Ich vermisse wie Du mich an den Haaren zu deinem Gesicht gezogen hast um zu schmusen.
Ja, ich vermisse sogar Deine Bockigkeit wenn Du müde bist. Kannst stundenlang gegen dem Schlaf kämpfen. Bist Du endlich eingeschlafen, wirst wegen jedem Schiss wach und das Spiel beginnt von vorne.
Seit ich Jake nicht mehr um mich habe ist es so ruhig geworden… Was der kleine Finn an Motorik hat, besitzt Jake an Gebabbel!
Samstag vor einer Woche, als Sonja in St. Lous war, habe ich Jake zu seinem Baseball Verein zum Training gebracht. Da auch Finn dabei war und gerade mal für ein paar Minuten schlief, blieb ich ein wenig weiter entfernt von dem Geschehen. Jake verließ mittendrinn sein Spiel, um mir einen kleinen gefunden Stein zu bringen. Oh ja, ich vermisse Dich!
Ich erklärte ihn nochmal, dass er dann nicht so ohne weiteres zurück kann, wenn ihn das Heimweh packt. Doch er blieb standhaft.
Sonja packte seinen Koffer, suchte seinen Reisepass heraus und setzte noch ein Schreiben auf, damit die an der Grenze mich nicht noch als Kindesentführerin halten…
Ich sagte zu Sonja und Scott; dieses Mal werde ich Euch nicht so sehr vermissen, denn ich nehme einen Teil von Euch mit mir.
Spielsachen, Klamotten, Schuhe, Gummistiefel, Hut, Mütze und Kind im Auto verstaut… hab mich von den restlichen verabschiedet… dann ist das geschehen, wovor ich Angst hatte, es würde 600Km später passieren… Jake bekam Panik und fing an zu heulen. Mama soll mitkommen! Wir haben ihn beruhigt und gesagt, dass er nicht mitkommen muss.
Na gut… Spielsachen, Klamotten, Schuhe, Gummistiefel, Hut, Mütze und Kind wieder raus aus dem Auto… Fritz (das Auto), Elfriede (die Sau) und ich, sind alleine Heimgefahren.
Bevor Ihr auf dumme Gedanken kommt, dass ist Elfriede die Sau. Die arme hatte bei ihrem Vorbesitzer kein schönes Dasein… Jetzt hat sie ihren Aussichtsplatz und darf immer mitfahren!
(Zufall, dass sich die kanadische Fahne vom Supermarkt gegenüber spiegelt.)
Zurück zu meinen „Vermissen“…
Sonja, auch wenn Du mir weismachen wolltest, dieses Fröschchen sei in meinen Haaren, nachdem es wegsprang und verschwand. Ich bekam fast einen Herzinfarkt weil ich es wirklich glaubte… danke für die schöne Zeit mit Dir und deiner Familie! Es war so schön.
Als ich zur Grenze kam, staute sich der Verkehr schon vor der Brücke. Zurück nach Kanada brauche ich kein Visum, habe ja meine Daueraufenthaltsgenehmigung. (Die sind auch nicht bewaffnet und wollen nur wissen ob ich Zigaretten und/oder Alkohol dabei habe.)
Aber es dauerte genau 45 Minuten wegen Stau. Ja, das kennt man sonst nicht.
Sehr langsam über die „Blue Water Bridge“, unten links fängt der Huronsee an und rechts ist schon Kanada. Es ist neblig… so auch meine Stimmung.
Noch drei Autos vor mir, das Schild “Welcome to Canada“ leuchtet, die Fahnen wehen… da ist es mir so ein wenig emotionsmäßig überkommen. Die Zeit verging so schnell… ich freu mich auch wieder Zuhause zu sein… meine Gefühle hüpften hin und her… da half nur noch eins; lateinamerikanische Musik, Laustärke XXL!
Weißt Du noch Karin? Der Song „No hay medicina como las piernas de carolina“, den wir unterwegs immer und immer wieder spielten und dabei herum gezappelt haben wie die bekloppten?
Es ist trotz schöner Urlaub, schön wieder Zuhause zu sein. Ich glaube Kurt freut sich auch!
Demnächst gehen wir Richtung Norden für ein paar Tage, dort wo die vielen, vielen Seen sind! Darauf freue ich mich schon.
Und in Juli kommt Sonja und Familie zu uns.
Bis bald meine Süßen!
Heute habe ich schon gearbeitet, bin aber früher nachhause weil ich so Halskratzen und Hustenreiz habe. Morgen (Dienstag) werde ich meine Hausfrauen Pflichten nachgehen und Putzen, waschen, usw.
Aber jetzt erst mal ins Heierbettchen!
Seid ganz lieb gegrüßt!