Im Handumdrehen ist alles vorbei. Die Welt dreht sich weiter und raubt
uns die Zeit. Umso wichtiger sind die schönen Momente, die man im Herzen
behält. Eine Woche ist inzwischen vergangen, dass ich meine Lieben um mich
hatte. Aber wie gesagt, es geht eben weiter. Jeder hat seine Verpflichtungen,
die sich nicht einfach ignorieren
lassen. Heute ein kleiner Bericht von der letzten Woche. Für ein paar Tage war
es richtig Winter.
Samstag vor einer Woche, sind Sonja und ich nach London rein. Wir
wollten so gerne zur RV-Show (Wohnwagenmesse). Als wir hier los sind, war es
zwar sehr kalt und windig, doch die Sonne schien. Nach ca. 15Km kamen wie in
die berüchtigte Wetterzone. Eigentlich war es sehr waghalsig weiter zu fahren.
Schneesturm vom feinsten. Sicht manchmal knappe 15Mtr. Anstatt 40Min, dauerte
die Fahrt 2Stunden.
Endlich angekommen, hatten wir einiges zum Staunen. Campen ist in
Nordamerika sehr, sehr groß… und so sind auch die meisten Camper.
Ok, es gibt auch eine riesen Variation. Angefangen von den kleinsten
Minicamper bis hin zu ½-Mio-$-Busse.
Mein Interesse ging mehr in Richtung Kleine Motorisierte Camper. Wollte
einfach nur mal sehen, wie die so ausgestattet sind. Ok… es ist ja nur ein
Traum, aber mehr kann ich mir eh nicht leisten. Trotzdem, diesen Traum habe ich
auf der Show am Nagel gehängt… ja, ja, man ist da sehr eingeengt. Dann kommen
noch weitere Nachteile hinzu wie, immer alles einpacken und absichern um die
kleinsten Fahrten zu erledigen… da ist ein Camper zum abkuppeln doch viel
Praktischer. Besonders, wenn man/frau vorhat darin zu wohnen… zumindest für ein
paar Jahre oder so.
Ok, ich zeig euch wie diese riesen Dinger von innen aussehen… für mich
hat das nicht mehr viel mit „I’m going camping“ zu tun, sondern eher mit „I’m taking
my residence for a spin“!
Aber, interessant ist es schon, bedenkt man, dass die
Besitzer meistens ein Rentnerpaar ist. Also; wer braucht 4 Fernseher im und am
Camper? Oder, ein Bad mit zwei Waschbecken? Eine angeschlossene Terrasse?
Oder, doch mit eingebauter Garage die sich in ein zweites Wohnzimmer
verwandeln lässt?
Als wir mit staunen fertig waren, rein- und raus klettern und eine Tüte mit jeder
Menge an Prospekten unterm Arm zurück zum Auto gingen, schneite es in London immer
noch. Ich musste raus um zwischendurch die gefrorenen Scheibenwischer vom Eis
befreien.
Es dauerte nicht lange, als wir aus der Stadt waren in Richtung nachhause,
war auch die Sonne wieder da.
Nur, der Wind blies den trockenen Schnee… und das ist zwar bescheuert,
aber bei so einem Wetter denke ich immer an Paraguay.
Blauer Himmel, Sonnenschein und Staub… nur hier ist der Staub Weiß!
Auf der Motorhaube schmälzte das Eis nicht.
Als wir zuhause ankamen, hieß es; „hier schien den ganzen Tag die
Sonne.“
In dieser Nacht hatten wir durch den starken Wind -35º! Der Fluss war
zugefroren.
Am Montagmorgen sind Sonja und Co. wieder zurück nach Cincinnati. Die
plötzliche Leere und Stille ist für mich immer ein wenig schmerzlich. Aber, das
Leben geht ja weiter!
Dienstag als ich zur Arbeit ging, sah es dort so aus…
…es war so kalt, dass sich sogar die Eiszapfen
aufhängten!
Am Mittwoch sind wir zum Arzt und anschließend ein wenig in der Gegend
herum gefahren. Kurt war drei Wochen nicht aus dem Haus.
Hier ein paar Bilder.
Am Donnerstag, wieder auf Arbeit.
Und auf dem Weg dorthin.
Donnerstagnachmittag und Freitag war ich kurz vor einen
Nervenzusammenbruch!
Ich habe Wäsche gewaschen (die Maschine steht in der Küche), als ich es
im Bad gluckern hörte.
Ach du Sch….! Das Wasser von der Waschmaschine lief nicht ab, sondern
kam in der Toilette und Badewanne hoch. Doch es kam nicht allein… es brachte
jede Menge an unschönen Bemerkungen mit sich!!! Dann schwappte auch noch die
Toilette über und ich tat es fast auch!
Ich erreichte die Hausbesitzer, die wiederrum erreichten die
Abpumpfirma, die wiederrum versprachen am nächsten Mittag (Freitag) hier zu
sein.
Ja, ja… wir haben hier nicht nur den berühmten gelben „School Bus“,
hier gibt es auch den „Stool Bus“… der die Klärgrube auspumpt. (Wenn ihr das Bild heranzoomt, könnt ihr den Slogan lesen.)
Pünktlich war der gute Mann hier, die volle Grube wurde ausgepumpt, wieder
geschlossen und unter der nassen, matschigen Erde Schaufel nach Schaufel wieder
versteckt.
So erleichtert und glücklich war ich… doch als ich im Bad nachsah, hat
sich dort nichts bewegt. Alles war noch da und schwamm mir glücklich zuwinkend in der
Badewanne. Das war der Moment wo ich nervlich fast durchdrehte. Gut dass meine
Freundin mir letzte Woche zwei Zigaretten für den „Notfall“ da lies… oh ja! Eine
davon (b)rauchte ich. Dann ging ich wieder zu dem Hausbesitzer rüber und wir
versuchten es erst mit dem berühmten „Gummi-Knüppel“ – nichts.
Also, draußen wieder alles auf schaufeln und die Verstopfung ein für
allemal zum Laufen bringen. Nach ein paar Stunden war es soweit, endlich „Rohr
frei“! Mir kamen die Tränen vor Freude, ich konnte wieder Flüssigkeit zu mir
nehmen, denn die Freiheit diese später zu entsorgen, war wieder da!
Gestern Samstag hatten wir Sonnenschein pur und das Thermometer kletterte
auf +13º! Der Schnee ist total weg und heute springen die Chipmonks Charlie,
Rotarsch und Co. im Garten um die Wette! Life is good!
Herzliche Grüße!