Mittwoch, 15. Juni 2016

Immer schön Ruhe bewahren!

Heut ist wieder KH-Tag. Eigentlich sollte es Chemo-Tag sein, doch Kurt ging es nach der Letzten so saudreckig, dass er eine Pause braucht. Die Ärzte haben beschlossen, lieber eine Bluttransfusion zu unterziehen.
Diese Prozedur dauert auch länger. Gerechnet mit Fahrtzeit, Voruntersuchungen, Tests, Röntgen, Arztgespräch und Wartezeiten, kommen 11-12 Stunden zusammen. Obwohl ich ich nicht meckern sollte, denn als gesunder Mensch sitze ich immerhin auf der Sonnenseite des Flusses, sind solche Tage ermüdender als zu arbeiten.
Jetzt sitz-liege ich im Auto und obwohl ich sehr müde bin, kann ich auch kein Nickerchen machen. Die Fähigkeit tagsüber zu pennen, hat mir der liebe Gott leider nicht mit in der Wiege gelegt. 
(Bin ja schon froh, wenn ich nachts schlafen kann.) 
Zum lesen habe ich keine Lust... weis der Kuckuck warum, lesen tu ich nur ganz selten. Es macht auch kein Spaß, wenn man sich nicht konzentrieren kann.
Somit, tippe ich eben. Möchte auch gern wieder beim DND mitmachen, auch wenn ich heute mal nicht so einen schönen bunten "Friede-Freude-Eierkuchen in der Natur" Beitrag habe.
 Mir ist wohl bekannt, das ein Leben in der Natur nicht nur wunderschön ist, doch man muss auch wissen, dass dort ganz andere Gesetze herrschen. So bin ich oft gezwungen, nicht nur ein Auge zuzudrücken... nein, ich muss die engsten Schuhe tragen, damit das letzte Hühnerauge auch fest zugedrückt ist.
Ok, so Kleinigkeiten wie Mäuschen im Haus... das ist nunmal so. Übrigens; meine Mausefalle hat übern Winter 12 Kerben eingeritzt bekommen... obwohl, ich muss gestehen... drei davon war glatter Selbstmord. Ja, wie würd ihr es nennen, wenn die Biester in der 150 Ltr Vogelfuttertonne springen und nicht mehr raus können?
Als ich sie weit draußen, guten Herzens und reinen Gewissens ihre Freiheit wieder schenkte, stürzten sich  zack-zack die Blue Jays auf sie und flogen mit der frischen Beute davon. Immerhin... wer wünscht sich nicht einmal zu fliegen bevor er den Löffel abgibt!
Dann sind noch die Eichhörnchen... die Schweinepriester!
Ehrlich, manchmal bin ich fest davon überzeugt, sie existieren in unserem Garten und anliegenden Wald, nur um zwei Zwecke zu erfüllen; sich zu vermehren und um mich zu verarschen!
Morgens, nach dem Aufstehenden, gehe ich gern mit meinem Kaffee auf der Terrasse und im Garten. Man/Frau freut sich einfach Neues zu entdecken. Wie wächst es? Was blüht? Ihr kennt das ja. Nur, seit die Pflanzzeit anfing, ist meine tägliche Frage; was und wieviel ist zerstört?
Mein Kräutergarten morgens!
Ihr habt keine Ahnung wie lange ich täglich meinen Kräutergarten neu bepflanzt habe. Wie oft meine Blumen gepflanzt, gegossen, bestaunt, rausgebuddelt, weggeschleppt, wiedergefunden... und von vorn; gepflanzt, etc.

Manchmal denk ich; bin ich jetzt mischuki? bilde ich es mir nur ein, dass ich täglich das gleiche erlebe? Die einzige Variation, manchmal sind es mehr die Bodenpflanzen, dann wieder mehr die Blumenkästen oder die Töpfe. Die Erde ist schön weich und die dummen Tiere  glauben, ein anderes Eichhörnchen hätte dort seine Nuss begraben. Inzwischen bin selbst ich drauf gekommen, dass es leichter ist abends die die Blumentöpfe rein- und morgens raustragen, als täglich neu Pflanzen. bin nur froh, dass ich kein Gemüsegarten angelegt habe. Habe nur ein paar Tomatenpflanzen und eine Paprika Staude weil Kurt es sich so sehr gewünscht hat.
Neulich schickte mir eine liebe Freundin, ein Foto von ihrer ersten Rose... ich dachte, wow wie schön und begutachtete die zwei Knospen meiner "Casanova" Rose. Jeden Tag ein wenig dicker. Das wunderschöne Dunkelrot schimmerte durch. Dann kam der Tag, da lief ich raus mit der Kamera... Knospe weg! Am Boden lagen Reste von der schönen Rose... offensichtlich war sie größer als der Hunger von den kleinen niedlichen und supersüßen Streifenhörnchen! Na gut dachte ich, da ist ja noch eine Knospe... und hier ist was draus geworden ist!
Immerhin, besser als nichts!
Im vergangenen Herbst habe ich mühevoll Hostas ausgegraben, geteilt und an verschiedenen Stellen gepflanzt. Einfach wunderschön wie toll sie angegangen sind und welch tollen Anblick sie an Stellen schafften, wo Anderes nicht wuchs! 

Bis die Rehmutter mit ihren Zwillingen sie entdeckte... jetzt sehen sie so aus!


Ich freue mich ja so sehr sie morgens mit ihre Bambis in unseren Garten zu sehen, aber hat das Biest nicht genug Futter im Wald? Ich hoffe das Luder kriegt richtig Durchfall von meine Hostas!
Doch die Krönung ist immer noch unser Waschbär.
Ich sage "unseren" weil er sich bei uns inzwischen sehr wohl fühlt und lässt gerne den Rambo raushängen.
Er versteckt sich auch nicht mehr in der Dunkelheit, sondern spaziert morgens oder spät nachmittags ums Haus herum. 
Kurt meinte schon, er lässt ihn vom Freund abschießen. Ich protestierte gewaltig und schoss ihn nur mit der Kamera ab.

Insgeheim hatte ich auch schon einen Namen und trug schön brav Küchenabfälle im Wald.

Als dank hinterlässt er Verwüstung und dreckige Bemerkungen. 
Ist doch alles ganz natürlich!
Neulich pflanzte ich mit den Pumuckl eine große Süßkartoffel die schon drohte am Küchenregal hochzuranken und bis Timbuktu zu wachsen. Als wir sie am nächsten Tag gießen wollten... weg! Hat sich total in Luft aufgelöst, oder im Bauch des Waschbären. Seither kommt er und grabt jede Nacht an der gleichen Stelle. Ist trotzdem nich schlimm... doch gestern Nacht ist er zu weit gegangen!
Heute ganz früh als ich aufgestanden bin, war ich über seine Dreistigkeit echt geschockt! Das Vogelhaus mit der Zaunkönigfamilie hat er aus den Baum gerissen, mit Gewalt das Dach aufgerissen und die Jungen gefressen!

Das hat mich wütend und sehr traurig gemacht.
Am liebsten hätte ich ihm zum Abschuss freigegeben. 
Doch mir ist klar, es war unsere Entscheidung in der Natur zu ziehen und ihre Gesetze müssen wir respektieren.
Die Natur hat nicht nach uns geschrien.
Aus den oben beschriebenen Erfahrungen habe ich wieder was gelernt;
Es ist falsch trotz menschlicher überlegenen Intelligenz zu glauben, die Natur unterstützen zu müssen indem wir Vogelhäuser aufhängen, übern Sommer zufüttern, etc. Am besten hilft man die Natur, indem man sie in Ruhe lässt!
Das Leben ist sehr schön dort draußen und wir haben wahrhaftig sehr viel zu bewundern, doch ganz bestimmt nicht unsere Geranien, fleißige Lieschen und Rosen.
Jetzt wünsche ich euch noch ein schönes lesen und schauen bei Jutta's DND Projekt.
DND-wieder jeden Donnerstag
Demnächst berichte ich über unser Ausflug am Norden der Bruce Halbinsel. Es war wirklich sehr schön!
Herzliche Grüße und bis bald!

11 Kommentare:

  1. Guten Morgen liebe Ella- schön dich mal wieder zu lesen!
    Kurt schicke ich liebe Grüße mit- und alles Gute
    Danke für die tollen Bilder! Das mit abgefressenen Blumen kenne ich von Friedhof- egal was wir pflanzen- die Hasen dort fressen alles ab!Vielleicht sollte man wirklich Plastikblumen setzen:-)
    So schön es ist wenn rindsum dich Natur ist- es hat halt auch Nachteile!
    Hier ist alles soweit ok- dem Himmel sei dank dafür
    Halt die Ohren steiff und sei ganz lieb gegrüßt von Elma und Micha

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  2. :-(((....also mit rein- und raustragen kenne ich ja auch noch aus CDN, allerdings waren es da immer die Futterhäuser damit die Waschbären sie in der Nacht nicht plündern. Am Tage haben sie sich nie blicken lassen^^, aber bei dir nun auch noch das Vogelhaus mit dem Nachwuchs. Da wäre ich doch auch stinkesauer... Ebenso auch doch schon wenn alles mühevoll gepflanztes zerknickt sowie an- und aufgefressen wird. Sollen sie sich doch ihre Leckereien woanders suchen. Da ist es mir nun auch klar warum doch eigentlich relativ wenig gepflanzt wird, zumindest kenne ich es so aus NS und den Gärten, und wenn dann Blumenkübel oder Blumenampeln.

    Frustet natürlich doch schon heftig *drückdich*

    Tja, und für Kurt wünsche ich auch alles Gute. Da wäre es natürlich jetzt schön wenn du in der unmittelbaren Nähe irgendeine Möglichkeit hättest dich positiv und kreativ ablenken zu können. Zumindest einen Teil der Stunden die ja doch ganz schön lang sind. Mich hat es ja schon genervt als ich nach meiner kleinen OP täglich wegen Verbandswechsel täglich gefahren werden musste, auch wenn es dort "nur" hinfahren-reingehen-wechseln und wieder nach Hause fahren gewesen ist. Für mich war es einfach gestohlene Zeit und bin heute noch dankbar dass ich einen Fahrer hatte.

    Ach liebe Ella, ich drücke dich dann einfach nochmal ganz feste und wünsche auch dir alles Liebe und Gute.

    Saludos, besitos y abrazos

    N☼va

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  3. Hallo liebe Ella,
    was für ein Bericht !
    Meine güte, hier in unserer deutschen Kleinstadt hat man ja null Ahnung, wie es in der echten,"wilden" Natur zugeht.
    Ich glaube, da würde ich klein beigeben . . . tolle, dass du immer wieder versuchst ein bisschen Gartenidylle aufrecht zu halten.
    Und wie schön, dich wieder mit bei meinem Foto-Projekt dabei zu haben, vielen Dank.
    Hoffentlich geht es deinem Mann bald wieder besser und er kann neue Kraft sammeln, ich wünsche es euch Beiden so sehr.
    Liebe Ella, ich werde nun deinen Post bei mir verlinken und dann fahren wir heute nach Bayreuth, liebe Freunde besuchen.
    Das ist auch etwas Abwechslung vom Alltag :-)
    Sei ganz ♥lich gegrüßt und gedrückt,
    deine Online-Freundin Jutta

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  4. Hallo liebe Ella,
    genau diese Gedanken, die Du Dir am Schluss dieses spannenden Posts gemacht hast - das sind die wichtigen und richtigen - wir können es nicht verhindern, dass die Meise hier 6 Küken füttert und sie nach einer halben Stunden aus dem Vogelhaus alle von den Krähen und von den Elstern aufgespürt wurden und weg sind......einfach als Futter für die eigene Brut. Sie klagt - die Mutter - aber es passiert, dass sicher ihre nächste Brut einen Überlebenden hervorbringt.....das wäre dann ein sehr gutes Ergebnis. Lass Dich einfach mal aufmuntern - Du schreibst so herrlich.....in Deinem Auto liegend - was stelle ich mir da jetzt wieder für eine Szene vor. Freue mich aber, dass es Dir bei aller Arbeit und allem Einsatz für Kurt gut geht.
    Wuff und LG
    Aiko und sein Frauchen.

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  5. Hallo liebe Ella, ich bin zum ersten mal auf Deinem Blog und bin mehr als begeistert von Deinen Fotos und Deiner wundervollen Art zu schreiben. Das ist ganz wundervoll zu lesen; Deine bildhaft lebendige Art zu schreiben... Herzliche Grüße sendet Dir Celine

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  6. Wir in unserer Zivilisierten Welt, haben keine Ahnung wie es ist mit Wildtieren zu leben. Aber darum ist es so interessant deine schön geschriebenen Posts und die tollen Bilder zu verfolgen.
    L G Pia

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  7. Bei den Blumen nach dem Besuch der Bambis musste ich doch schmunzeln, aber ich weiß wie es Dir geht. Als wir noch unsere 2 Schleswiger hatten, habe ich einen Zweig des Apfelbaumes übersehen und als ich zur Ernte anrücken wollte, war unsere "Salbei" dabei, dran zu schütteln, da der Baum auf einem kleinen Hügel stand kullerten die Äpfel ihr direkt die Hufe. Zum Glück kamen wir noch so rechtzeitig, das sie sich nicht den Magen verdorben haben, das geht ja ganz schnell bei Pferden und so eine Kolik ist nicht witzig, aber die Ernte von dem Baum konnte ich vergessen. Heute lache ich drüber, aber damals ist mir echt das Lachen vergangen.
    Und ja die Natur in Ruhe zu lassen dem stimme ich zu. In meinem Post heute habe ich ja über die Amsel im Hubwagen meines Mannes berichtet, überall gibt es Möglichkeiten, aber nein sie sucht sich lieber was anderes.
    Nun noch einen lieben Gruß aus Deutschland auch an Deinen Mann,
    Kirsi

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  8. Liebe Ela,
    ich möchte mich auch mal weider melden. Was Kurt mitmacht, weiß ich aus eigener Erfahren. Es ist wahrlich nicht leicht, eine Chemo zu überstehen. Ich wünsche dir und auch ihm viel Kraft.
    Der "Rambo" so nett er auch aussieht , ist eben ein Raubtier.
    Schade um die kleinen Vögelchen.
    Einen schönen Resttag wünscht dir
    Irmi

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  9. Hallo Elli,
    wie ich lese, wird deine Geduld sehr oft auf die Probe gestellt?
    Gegen die Rehe hilft ja vielleicht ein Zaun, aber bei Waschbären und Eichhörnchen ist man machtlos. Gibt es Waschbärsichere Vogelhäuschen? Ich glaube nicht. Traurig stimmt diese Verwüstung allemal. Viel Kraft und Schlaf wünsche ich dir, alle Unannehmlichkeiten und Belastungen durchzustehen!
    LG Heidi

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  10. Liebe Ella,
    die Natur ist so schön und grausam zugleich. Wir haben schon zuviel eingegriffen und können und sollten nichts daran ändern.
    Auch wir haben ein junges Vogelbaby, zurück ins Nest gelegt und es wurde wieder von seinen Geschwistern rausgeschmissen. Leider ist es nicht am Leben geblieben.
    Doch deinen Ärger mit den Pflanzen kann ich voll verstehen, soviel Mühe und Liebe hast du reingesteckt und dann grrrr.
    Schau das es dir gut geht und du weiterhin Kraft findest für deinen Kurt und dich. Lass dich nicht unterkriegen von den verfressenen Viechern.
    Drück dich ganz toll,alles Liebe,
    Manuela

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  11. Liebe Ella,
    was so alles passiert!!!
    Damit umzugehen ist nicht immer einfach.....
    Alles Liebe dir und deinem Kurt und viel Kraft.
    Deine Fotos sind wieder gut gelungen und ich habe mich gefreut sie sehen zu
    dürfen!!! Lieben Dank!!!
    Spät kommt die Monika, aber sie kommt, es ging einfach nicht mehr,
    nun schick ich dir liebe Grüße her!!!!
    Hoffentlich auf bald Ella,
    hab es gut,
    die Monika*

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