Donnerstag, 7. September 2017

BANDSALAT

Wer kennt das noch?
Die letzten Jahrzehnte haben die Welt technisch
verdammt schnell auf dem Kopf gestellt. Auch ich ging ein wenig mit der Zeit und passte mich an. Oder, war es nur zu viel Ballast bei ständigen Umziehen?....
...wie auch immer, Kassettenrekorder, Plattenspieler, etc.
besaß ich seit bald zwei Jahrzehnten nicht mehr.
Anders bei Kurt, er hatte noch einen Turm mit allen drum und dran, das Teil nahm so ca. 2m³ an Platz ein.
Ich hatte es nie benutzt und er auch nur ganz selten.
Zur Adventzeit hörte er gerne seine alten deutschen Weihnachtslieder. Meistens wenn ich außer Haus war, denn er wusste, das solch eine (für mich) schwere und über traurige Musik sehr deprimierend ist.
Nach dem er verstorben war, bekam die Stereoanlage eine neue Besitzerin, die sie zu schätzen wusste. Zurückgeblieben sind zwei große Kartons mit Cassetten! Ja, richtig; Bandsalat!
 Was war das für eine Zeit!
Könnt ihr euch erinnern wie stolz wir waren, als wir die Cassetten mit ein stück Tesaband gehackt haben?
Oder wenn sich wieder so ein Salat gebildet hatte, das wieder aufwickeln mit einem Bleistift?
Das aufnehmen war auch so eine Herausforderung; daneben sitzen und genau dann die Stopptaste drücken wenn das Lied gerade zu Ende war, aber noch bevor im Radio gesprochen wurde?
Eigentlich war ich ja recht froh, dass jetzt alles so viel einfacher und vor allem, in hoher Qualität zu bekommen ist...
...doch dann kam die "Olle Hex" in mein Leben und
die Nostalgie packte mich!
Ja, der alte Camper besitzt tatsächlich noch ein Kassettenabspielgerät! Und funktioniert!
 Da bin ich neulich zur Garage und habe mir die zwei Kartons vorgenommen. Vieles ist nicht mein Geschmack, aber noch sehr viele tolle Oldies!
 Ich habe mir einen Koffer mit Favoriten hergerichtet und geputzt.
Natürlich hat Emmy mir dabei geholfen. Emmy hilft mir bei allem was ich mache. Sie ist ein kleiner Sonnenschein!
 Da wir bisher nur ein paar mal kurz mit der Ollen Hex unterwegs waren, werden wir am Samstag morgen noch ein wenig Urlaub machen. Plan ist... ach je, ich hab gar keinen... aber, vielleicht ist das auch ein Plan! Ja, wir fahren einfach los und bleiben wo es gefällt. Wie lange weiß ich auch nicht (gehört auch zum nicht bestehenden Plan), ein paar Tage, eine Woche, oder länger...
Passend zum Geschaukel der ollen Hex, ist für Musik gesorgt!
Sehr wahrscheinlich werde ich während wir unterwegs sind nichts im Blog posten können, doch auf Instagram kommen ganz bestimmt viele Fotos!
Liebe Grüße und bis bald!

Dienstag, 5. September 2017

Die Niagara-Schichtstufe

Geomorphologisch gesehen bedeutet Schichtstufe eine Gelände- bzw. Reliefform, die sich aus leicht geneigten und fast parallel übereinanderliegenden Gesteinsschichten aufbaut. Diese einzelnen Schichten sind wiederum unterschiedlich abtragungsresistent. Durch Verwitterung und/oder durch Erosion haben sie über tausende von Jahren ihr typisches Erscheinungsbild bekommen.
Eine der markantesten dieser Stufen ist die Niagara-Schichtstufe die durch Canada und USA verläuft.
(Siehe Karte unten.) Reliefbildend ist hartes Dolomitgestein, unterlagert vom weichen Schiefergestein.
(Aus Wikipedia, Urheber: CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?
curid=1415582 )
Zwischen Lake Ontario und Lake Erie, und zwischen Canada und USA, befinden sich die Niagara Wasserfälle. Daher benannte man auch dies imposante Schichtstufe.
Warum ich das alles Zeige?
Weil... dieser wunderschöne Wasserfall womöglich der ist, der sich am schnellsten bewegt. Ja genau! Zwar nur langsam, doch immerhin 30-35cm im Jahr!
Vor ca. 560 Jahren, waren es noch stolze 1 - 1,5 Meter im Jahr. In ca 50.000 Jahren wird der Ontario- und der Eriesee eins sein und die Wasserfälle für immer weg!
Auf den nächsten zwei Bildern ist diese Schichtstufe sehr gut zu erkennen.
 Hier unten, 4Km nördlich der Wasserfälle, befanden sich die selben vor 3.600 Jahren!
Unten Links im Bild, die amerikanische Seite, und Rechts das große Hufeisen.
...und weil Geologie so schön ist...
ein etwas primitive gezeichnete Erklärung der Schichten die ca. 80Km westlich durch die Stadt Hamilton zieht.
Unten auf den "Berg", wie die Hamilter stolz ihre "Anhöhe" nennen. Ok... für SW-Ontario schon eine Wucht!
The Escarpment, so heißt die Schichtstufe auf Englisch, teilt die Stadt Hamilton quasi in zwei Hälften. Das hier viele kleine Wasserfälle zu finden sind... (wenn man/frau, anders als wir die Karte richtig lesen kann...) versteht sich vom selbst.
 Das Besondere an diesen Fällen, sind die sehr deutlichen Gesteinsschichten.
 ...und würden die Mädels noch ein paar hundert Jahre
länger dort stehen, könnte es gut sein, sie würden
mit dem Gestein herunterbröckeln...
...übrigens; die schönen Bilder mit der tollen Aussicht von der Bruce Halbinsel die ich schon mehrmals gepostet habe, sind Teil dieser Schichtstufe.
Mit den allerliebsten Grüßen und zur Erinnerung einer wunderschönen Zeit
"Mbohapy Kuñá Tavy"

Montag, 4. September 2017

Poison Ivy

Übersetzt "Giftiges Efeu"...hat aber mit Efeu nichts zu tun, allerdings; "Giftig" Ja!
Ich klaube auf deutsch nennt es sich "der Kletternde Giftsumach". Es wächst überall in- und am Waldrand in Ost- Nordamerika. Warnungsschilder sind überall und nicht zu übersehen.
Wieso giftig wenn die Pflanze von z.B. Rehe und Bären  gefressen wird und ist total harmlos?
Also die Blätter enthalten "Urushiöle" in seinem Harz. Bei auch nur die kleinste Berührung, verbindet die sich mit Proteinen der Haut und löst eine allergische Reaktion aus.
Bis es zu dieser Reaktion kommt, kann bis zu einer Woche vergehen. Menschen reagieren sehr unterschiedlich auf die Inhaltsstoffe, doch die Empfindlichkeit nimmt mit dem Alter zu.(wie bei mir).Vor über einer Woche habe ich hier am Waldrand gearbeitet. Mir war schon bewusst, dass dort viel Poison Ivy wuchs. Ich sog Gummistiefel und Handschuhe an...
...ehrlich, ich frag mich, wo diese Pflanze ihr Gehirn versteckt! Und Übrigens; ich war sehr stolz auf meine geleistete Arbeit!
 Doch so nach 5 - 6 Tagen, ich war gerade so froh, dass sich nach ca. 10 Monaten endlich meine Sehnenentzündung im linken Schultergelenk sich nach viel Medikamente, Krankengymnastik, Tens- Ultraschall- Akkupunktur- und Massageanwendungen (von den Kosten ganz zu schweigen) davon geschlichen haben, fing es mit Entzündungen, Schmerzen, Hautrötungen, Schwellungen und diese verfluchten Bläschen die höllisch jucken damit auch recht viel gekratzt wird, damit auch recht viel verbreitet wird...
(oh, ich glaub das war jetzt ein zu langer Satz... atmet ihr noch?)
 Das Problem ist, dass sich das Gift nicht so einfach davonschleicht. Ist man/frau erstmal damit in Berührung gekommen, haftet es wiederum überall; an Tischen, Armlehnen, Kleidung, etc.
Streift z.B. ein Hund beim Spaziergang die Pflanze, Haftet das Gift ewig und kann immer wieder zur Ansteckung werden, wenn z.B. gestreichelt wird. (och, ich hab ja gar kein Hund)... aber bei Katzen funktioniert es sicher ähnlich.
Hat man/frau es erst, was kann man/frau dagegen tun?
Aufpassen, aufpassen und nochmal aufpassen!
Mit einem Langarmhemd ins Bett gehen.
Kleidung ständig wechseln und heiß waschen.
Die Stellen nur mit Papierhandtücher trocknen.
In eine Backsodaauflösung baden.
Mehrmals am Tag mit einer Kortisonsalbe einschmieren um den Juckreiz zu unterbinden.
Die Pflanze verliert ihr Gift auch nicht wenn sie getrocknet ist.
Wird sie z.B. verbrannt und man/frau atmet den Rauch ein, reagiert die Lunge genau wie die Haut und kann sehr böse ausgehen.
Das Lustige ist ja, dass die Pflanze nicht daran interessiert ist giftig zu sein, sondern schützt sich selbst vor dem Austrocknen durch dieses Öl!
So meine lieben Leser, ich hoffe ich habe nicht zu viel Horror gepostet und wünsche euch einen schönen Sonntag... ups, nee, heute ist ja Montag, aber bei uns Feiertag!
Liebe Grüße!

Sonntag, 3. September 2017

Ich fies? ...nöö

Das erste Bild; eine hängende Erdbeerpflanze, war in diesem Jahr meine einzige "Nutzpflanze". Alles andere kann man/frau hier im "Wildlife" vergessen.
Noch im letzten Jahr waren wir hingegen etwas blauäugiger...
...und zwar folgte ich Kurts Wunsch (er hatte immer einen großen Gemüsegarten, es war sein Stolz).
Na gut; ich holte ein paar Tomaten- und Paprikapflanzen, die ich mit viel Liebe in einem sonnigen Platz vor seinem Fenster pflanzte...
...folge einer nächtlichen Exhumierung, wiederholte ich das einpflanzen am nächsten Morgen...
...und an den darauffolgenden...
...an den daraufdarauffolgenden...
...so ging das 5-6 Tage, dann war endlich Ruhe und das Gemüse konnte wachsen!
Ich hegte, pflegte, goss und besteckte sie, was sich auch lohnte, denn sie trugen massenhaft.
Doch kaum fingen die ersten an sich zu färben, waren sie auch schon weg. Wollten wir in dem Genuss kommen, mussten wir die Tomaten schon halb Grün ernten und im Haus nachreifen lassen.
Wie die Soldaten rannten die kleinen süßen Streifenhörnchen hin, kletterten hoch, ernteten und setzten sich praktisch vor mir hin und knabberten so eine Frucht nach der anderen weg.
 Zu der Zeit kam täglich eine Krankenschwester um für Kurt zu sorgen. Sie sah das Schauspiel und fand es entzückend wie die kleinen süßen Ärsche die Tomaten ernteten. Ich erzählte ihr, dass ich schon alles versucht hatte; Alufolie drunter legen, Mottenkugeln, Kaffeesatz, etc., nichts nützt und
hätte ich eine Spritze, würde ich Tabasco Soße in den Tomaten spritzen um den Biestern einfach nur mal ein Lektion zu erteilen!
Darauf sagte sie sofort; "ich hole dir eine Spritze aus dem Auto, aber du musst mir morgen alles erzählen."
Eigentlich habe ich ja sowas wie eine Nadel-Spritzen Phobie... doch in diesem Moment ging es mir nur noch um RACHE!
 Schwer bewaffnet ging ich zu den gegenüberliegenden Tomatenpflanzen...
 ...injizierte den Höllensaft ganz vorsichtig in den verbleibenden halbwegs reife Tomätchen...
...es war schon gegen Abend und die Streifenhörnchen gehen früh zu Bett. Doch am nächsten Morgen sah ich die behandelten Tomätchen leicht angefressen am Boden liegen. Den ganzen Tag war nicht ein Übeltäter in der Nähe der Tomaten zu sehen. Drei Tage später war alles wie gehabt.
Glaubt ihr mir, wenn ich sage; ich habe alles versucht?
Liebe Grüße!

Freitag, 1. September 2017

Niagara on the Lake

An der Südküste des Ontario Sees und noch einige Km nördlich der bekannten Wasserfälle, liegt eins der aller schönsten Kleinstädte Ontarios;
Niagara on the Lake
Schon oft mit Kurt hier durchgefahren, aber nie angehalten.
Habe mir seither immer gewünscht, diese Straße einmal in Ruhe durchzulaufen und ihre wunderschöne Atmosphäre einzuatmen.
Neulich, als die Mädels zu besuch waren und wir auf dem Weg zu den Wasserfällen, bekam das Städtchen einen Zuwachs von drei Touristinnen.
Unter den vielen positiven Kommentaren über Canada, kam auch mal die Bemerkung; "Die Farben der Blumen sind hier viel intensiver als in Deutschland".
Komisch, ja... ist mir auch schon oft aufgefallen... an was liegt das wohl? An den kurzen aber Tropenähnlichen Sommer? An den klaren und blauen Himmel?
Und auch wenn meine Bilder viel Farbe wiedergeben, so ist es lange noch nicht ein Vergleich der natürlichen Schönheit.
Trotzdem, hier ein par Fotos von diesem wunderschönen bunten Ort!

Ja, das ist noch der Sommer der sich so langsam verabschiedet. Ich muss sehen, dass ich einen kleinen
"Hau-ruck" mache, und meine noch viele verbleibende Post (einige noch vom Frühjahr) einstelle.
Für heute wünsche ich euch allen, dass es euch gut geht und grüße ganz herzlich!