Als Titel so eine doofe Frage… wir lieben das eine und
hassen das andere!
Und doch gehören sie zusammen wie der linke Fuß zum
rechten!
Ok, es gibt eine Minderheit die haben nur Arbeit um
ihr Geld auszugeben.
Ich muss arbeiten um Geld zu verdienen. Bis zum
letzten Jahr hatte ich einen drei-Tage-Job im Stoffladen ganz in der Nähe und
zusätzlich drei Haushälter zu reinigen. Hier ist es ein wenig anders als in Deutschland,
oder ganz besonders in Südamerika; Private Haushalte werden meistens nur alle
zwei, drei oder auch nur jede vierte Woche von einer Putzfrau gereinigt. Liegt
wohl daran das, erstens bleiben die Häuser viel sauberer, sind klimatisiert, es
werden keine Straßenschuhe angelassen und man macht viel selber. Zweitens verdienen Putzhilfen mehr als das doppelte
als z.B. im Laden stehen oder ähnliches.
So habe ich mich entschieden vorerst so viel wie
möglich Stellen zu finden.
Außer zwei die mir trotz meiner drei monatige
Abwesenheit geblieben sind, habe ich in dieser Woche noch drei Haushalte
hinzubekommen.
Es ist keine schwere Arbeit und ich kann es mir (meistens)
einrichten wie und wann ich will.
Heute hatte ich einen Neuanfang. Schönes neues Haus,
alleinstehende und berufstätige Dame, keine Haustiere… zumindest keine lebende!
Wenn ich wo anfange, dann mach ich erst sowas wie ein
super gründlicher Frühjahrsputz…
ha, mehr Stunden = mehr Geld!
Ich brauch keine teure Arbeitskleidung und muss mich
nicht Steilen, aber ich brauche meine Musik und es fühlt sich an wie
ein Tanz!
Mein kleines IPod kommt ins Glas (ohne Wasser) dann
ist es viel lauter, gibt einen besseren Sound von sich und meine Ohren bleiben
Stöpsel frei!
Da staunt sogar Kuh und Huhn!
Was ich hier auch sehr liebe, sind die Saugschläuche!
Die neueren Häuser haben sie meist alle. So wie Steckdosen sind Sauglöcher an
der Wand, dort werden die Schläuche reingesteckt, den Stromstecker daneben in
die Dose, am anderen Ende wird wie bei einen Herkömmlichen Staubsauger je nach
Bedarf das passende Teil oder Düse montiert und ab geht das Ding mit super
Saugkraft... so verschwindet der aufgesaugte Dreck in der Wand! Aber nein, der
bleibt nicht dort… sondert wandert durch Rohre in den Keller, wo es von einen
riesen Container aufgefangen wird.
Es ist so viel einfacher als immer so ein lautes und
brummendes Monster, das sich ständig mit den Möbeln anlegt, hinter sich her zu
ziehen oder vor sich zu schieben!
Es ist immer wieder interessant,
was die Geschmäcker
so sind.
Wie die Menschen sich einrichten und welchen Tick sie
pflegen.
So zum Beispiel hat die von heute das Haus voller
Vögel.
Gott sei Dank keine Echte, nur so als Schnick-Schnack.
So wie die Deutschen ihre Kuckucksuhr haben,
so gibt
es hier die Kardinalsuhr. Beides nicht mein Geschmack, aber ich
respektiere
den Geschmack anderer und außerdem… es gibt
schlimmeres.
Was ich auch sehr schätze, meine Arbeitgeber hinterlassen
niemals dreckiges Geschirr, dreckige Wäsche herumliegen, ungemachte Betten oder sonstige Unordnung.
Der eine Mann (ende Siebzig) saugt und wischt immer
unter den Betten, denn er meint es mir nicht zumuten zu können… nachdem ich
mich Zigmal mit ihm gestritten habe, lass ich es jetzt einfach geschehen.
Auch werde ich immer wieder aufgefordert mal eine Pause
einzulegen. Nur wenn ich sitze dann denke ich immer, was ich in der
Zeit schon alles getan haben könnte.
Natürlich gibt es auch Ausnahmen;
Neuer Job – Alleinstehen Dame 90 Jahre!
Riesengroßes altes Bauernhaus.
Einrichtung und Verschönerungskruscht besteht
nur aus hochwertige Antiquitäten.
Haus ist absolut sauber – alte Dame macht kein Dreck!
Alte Dame sehr, sehr pingelig!
Alle zwei Wochen putzen – aber, nur Samstag!
Begründung: Freitag geht sie zum Friseur und braucht
Zeit für sich!
Donnerstag ist zu früh, denn Dame will sauber (noch
sauberer) fürs Wochenende!
Ok… es gibt Schlimmeres und ich brauche das Geld!
Letzter Samstag – erstes Mal für mich.
Ach ja, ich soll nicht 4 St, sondern 5 St damit ich
nichts kaputt mache.
Als ich nach Staubwischer fragte, bekam ich ein halbes
uraltes zerrissenes Nachthemd von der Dame!
(Ich rief Kurt an und bat ihm, mir schnell was aus
diesem Jahrhundert zu bringen.)
Ornamente auf Fenstersims müssen vom Staub befreit
werden, nur… ich darf die gestärkt, gebügelt und leicht in
gleichmäßigen Wellen hängende Gardinen nicht anfassen…???
Ich muss vorsichtig meine Hand und Arm wie eine
Schlange
dahinter schleichen und Staubwedeln…!
(Zwischendurch bin ich runter in ihrem Keller,
nur so… mich mal umschauen und um mich
zu vergewissern, ob sie nicht doch Foltergeräte
für Putzhilfen die was kaputt machen hat.)
Der Hammer:
In einigen Räumen, Küche, Flur liegt kein Teppich.
Also, saugen und wischen!
Ich fragte nach einem Wischmob, einen harmlosen
Wischmob…
da sah ich ihn… nicht den Mob… dieser Gesichtsausdruck!
Sie gab mir das, was vor sehr vielen Jahren zwei
dunkle Gästehandtücher waren… heute
zwei abgewetzte und ausgefranste Lappen!
Damit soll ich auf den Knien den Boden wischen.
In diesem Moment wurde mir klar;
Am Tag als die Sklaverei abgeschafft wurde,
hatte die Dame nicht die Zeitung gelesen!
Darauf bot ich an, das nächste Mal einen
Mob mitzubringen… nix da.
Ich erklärte von der Existenz dieser tollen
Teile… so mit Mikro-Dingsbums, in allen Ecken…
Nix da! Also auf die Knie!
Das tat ich dann auch schön brav… die 2m² wo ich
wusste
Sie kann mich aus dem Wohnzimmer sehen…
Alles andere; Lappen auf den Boden und
mit Fuß ein bisschen hin und her gewischt… Bääähhh!
Ansonsten ist sie ja ganz lieb und hat mir sogar einen
Sandwich und Tee gemacht, (selbstverständlich die Zeit abgezogen!)
Ja, so sind Menschen unterschiedlich, es gibt solche
und solche, aber solche sind eher die Ausnahme!
Was mir ganz besonders an diesen Job gefällt, und ja,
ich muss mir noch einige mehr suchen um finanziell klar zu kommen, aber das Schöne;
Immer wenn ich auf der Uhr schaue, rechnet mein Hirn
automatisch die Zeit in Dollars um!
In diesem Sinne; das Leben geht weiter und ich mittendrin!
Ganz liebe Grüße!