Donnerstag, 31. Mai 2012

Kühe geben nicht nur Milch!

Heute geht es um mehr als um eine Kuh, es geht um sehr viele Kühe! (Da stehe selbst ich weit im Hintergrund.)
Mit diesem Beitrag, möchte ich Euch zeigen, dass Kühe viel mehr produzieren als Milch.
Unser Nachbarsort „Ilderton“, eine kleine idyllische Ortschaft, ist in den letzten 30 Jahren von ein paar hundert, auf ca. 2000 Einwohner gewachsen. der Ort liegt ein paar Kilometer nördlich von London und daher zu ein beliebtes Wohngebiet geworden.
In 2010 ist Ilderton durch die Winterolympiade berühmt geworden. Das einheimische Eiskunstläuferpaar, Tessa Virtue und Scott Moir haben sich die Goldmedaille erlaufen.
Im 2006 wurde die Milchfarm der Familie Stanton, die schon seit 1930 ein Familienunternehmen ist, 
gezwungen von einem Londoner Vorort nach Ilderton umzusiedeln.

 Laurie Stanton, seine Frau Sandy und die vier Kinder, entschlossen sich, diese Gelegenheit war zu nehmen und was „Richtiges“ auf zu bauen.
 Einen effizienten und umweltfreundlichen Milchbetrieb.
Hier stehen über 2000 Kühe.
Dreimal täglich werden über 700 Kühe gemolken.
Kälber und Jungtiere werden herangezogen. Als Züchter sind die Stanton inzwischen weltbekannt und als Geschäftspartner sehr geschätzt.
Fotos von Muster-Zucht-Kühen schmücken die Wand.
Bei so vielen Kühen bleibt, im wahrsten Sinne des Wortes, auch einen großen Haufen liegen. Normalerweise wird es als Dünger auf den Feldern verteilt. Doch die Familie wollte herausfinden, ob das durch anderen Nutzen zu 
optimieren ist.
Die Ontario Regierung hat für ein Biogas-Demonstrationsanlage-Projekt $2,5 Mio. investiert. In Zusammenarbeit mit einigen Universitäten wurde die gesamte „Ku-Ka-Ke“ und Abwasser der Farm, zu Biogas verarbeitet und Methangas erzeugt. Letztendlich aus dem was normalerweise ein Abfallproblem ist, umgewandelt zum Vorteil für die Umwelt und Gemeinde.
Zusätzlich werden hier Abfälle von den großen Supermärkten verarbeitet.
Durch diese Prozedur kann das Methan zur Stromerzeugung genutzt werden. Gleichzeitig der Dünger von Krankheitserregern befreit, was wiederrum das Grundwasser sauber hält und als Bonus ist das Ganze auch noch Geruchsfrei. Eben eine Landluft zum tief einatmen.
Die Farm kann 300 Kilowatt Strom erzeugen und hat die Fähigkeit, es auf 1,3 Megawatt zu bringen. Ausreichend für alle 800 Haushälter Ildertons.
Weiter werden Studien geführt um Mikroalgen (Chlorella) zu züchten um Öl zu erzeugen, das dann wiederum in Biodiesel umgewandelt wird. Der Abfall dieser Algen ist ideal zur Verfütterung, weil es einen sehr hohen Proteingehalt hat. Anschließend wird die übrige Flüssigkeit gereinigt und als Trinkwasser für die Kühe verwendet.
Aufgrund dieses Verfahrens schließt sich der Umweltkreis ganz ohne irgendeinen Abfall.
Stanton Farm ist die größte Landwirtschaftliche Bioenergieanlage von sechs seiner Klasse in ganz Ontario.
Doch bevor den Einwohnern des Ortes ein ganz neues „Lichtlein scheint“ und der volle Nutzen gezogen wird, stehen noch Verhandlungen für einen Vertrag mit Ontario Energie (Strom) Erzeuger und Lieferant aus. Ist ja auch irgendwo nachvollziehbar; wer lässt sich schon gerne die Butter vom Brot stehlen.
Nun habe ich mein Bestes gegeben, Euch kurz und knapp mitzuteilen, was für eine geballte Energie hinter diesem Projekt steckt.
Kein Wunder, dass die Familie Stanton schon viele Preise und Auszeichnungen für ihr außergewöhnliches und effektives Projekt bekommen haben.
Eine nennenswerte, zukunftsorientierte, produktive und vor allem Umweltfreundliche Anlage.
Es ist nicht leicht so viel Fachwissenswertes was man selbst erklärt bekam, in ein paar Worten verständlich darzustellen.
Vor zwei Wochen war ich dort. Sandy Stanton war so lieb mir einen Einblick zu schenken. Sie nahm sich die Zeit, mich herumzuführen, herumzufahren und erklären.
Herzlichen Dank der Familie Stanton!
Nun werde ich Euch noch ein wenig durch Fotos erklären.
Die voll automatische Melkhalle. 
Diese Kühe sind eben fertig gemolken worden.
 Nicht überall darf ich als Besucherin rein, nur durch Fenster darf ich fotografieren. 
Hier ist die Bedienungsanlage zur Milchkühlung. Diese wird  umweltfreundlich mit Brunnenwasser gekühlt.
 Gerade ist der Milch Transporter Track angekommen... wow, ein riesen Ding!
 Mit Geländewagen durch den Kuhstall... 
Links ist der Stall gerade leer. Die Kühe sind im Melkstall und während dessen wird die Seite gereinigt und hergerichtet.
 Die beidseitigen Fenster der Anlage werden temperaturmäßig voll automatisch kontrolliert und bei Bedarf geschlossen oder geöffnet. Übrigens, das gesamte Heizsystem basiert auf eigene Bioanlage.
 Die Hallen sind unendlich groß.
 Futterlagerplätze.
 Maschinerie und Technologie in allen Ausführungen.

 Eines der drei Abfallbecken.
 Hier wäre ich so gerne rein! Der Kälberstall, aber der unterliegt sehr stränge Sicherheitsbestimmungen des Gesundheitsamtes.
 Dieses Bild unten, zeigt die anlage von oben. Das Foto stammt nicht von mir, es wurde mir nur freundlicherweise zur Verfügung gestellt. 
Es ist ein Luftaufnahme der Farm. Ich wollte es euch unbedingt zeigen, 
damit ihr eine Vorstellung von Größe der Anlage bekommt.
Um zu vergleichen; 
Unten rechts, die Straße und große Wohnhäuser.
Der große LKW vor dem Gebäude neben der kleinen grünen Insel.
Ganz rechts, das Helle sind die Futtervoratskammern.
Im hintergrund die drei Abfallbecken.
Ganz links, die kleine Halle die quer steht, ist der Kälberstall.
 ich war sehr, sehr beeindruckt und als ich die Farm verließ, machte ich noch schnell ein paar Bilder von der Straße aus.

Ein schönes Wochenende, ganz liebe Grüße und...
"Eine Kuh macht Muh, viele Kühe machen Mühe"!
Hier hat es sich gelohnt!

12 Kommentare:

  1. wow Ela,

    danke für den interessanten Bericht. Sehr beeindruckend!!!

    Schönes Wochenende,
    liebe Grüße Eva

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  2. Ela- das ist ja ein gigantisches Anwesen! Danke für den Bericht

    Ganz liebe Grüße schickt Dir
    Elma

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  3. tja Ela und wir als Städter trinken die Milch ohne sich je Gedanken über die Tiere und die dazu gehörende Arbeit zu machen, so ist es aber bei vielen Dingen des Lebens...

    habe eine schöne Zeit und lass dich lieb grüßen

    von Geli

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  4. Oje,oje .Deinen letzten Satz wollte ich Dir als Kommentar schreiben.....
    Jedenfalls ein schöner Bericht.
    Und die Abgase sollen ja schädlich für unser Ozonloch sein.
    Liebe Grüße Christa.

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  5. Guten Morgen, liebe Ela!

    Wow, ich bin tief beeindruckt!
    Was für ein Anwesen! Was für hervorragende Ideen, die da umgesetzt wurden!
    In der heutigen Zeit ist es so wichtig, dass wir alle etwas zur Erhaltung unserer Natur und Umwelt tun müssen - die Stanton Farm hat das wirklich großartiges geleistet. Dieser Kreislauf vom Kuhfladen zur Stromerzeugung, zum Biodiesel, zum Futtermittel, zum Trinkwasser... der ist wirklich erstaunlich. Und man sieht wieder mal, dass der liebe Gott (oder wer auch immer) ein sehr durchdachtes Konzept bei der Errichtung unseres Lebensraumes hatte. Schön, dass es Menschen gibt, die das aufgreifen!

    Schade, dass Du nicht zu den Kälbchen durftest, aber verständlich. Das schöne Foto der ersten Kuh wiegt das wieder auf! Ich finde Kühe richtig schön, sie haben so wahnsinnig tolle Augen und lassen sich herrlich kraulen! ;)

    Danke Dir für diesen interessanten Bericht - hoffentlich gehen den Menschen nie die Ideen aus, die Ressourcen zu nutzen, die uns gegeben sind!

    Wünsche Dir ein schönes Wochenende!

    Liebe Grüße
    Britta

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  6. Was fuer ein toller Bericht! Danke liebe Ela fuer den Einblick! Hoffentlich darf die Energie der Farm an die Haushalte abgegeben werden. Wie sollen wir hier sonst umweltfreundlicher werden, wenn die Grossen immer alles unterbinden. Die grossen Milchfarmen sind bei uns in Sussex, ca. 30 km weit weg. Glaube aber nicht, dass das so ein riesen Betrieb dabei ist.
    GLG aus dem Osten und geniess das Wochenende,
    Sue

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  7. Vielen Dank für deinen interssanten Bericht,ich bin echt begeistert...und dieser riesen Bertrieb,wahnsinn ;-))
    Man sollte den Kinder von heute mal so einen Betrieb zeige, die wissen ja nicht mal mehr,woher die Milch kommt und was daraus entsteht ;-))
    Ein schönes Weekend
    wünscht dir
    Margrit

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  8. Hallo liebe Ela!

    Interessanter Beitrag. Dass viele Kühe Mühe machen, habe ich auch schon gelernt. Meine Eltern hatten einen Bauernhof, allerdings mit weniger Vieh.

    Ich schick dir mal liebe Grüße aus Vancouver

    Dani

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  9. Hallo Ela
    bin grad bei Margrit auf dich aufmerksam geworden. Wie es sich in Kanada so lebt ist ganz bestimmt interessant, ich verlinke dich gleich mal.
    Enorm, dieser Milchbetrieb. Für mich hier in der kleinen Schweiz kaum vorstellbar, gibt es doch hier noch etliche Bauern mit etwa 20 Kühen.
    Danke für diesen eindrücklichen Bericht. DU blätterst offenbar nicht zurück, aber ich werde es hier gelegentlich tun :)
    Herzliche Grüsse, Trudy

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  10. Liebe Ela,

    meine Gpüte ich bin baff.
    Das ist ja ein riiiesen Unternehmen und alles ist so rein und steril.
    Ein absoluter Vorzeigebetrieb.
    Vorbildlich und sicher war es ein sehr großer und gewagter neuer Start für die Familie.
    Dank dir für den tollen Bericht und die Führung.

    Liebste Wochenendgrüße,
    Moni

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  11. Unglaublich, was diese Familie aus der Situation gemacht und aufgebaut hat. Danke für diesen interessanten Bericht Ela!
    Das erste Bild von der Kuh ist super schön!

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  12. Was für ein megastarkes Projekt, dass die Familie dort aufgezogen hat!
    Wir haben hier im Landkreis ein Dorf, dass jetzt in ganz Europa als Biogas-Dorf bekannt ist.

    Schönen Sonntag und liebe Grüße
    Regina

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