchter sind die Stanton inzwischen weltbekannt und als
Geschäftspartner sehr geschätzt.
Fotos von Muster-Zucht-Kühen schmücken die Wand.
Bei so vielen Kühen
bleibt, im wahrsten Sinne des Wortes, auch einen großen Haufen liegen.
Normalerweise wird es als Dünger auf den Feldern verteilt. Doch die Familie wollte
herausfinden, ob das durch anderen Nutzen zu
optimieren ist.
Die Ontario
Regierung hat für ein Biogas-Demonstrationsanlage-Projekt $2,5 Mio. investiert.
In Zusammenarbeit mit einigen Universitäten wurde die gesamte „Ku-Ka-Ke“ und Abwasser
der Farm, zu Biogas verarbeitet und Methangas erzeugt. Letztendlich aus dem was
normalerweise ein Abfallproblem ist, umgewandelt zum Vorteil für die Umwelt und
Gemeinde.
Zusätzlich werden
hier Abfälle von den großen Supermärkten verarbeitet.
Durch diese Prozedur
kann das Methan zur Stromerzeugung genutzt werden. Gleichzeitig der Dünger von
Krankheitserregern befreit, was wiederrum das Grundwasser sauber hält und als
Bonus ist das Ganze auch noch Geruchsfrei. Eben eine Landluft zum tief einatmen.
Die Farm kann 300
Kilowatt Strom erzeugen und hat die Fähigkeit, es auf 1,3 Megawatt zu bringen.
Ausreichend für alle 800 Haushälter Ildertons.
Weiter werden
Studien geführt um Mikroalgen (Chlorella) zu züchten um Öl zu erzeugen, das
dann wiederum in Biodiesel umgewandelt wird. Der Abfall dieser Algen ist ideal
zur Verfütterung, weil es einen sehr hohen Proteingehalt hat. Anschließend wird
die übrige Flüssigkeit gereinigt und als Trinkwasser für die Kühe verwendet.
Aufgrund dieses Verfahrens
schließt sich der Umweltkreis ganz ohne irgendeinen Abfall.
Stanton Farm ist die
größte Landwirtschaftliche Bioenergieanlage von sechs seiner Klasse in ganz
Ontario.
Doch bevor den Einwohnern
des Ortes ein ganz neues „Lichtlein scheint“ und der volle Nutzen gezogen wird,
stehen noch Verhandlungen für einen Vertrag mit Ontario Energie (Strom)
Erzeuger und Lieferant aus. Ist ja auch irgendwo nachvollziehbar; wer lässt
sich schon gerne die Butter vom Brot stehlen.
Nun habe ich mein
Bestes gegeben, Euch kurz und knapp mitzuteilen, was für eine geballte Energie
hinter diesem Projekt steckt.
Kein Wunder, dass
die Familie Stanton schon viele Preise und Auszeichnungen für ihr
außergewöhnliches und effektives Projekt bekommen haben.
Eine nennenswerte,
zukunftsorientierte, produktive und vor allem Umweltfreundliche Anlage.
Es ist nicht leicht
so viel Fachwissenswertes was man selbst erklärt bekam, in ein paar Worten
verständlich darzustellen.
Vor zwei Wochen war
ich dort. Sandy Stanton war so lieb mir einen Einblick zu schenken. Sie nahm
sich die Zeit, mich herumzuführen, herumzufahren und erklären.
Herzlichen Dank der
Familie Stanton!
Nun werde ich Euch
noch ein wenig durch Fotos erklären.
Die voll automatische Melkhalle.
Diese Kühe sind eben fertig gemolken worden.
Nicht überall darf ich als Besucherin rein, nur durch Fenster darf ich fotografieren.
Hier ist die Bedienungsanlage zur Milchkühlung. Diese wird umweltfreundlich mit Brunnenwasser gekühlt.
Gerade ist der Milch Transporter Track angekommen... wow, ein riesen Ding!
Mit Geländewagen durch den Kuhstall...
Links ist der Stall gerade leer. Die Kühe sind im Melkstall und während dessen wird die Seite gereinigt und hergerichtet.
Die beidseitigen Fenster der Anlage werden temperaturmäßig voll automatisch kontrolliert und bei Bedarf geschlossen oder geöffnet. Übrigens, das gesamte Heizsystem basiert auf eigene Bioanlage.
Die Hallen sind unendlich groß.
Futterlagerplätze.
Maschinerie und Technologie in allen Ausführungen.
Eines der drei Abfallbecken.
Hier wäre ich so gerne rein! Der Kälberstall, aber der unterliegt sehr stränge Sicherheitsbestimmungen des Gesundheitsamtes.
Dieses Bild unten, zeigt die anlage von oben. Das Foto stammt nicht von mir, es wurde mir nur freundlicherweise zur Verfügung gestellt.
Es ist ein Luftaufnahme der Farm. Ich wollte es euch unbedingt zeigen,
damit ihr eine Vorstellung von Größe der Anlage bekommt.
Um zu vergleichen;
Unten rechts, die Straße und große Wohnhäuser.
Der große LKW vor dem Gebäude neben der kleinen grünen Insel.
Ganz rechts, das Helle sind die Futtervoratskammern.
Im hintergrund die drei Abfallbecken.
Ganz links, die kleine Halle die quer steht, ist der Kälberstall.
ich war sehr, sehr beeindruckt und als ich die Farm verließ, machte ich noch schnell ein paar Bilder von der Straße aus.
Ein schönes Wochenende, ganz liebe Grüße und...
"Eine Kuh macht Muh, viele Kühe machen Mühe"!
Hier hat es sich gelohnt!