Ein Dialog zwischen mir und Kurt neulich beim Abendessen.
Es gab
Wildgulasch aus einem Stück Rehbraten, dass ein Freund von Kurt aus Nova Scotia
von seiner jährlichen Jagd, oben im Nordosten mitbrachte.
Ich muss gestehen, wir sind beide keine Vegetarier. Trotzdem, während
des Essens und so verlief unser Gespräch;
K. „Gary (der Hobby-Jäger) sein
Enkel baut gerade ein Haus hier oben am Ende des Waldes.“
E. „Mmmm“.
K. „Ich traf ihn neulich (den
Enkel) und er sagte, er würde ein Reh für uns abschießen. Natürlich werde ich
es nicht hier auf den Küchentisch zerlegen, ich würde es zu Gary bringen und wir
werden es dort machen.“
Mir viel die Gabel aus der Hand und das gerade noch wohlschmeckende
Essen, verwandelte sich in einem schnell runter zu schluckenden Fraß! Zum Glück
war ich fast zu Ende.
E. „Gerade letzte Woche sprachen
wir davon, einen runden Ballen Heu zu kaufen, um im Winter die Rehe zu füttern.
Weil es so schön ist, sie vom Fenster aus zu beobachten. Nein, das kann ich
nicht! Erst füttern und so zahm wie möglich machen, dann abknallen und essen?!
Nicht mit mir!
K. „Ok, ich kann das verstehen.“
Am nächsten Morgen als ich aufstand… wow! Ich schaute aus meinem
Schlafzimmerfenster und da graste eine sechsköpfige Bambi-Familie.
Fotos sind leider nicht besonders geworden. Ich musste durch Glas und
früh am Morgen gegen Licht knipsen. Doch es reichte um mit den Bildern zu Kurt
gehen, sie ihn zeigen und...
E. „Schau mal, nie werde ich
zulassen, dass eines davon durch uns zerstückelt in die Gefriertruhe landet!
Ich könnte nicht daran vorbeilaufen und erst recht nicht davon essen! Also
NEIN!
Lieber esse ich zwei Monate überhaupt
kein Fleisch!“
K. „Ja, du hast Recht, ich hab‘s
verstanden.“
Eine Woche später kam Gary zu besuch.
K. „Ich habe Ella den Vorschlag
gemacht, aber sie ist strikt dagegen.“
G. „Hab ich dir nicht gesagt, du
sollst ihr nicht sagen.“
E. „Hallloooo… für wie blöd hält
ihr mich?!!!“
Doch ich glaube die Nachricht ist angekommen. Denn nach sieben Jahren,
war es wahrscheinlich das erste klare und sehr betonte „NEIN“ von mir.
Zwar bin ich aufn Land aufgewachsen und besonders damals in Paraguay,
gehörte das Schlachten von Tieren zum Alltag, trotzdem ging mir das nicht am
Gesäß vorbei. Heute, was vielleicht von vielen auch für falsch gehalten wird,
hol ich mir das Fleisch vom Metzger, aus dem Supermarkt oder von mir aus auch,
wenn es aus einer 1500Km Entfernung von Nova Scotia kommt.
Das ist auch ein Grund, warum ich keine Hühner halte. Erstens würde ich
sie alle einen Namen geben… täglich zuschauen wie sie herum picken… für ihre
Eier dankbar sein… und wenn sie alt werden, soll ich sie dann in den Suppentopf
befördern? Gans nach den Motto; soll es heute die „Hennelulu“, „Hannakalinka“
oder „Hennerietta“ sein? NEIN, NEIN, NEIN!
So meine Lieben, falls ich euer Appetit auf das Abendessen verdorben
habe… sorry und ganz liebe Grüße!