Nach 22 Jahren ist es für mich eine neue Erfahrung den Beginn dieser Jahreszeit wahrzunehmen.
Am vergangenen Wochenende, kreisten zwangsläufig viele Erinnerungen in mir, die mich traurig stimmten. Seit 1989 und bestehen unseres Vereins Club Paraguay e.V. in Deutschland, war ich zum ersten mal nicht bei der Jahresfeier anwesend.
Sogar im letzten Jahr habe ich es geschafft dabei zu sein. Zwar nur als Gast und nicht für die Organisation verantwortlich, aber ich war dabei und glücklich so viele liebe Menschen wieder zu sehen.
Dieser Feier wird seit her jährlich am letzten Wochenende im September veranstaltet. Es kommen Paraguayer, Deutschparaguayer, andere Südamerikaner und Menschen die sich dabei wohl fühlen.
Es ist mehr oder weniger ein Fest, das über das Wochenende geht. Paraguayische und Lateinamerikanische Musik. Kulinarisches aus unserer Heimat und vor allem Spaß, Spaß und nochmal Spaß.
Als Gründungsmitglied und viele, viele Jahre Vorsitzende, ist es ein Teil von mir geworden und wie ich es in diesem Jahr der Abwesenheit auch begriffen habe, wird es in meinem Herzen auch immer bleiben.
(Taschentuch…)
Wir hatten schon Jahre, da kamen bis zu 450 Personen aus ganz Deutschland an den Samstagabend zu unserem Fest nach Stebbach in BW.
Das bedeutete eine gute Vorplanung und viel Arbeit. So endete der Sommer ohne dass ich es mitbekam. Besonders die ganze Woche davor war immer sehr stressig und am Donnerstag reisten schon die ersten Gäste an.
Verteilt in Pansionen, Hotels und mit einem Schlafsack ausgerüstet übernachteten viele in der Festhalle selbst. Doch sehr viel Freunde und Verwandte übernachteten bei uns im Haus, weil wir in dem gleichen Ort wohnten.
Ich erinnere mich, an einem Jahr waren wir 34 Personen die bei uns Zuhause schliefen. Nicht das das Haus extrem groß war, ach was, wir Parauayer sind nun mal sehr begnügsam.
Es war immer so lustig. Manchmal kamen wir erst um 05:00Uhr morgens von der Halle, aber selbst dann gab es noch Absackerle und jede Menge Gelache. Das bedeutete drei Nächte ganz wenig Schlaf und nach und nach verzagte Stimme.
Doch immer am Sonntagmorgen nach dem Aufstehen, ging ich als erstes in der Garage und fand dort einen Korb mit Trauben direkt vom Kaiserstuhl, die liebe Freunde mitbrachten und dort deponierten.
Wir hatten an diesem Wochenende immer gutes Wetter ohne Ausnahmen. Das bedeutete am frühen Sonntagmorgen, Sonnenschein und Nebel… und so ist mir jedes Jahr, beim Trauben essen und endspannte Atmosphere, bewusst geworden; Es ist Herbst!
In diesem Jahr am verganenen Sonntag, hielt ich die Spannung nicht mehr aus und stöhrte den wohlverdienten Schlaf des aktuellen Vorsitzenden, um zu fragen wie es lief.
Ich muss zugeben, als er mir über den Verlauf berichtete, wurde es mir ganz anders.
(Taschentuch…)
Inzwischen habe ich schon mit vielen Freunden gesprochen und alle erzählten mir davon. Es war anscheinend wieder sehr schön und erfolgreich. Ich wurde anscheinend sehr vermisst und einige sagten zu mir; wir haben bis am Abend immer noch damit gerechnet, dass Du doch noch kommst, so als Überaschung.
(Taschentuch…)
Das Einzige was in diesem Jahr anders war, außer dass ich nicht dabei war; es regnete zum ersten mal.
Danke liebe Freunde! und ganz besonders dafür, dass Ihr den Verein weiterhin in Ehren hält!
Heutemorgen als ich aufwachte, war dichter Nebel hier und die Sonne versuchte sich durchzuschieben.
Ich zog mich rasch an, füllte meinen Mitnehmbecher mit Kaffee, nahm die Kamera und kreiste ein wenig hier in der Gegend herum.
Meine Stimmung entsprechend, habe ich Euch diese (etwas andere) Herbstfotos mitgebracht. Liebe Grüße!