Mittwoch, 20. Februar 2013

Das ist Rambo...

…so wie in „RAM-boh-eh“!
Ok, ich bin eine Freu und ich bin 60. Autos sind für mich Nutzgegenstände und brauchen nur zwei Eigenschaften; Zuverlässigkeit und Komfort.
Aber wer kann davon schon genug bekommen?
Es ist mir auch total klar, dass viel mehr davon, auch viel mehr Kohle verschlingt.
Doch hat man (frau) die Gelegenheit und bekommt so eine Gelegenheit quasi auf Rezept und die Gegnerische Versicherung zahlt es… 
na dann kann es auch nicht zu viel davon sein.

 Aber kurz die Geschichte von vorn.
Letzte Woche hatte Kurt einen Autounfall. 
Ihm ist G.s.D. nichts passiert,
aber dafür hat Fritz einiges abbekommen.
Glück war, dass eine Zeugin zum richtigen Zeitpunkt 
am richtigen Ort war.
Ein junger Kerl nahm ihm die Vorfahrt 
und knallte voll drauf.
Fritz musste gestern weg um sich eine plastische (blechische) Chirurgie zu unterziehen.
Als Kurt in der Werkstadt war, holte ihn der Typ von der Autovermietung mit Rambo ab.
Kurt wusste von meiner Leidenschaft für große Pick-ups 
und fragte ob dieses Auto auch zu vermieten sei.
„Na klar“ war die Antwort.
 Und so kam er zu uns. 
Ok, Autovermietung ist hier nicht mit Deutschland zu vergleichen. Ich erinnere mich, immer wenn in Deutschland ein ehemaliges Fahrzeug von mir in die Werkstatt musste, bekam ich ein Ersatzfahrzeug, wobei man das „Ersatz“ lassen konnte, dafür das „Fahrzeug“ getrost streichen durfte… dann auch noch mit Werkstattlogo… vor dem einsteigen musste ich mit meinen langen Beinen immer überlegen; „wie ging noch schnell der Trick sich in eine Brezel zu verwandeln“?
Rambo hat mehr PS unter der Haube, 
als Km auf dem Tacho!
 Ehrlich, das Teil ist Brand neu!
Das sind nun meine Bilder. Wetterbedingt nicht so strahlend, denn hier wütet gerade ein heftiger Wind und die gefühlten bei -19 Grad!



Jetzt muss ich zur Arbeit.
Rambo ist Rambo, Pflicht ist Pflicht!
Herzliche Grüße!

Dienstag, 19. Februar 2013

Ich gehe fremd :-(


Lieber Fritz,
ich gestehe, dass ich dir untreu bin.
Es tut mir auch wahnsinnig leid, doch als der Andere vor mir stand, ist es um mir geschehen… wow so wie der gebaut ist, dieser Body… mir war sofort klar, der leistet viel mehr als du jemals konntest.
Ich bekam weiche Knie und war einfach 
nicht mehr zu bremsen.
Ok, es ist vielleicht ein wenig unfair, nur weil du neulich mächtig was auf die Schnauze bekommen hast und jetzt im Krankenhaus bist, aber was soll ich tun; 
the show must go on.
Meine Güte, seit wir uns kennen war ich dir treu, ich bin es gewissermaßen immer noch… nur... der Neue, ich nenne ihn  „Rambo“, er ist ein richtiger schicker Draufgänger.
Er ist so kraftvoll und doch verspielt.
Nichts für ungut, aber sein wir doch mal ehrlich, trotz deiner Größe hast du so einen gewissen Charme und einen leichten femininen Hauch was dich so liebenswert macht, doch Rambo ist anders. Rambo ist ein purer Macho mit fein geschliffenen Eigenschaften, ich genieße einfach die Tage mit ihm in deiner Abwesenheit.
Am liebsten würde ich mit Rambo einen Kurzurlaub machen, vielleicht können wir zu Sonja fahren. Einfach so, um ihn herum zu zeigen, oder ein wenig mit ihm angeben. Wir wissen aber nicht wie lange du wegbleibst.
Lass mich nur noch eins sagen; Rambo ist nur eine kurze Affäre und sobald du wieder zuhause bist, wird er aus meinen Leben verschwinden als wäre nichts gewesen und ich bleib dir wieder treu. Versprochen!
Doch bis dahin lass mir meinen Spaß. Ach ja, Fotos von ihm wollte ich auch noch machen… na ja, kommen eben nach. Vielleicht schaffe ich es und stelle sie morgen ein.
Liebe Grüße, ich ziehe jetzt mit Rambo um die Häuser!

Montag, 18. Februar 2013

Carneval Encarnaceno

In zehn Tagen ist der zweite Monat des Jahres Geschichte und ich stecke Reisegeschichtlich noch im alten Jahr. Was soll‘s, ich hab  nun mal nicht die Zeit mich täglich um meinen Blog zu kümmern.
Berichtsmäßig befinde ich mich nicht nur noch im Jahr 2012, sondern auch noch im Süden Paraguays. Jetzt denkt ihr bestimmt; „oh Gott, war die lange bei ihrer Verwandtschaft...“ nee, es war nicht einmal eine ganze Woche.
Am Freitag der 28.12. waren wir zu einer Vor-Karnevalsvorstellung der Vereinsfiguren.
Encarnación ist in Paraguay, sowas wie Rio de Janeiro in Brasilien ist.
Nicht nur macht es sich einen touristischen Namen, auch zur „Hauptstadt des Karnevals“ wurde die südliche Hafenstadt gekürt.

  Der „Carneval Encarnaceno“ wird, von zum Zweck importierten Karnevalsschulen aus Rio ausgebildet, bzw. zugebildet und es entstehen vier Wochenenden Glanz, Glitzer und Glamour mit viel Samba zwischen eine Promenade mit beidseitig 480 lange Drehbühnen. Ein Spektakel das von Jahr zu Jahr wächst.
  Die auf schrillen Paradiesvögel aufgemotzten jungen Damen, gehören je zu einen Verein und werden als „Figuras“ bezeichnet.
Hier nur einen kleinen fotografischen Ausschnitt aus den sehr vielen die sich vorstellten, Bzw. vortanzten.
 Die Figuras, die mit, auf oder neben den „Carrosas“ (Umzugswagen) ihres Vereins tanzen, werden besonders respektiert und geschätzt. Auch wenn der (hauptsächlich männliche) Laie beim ersten Hinschauen nur „Federn“ und „Möpse“ sieht, sind diese Kostüme sehr eng und schwer.
So ein Kopfschmuck alleine, 
wiegt im Durchschnitt 7 bis 9 Kg.
Damit stundenlang zu tanzen und lächeln ist kein Pappenstiel und trotzdem reisen sich die Mädels 
um so eine Ehre!


 Die Vorstellung wie diese hier, wird immer in den Kostümen des vergangenen Jahres vorgestellt.
 Zweck dieser Veranstaltung ist einmal um das Ganze pressemäßig aufzuziehen.
Auch ist ein Komitee aus Rio dabei, die zur gegenseitigen Unterstützung einfliegen.
Die Besten werden ausgesucht und bekommen einen einwöchigen Aufenthalt mit Beteiligung am Karneval im Rio.





 Zu dieser Veranstaltung kommen 
und sitzen in der ersten Reihe
Ehrengäste sowie der Bürgermeister nebst Gattin, Karnevalsgurus aus Rio, Geschäftsleute der XXL Ebene 
und „wir“!
Eine Sondereinladung des Präsidenten des Karnevals persönlich…
…er ist Cousine Carmens Jüngster.
(Bild unten Mitte, das ist Neffe Julio)

 Es war nicht leicht Fotos zu machen, denn vor der Bühne standen ständig „echte Reporter und Fotografen“ im Bild.
 Vielleicht schaffe ich es mal zu Karnevalszeit 
dort zu sein und dieses Spektakel persönlich, 
life und in Farbe zu erleben!
Ich liebe den Karneval in Südamerika wegen;
den bunten Farben
der Lateinamerikanischen Musik
Das heiße Klima (auch mit hoher Luftfeuchtigkeit)
 Es ist einfach toll und es ist ein Stück Heimat!
Einen lieben Gruß und eine schöne Woche!

Dienstag, 12. Februar 2013

Die Jesuitenreduktionen von Santísima Trinidad

Heute erzähle und zeige ich Euch ein wenig von der
 Geschichte der Guaraní Indianer in Paraguay.
Dieses Missionsdorf liegt in Obligado, im Südosten Paraguays. Als wir es besuchten, war es zwar ein sehr heißer Tag, aber leider bewölkt, dem entsprechend sind die Bilder leider nicht in bester Qualität, es fehlt ganz einfach der schöne blaue Himmel.
Die ehemaligen Guaraní-Missionsdörfer (bekannter als „Jesuitenreduktionen“) in Paraguay, waren wohl die bekanntesten in Amerika.
Ihren Mitgliedern ist es mit der Predigt und Lehre gelungen, in kurzer Zeit einen außerordentlichen Ruhm zu erlangen.
Ihr Aktionsradius erstreckte sich über das südliche Gebiet Paraguays, Nordost-Argentinien, den Süden Brasiliens und Uruguay.
Was war der Zweck des Ganzen?
 Ziel waren vor allem die christliche Missionierung sowie der Schutz vor Übergriffen von Sklavenjäger und vor Ausbeutung durch die weiße Oberschicht. Mit den Jesuitenreduktionen schufen sie die ersten Indianerreservate Amerikas.
Die aktive Zeit der Jesuiten in Südamerika, 
erstreckt sich zwischen 1588 und 1767.
Die ersten Missionsdörfer in Paraguay 
entstanden im Jahre 1609.
Obwohl es in der Umgebung 30 Jesuitendörfer gegründet wurden, berichte ich heute nur von einem: 
„Santísima Trinidad“.
Diese Siedlung wurde erst im Jahre 1706 gegründet, war aber eine der Bedeutendsten und vor allem, sie behielt ihren Standort während andere Ihresgleichen sehr oft gezwungen waren ihren Standort, wegen unzumutbaren Überfällen, 
zu wechseln.
Portugiesische Sklavenjäger, die so genannten Bandeirantes oder Paulistas, überfielen immer häufiger die Reduktionen. Die Indianer in den Reduktionen waren besser ausgebildet und konnten entsprechend teurer auf den Sklavenmärkten verkauft werden. Man geht davon aus, dass etwa 60.000 Indianer von den Sklavenjägern verschleppt wurden.
Später wurden die Indianer, trotz starkem Wiederspruch der Jesuitenpater, bewaffnet und bekamen eine gewisse Ausbildung, sich gegen Angriffe zu währen. 
Diese geschützten Siedlungen durften nur durch Guaraní sowie die Jesuiten und geladene Gäste betreten werden. 
Eine Dorfgemeinschaft bestand von bis zu 
10.000 Guaraní Indianern.
Sie unterstanden nicht der Rechtsprechung der Kolonialregierung, sondern waren nur der spanischen Krone (formal) unterworfen. Spanische Kolonisten durften die Reduktionen nicht betreten und auch keine Indianer zur Zwangsarbeit zwingen.
(Untem im Bild sitze ich und erzähle "feiwillig" über das Wichtigste.)
 Die Anlage einer jeden Reduktion erfolgte nach einem festen Muster. Eine Kirche mit Pfarrhaus. Vor der Kirche wurde einen freien Platz gelassen, in dessen Mitte eine Statue des oder der Schutzheiligen des Dorfes aufgestellt wurde. Verwaltungsgebäude und Hauptplatz bildeten das Zentrum. An den drei freien Seiten des Hauptplatzes erstreckten sich die langen Wohnhäuser der Indianer. Die Schule, Werkstätte, Warenlager und Molkerei.
(Gegenüber im Hintergrund die ehemalige Kirche)
Jede Reduktion hatte einen Stadtrat (cabildo), dieser bestand aus zwei Bürgermeistern (alcaldes) und vier Ratsherren (regidores). Der Stadtrat wurde einmal im Jahr gewählt. Die geistliche Leitung blieb allerdings bei dem Jesuitenpater, die eine patriarchale Herrschaft in den Reduktionen ausübten.
(Auch wenn ein wenig "Kopflos", zeigt der Ort sehr viel Kunst.)
 Das Land war zum größten Teil Gemeindeland, aber es gab auch kleine Parzellen für Familien. Die Indianer mussten in der Regel zwei bis drei Tage in der Woche arbeiten. Die Ernte wurde in großen Gemeindehäusern eingelagert, ein Teil der Ernte musste an die spanische Krone abgegeben werden. Die spanischen Kolonialbehörden förderten oft die Anlage von Reduktionen in der Hoffnung, aufständische Indianerstämme langsam zu integrieren. Die Reduktionen drangen immer weiter in den Süden Paraguays und in den südlichen Chaco vor, selbst bis in die argentinischen Provinz Misiones.

 Dank den Jesuiten, besitzen wir in der heutigen Zeit eine Niederschrift der Guaraní Sprache. 
Schon im Jahre 1705 gründeten die Priester eine Druckerei. Es handelte sich um eine sogenannte Wanderdruckerei, in welcher viele Bücher, Partituren, Kalender und astronomische Tafeln gedruckt wurden.

Heute ist Guaraní die zweite offizielle Amtssprache des Landes und ist zum Schulpflichtfach geworden. Zu meiner Schulzeit war diese Sprache leider noch sehr verpönt… es war die Sprache der Indianer.
(Die Steinhauerkunst ist wirklich sehr detaliert und einfach wunderschön.)




 Das wirtschaftliche und politische Wachstum der Missionsdörfer irritierte die Regierung und es wurden viele Versuche unternommen um sie den spanischen Behörden zu unterwerfen. Wachsende Konflikte zwischen Kolonialbehörden und Großgrundbesitzern, so wie die zunehmende Entmachtung der Jesuiten in ganz Europa, führten im Jahre 1767 auf Befehl des damaligen spanischen König Carlos III zur Vertreibung der Jesuiten aus den spanischen Gebieten Lateinamerikas und zur Aufhebung der Jesuitenreduktionen. 
(Die ehemaligen indianerhäuser.)
Im Jahre 1993 wurde Santísima Trinidad und das Nachbarsmissionsdorf Jesús von der UNESCO zum UNIVERSELLEN KULTURERBE DER MENSCHHEIT (Weltkulturerbe) ernannt.
 (Das Taufbecken)
 (Hier wurde bestimmt so manche Predigt gehalten.)


(Im Nebenbereich des Altars) 
 Der Altar



Der Altar und Undererdische Eingang

(Viele Teile sind noch nicht restauriert und stapeln sich im Museum...

 ...bzw. draußen.)

 Der Gemüsegarten
 Die Mauern waren extrem breit und Schutzorientiert gebaut.
 Ein weiterer freier Platz
 Indianerhäuser

 Der Turm
 Teil des Platzes im Zentrum des Dorfes

 Hier sind Ruinen zu sehen, Indianer die dringen Schutz und Hilfe brauchen, gibt es leider heute noch. Dazu ein weiterer Bericht zu einem späteren Zeitpunkt.
Danke fürs Reinschauen und herzliche Grüße!