Damit meine ich; „ich muss mal wieder was für meinen Blog tun!“ es hat sich auch wenig erfreulich- Aufregendes in letzter Zeit getan. Eigentlich nichts… nur Mist zum üblichen Mist hinzugekommen. Doch die Sonne scheint, der Kühlschrank ist voll und das Dach hält den Regen ab!
Über meine kleinen Jobs #1 bis #5 und #7 hab ich schon geschrieben. Heute schreib ich über #6.
Also… Ende letzten Jahres bekam ich einen Anruf von einer Frau, mit dem Anliegen, ihr ein paar Quilts zu nähen. Ich vertröstete sie auf Anfang des Jahres… gesagt getan… ich rief sie im Januar an und wir verabredeten uns bei ihr Zuhause in London.
Sie war mir sofort sehr sympathisch und ihr Wunsch berührte mich sehr. Sie zeigte mir zwei riesen Kartons mit Kleidung, die Ihre verstorbene Schwester gehörte. Ihre Schwester, eine 24 jährige junge Studentin, die mit Verdacht auf einer Lungenentzündung ins Krankenhaus kam und im Oktober 2010 an Lungenkrebs starb.
Nun soll ich für sie, für ihre Eltern und für den Bruder, je ein Quilt aus den getragenen Kleidungsstücken der Verstorbenen zaubern. Welch ein schöner Gedanke, dachte ich und sagte zu. Natürlich erklärte ich ihr, dass das Quilten aus Kleidungsstücken eine totale Herausforderung ist im Gegensatz zum Quilten aus neun Stoffen. Dementsprechend auch viel Arbeitsaufwand und hohe Kosten. Wir wurden uns sehr schnell einig und die Verstorbene lächelte mich, via Foto, von der Wand aus zu.
Ich langweile Euch nicht mit Fotos des Werdeganges der Quilts, erst das Endergebnis kommt hier rein.
Für heute habe ich Sonnenuntergangfotos von meinem Lieblingsplatz für Euch.
Vor ein paar Wochen fing ich mit den Quilts an und ich muss zugeben, trotz der Schwierigkeitsstufe habe ich sehr viel Freude daran und es tut gut zu wissen, dass ich damit Menschen ein wenig Trost gebe, die solch einen schweren Verlust erleiden mussten.
Natürlich habe ich mich über meinen Lohn gefreut und in Gedanken, mindestens zwei Herzenswünsche schon erfüllt gesehen.
Doch die Herzenswünsche musste ich leider wie zwei bunte Seifenblasen davonfliegen und platzen lassen. Nix da… ich war beim Zahnarzt! Erinnert ihr Euch?
Mein langjähriger Kumpel der unter der Brücke zusammenbrach…? Fazit; Der abgebrochen Zahn unter der Krone muss beseitigt werden, die Wurzel herausoperiert, ein Implantat muss rein und ein neuer Zahn wird drauf geschraubt. Die ganze Prozedur beginnt am 5. April und wird sich voraussichtlich bis zu 7 Monaten hinziehen. Die Gesamtzeit hängt davon ab, ob der Kieferknochen erst aufgebaut werden muss oder nicht. Tschja… was das Ganze kostet… auf jedem Fall weit mehr als ich mit den drei Quilts verdiene… Herzenswünsche ade!
Da fällt mir gerade ein, mein Vater war doch früher in Paraguay Dentist. Er machte nicht nur Gebisse, er durfte das eine oder andere auch noch mit echtem Gold verzieren. Besonders bei den Hiesigen sehr beliebt und sowas wie ein Statussymbol, auch wenn dafür das letzte Schwein geschlachtet wurde. Doch vergleichsmäßig waren die damaligen Kosten für den Zahnersatz, ein Witz gegen die heutigen. Nur… einen Goldzahn konnte man zumindest sehen… ein Lächeln im Sonnenschein war nicht ohne! Wenn schon kein Gold und unsichtbar, vielleicht sollte ich mir ein kleines Tatoo an der Außenstelle des Zahnes stechen lassen damit überhaupt sichtbar wird, wie viel Kapital in meinen Mund steckt!
So… jetzt wisst ihr von meiner schlechten Laune!
Na gut, ich geb ja zu, es ist nicht nur schlechte Laune… es ist auch so ein glitze kleines bisschen Angst dabei.
Eigentlich sollte ich mir über den Zahn noch kein Kopp machen, denn erst ist meine Kiefer OP an der Reihe… ja, die Zeit vergeht und mein Termin steht für den 15. März. Ich glaube, das hab ich euch schon erzählt? Im Unterkiefer macht sich (vermutlich) eine 2cm Ziste (Messungen lt. Nov. 2011) breit und frisst den Knochen. Genaues werde ich erst nach Entfernung und Analyse wissen.
Nur gut, das der abgebrochene Kumpel in der oberen Etage wohnt. Trotzdem, ein gewisses Risiko besteht, dass zwei Zähne im Unterkiefer durch die Zistenentfernung in Gefahr sind.
Ich hoffe es entwickelt sich alles zum Positiven und es folgen keine Rattenschwänze. Letzte Woche habe ich mir fünf unterschiedlichen Suppen gekocht, püriert und eingefroren.
Zweimal was auf die Schnauze = mehrere Suppentage!
Seid lieb gegrüßt!